Hamburg. Gasnetz, Energiewerke und Stadtreinigung stellen die wichtigsten Projekte vor. Dazu gehört unter anderem der Energiepark Hafen.
Wie bringen Hamburgs städtische Unternehmen die Wärmewende voran? Auf einer Veranstaltung des Verbands kommunaler Unternehmen stellten die Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, der Hamburger Stadtreinigung und von Gasnetz Hamburg ihre wichtigsten Projekte vor:
Bis 2024 wird auf der Elbinsel Dradenau ein hochmodernes Kraftwerk der Hamburger Energiewerke entstehen. Dessen Gas- und Dampfturbinen (GuD) sowie der Einsatz klimafreundlicher Abwärme aus Industrie und Klärwerkprozessen eine CO2-Senkung bei der Fernwärme ermöglichen. Im Zuge dessen bereitet Gasnetz Hamburg jetzt die Bauarbeiten einer Gasdruckregel- und Messanlage auf dem Gelände vor, die im Sommer starten sollen; ab Herbst baut das Unternehmen dann eine 4,2 Kilometer lange Anschlussleitung, die von einer durch Moorburg verlaufenden Gashochdruckleitung zum GuD-Kraftwerk führen wird.
Energiewende: Leitung für Wasserstoffnutzung ausgelegt
Weil Erdgas in der Energiewende aber lediglich eine temporäre Brückenfunktion einnehmen soll, wird die Anschlussleitung – ebenso wie die die Kraftwerkstechnik – bereits für eine Wasserstoffnutzung ausgelegt sein. So lasse sich die Infrastruktur problemlos umstellen, sobald genügend grüne Energie bereitstehe, betonte das Unternehmen. „Mit Infrastrukturinvestitionen wie dem Dradenau-Projekt schafft Hamburg schon heute Optionen für künftige Phasen der Energiewende“, sagte Geschäftsführer Michael Dammann.
Christian Heine von den Hamburger Energiewerken stellte den Energiepark Hafen vor, der in Kooperation vor allem mit der Stadtreinigung entsteht. Durch Wärmepumpen, industrielle Abwärme und Müllverwertung sollen hier 55 Prozent der Wärmelieferung des Kohlekraftwerks Wedel (Leistung rund 400 Megawatt) ersetzt werden, den Rest übernimmt das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.
Unternehmen will bis 2035 klimaneutral sein
Von diesem aus wird die im Energiepark erzeugte Abwärme über eine 7,6 Kilometer lange Fernwärmeleitung, die teilweise unter der Elbe verläuft, an das bestehende Fernwärmenetz im Westen Hamburgs angeschlossen. Zudem wollen die Hamburger Energiewerke am Kraftwerksstandort Moorburg von 2025 an mit den Partnern Shell und Mitsubishi pro Jahr 11.500 Tonnen Wasserstoff erzeugen und damit 92.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen.
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Laut Stadtreinigungschef Rüdiger Siechau will das Unternehmen bis 2035 klimaneutral sein und dann unter anderem den Treibstoff für seine Fahrzeugflotte (Strom und Wasserstoff) selber erzeugen. Zudem werde an der Schnackenburgallee ein neues Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) gebaut. Dort soll in fünf Teilanlagen aus unterschiedlichsten Abfällen Wärme, Gas und Wasserstoff erzeugt werden – Letzteren unter anderem für die Busse des VHH.