Hamburg. Wetter-Blog: Hochwasser-Lage in Bergedorf und Hamburg-Nord entspannt sich. Sturm- und Wasserschäden werden beseitigt.

Nach den Stürmen kam das Hochwasser: Die ungewöhnlich großen Regenmengen (im Norden fiel im Februar teilweise das Vierfache des normalen Niederschlags) haben die Böden gesättigt, die Bäche und Flüsse konnten das Wasser nicht mehr rasch genug abtransportieren. Schon seit Sonntagabend warnten die Behörden im Bezirk Bergedorf vor Überschwemmungen, ab Montagnacht treten auch der Oberlauf der Alster und die Ammersbek über die Ufer.

Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind auch in Schleswig-Holstein im Einsatz, um die Wassermengen um- oder abzupumpen. Erschwert wird die Lage durch eine Serie von Sturmfluten, die seit Tagen für deutlich erhöhte Pegelstände sorgt.

Verfolgen Sie hier die Auswirkungen des Unwetters im Norden:

Metronom fährt nicht zwischen Harburg und Buchholz

Der Zugverkehr bei Metronom läuft wieder fast regulär. Weiterhin ist die Strecke zwischen Hamburg-Harburg und Buchholz (RB 41) gesperrt, wie das Unternehmen mitteilt. Zwischen den beiden Stationen fahren Busse. Die Halte auf der Stecke, Hittfeld und Klecken, entfallen. Wegen der Sperrung kann es auch auf der Linie RE4 zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen kommen.

Der Streckenabschnitt zwischen Hamburg-Harburg und Buchholz wird laut Metronom voraussichtlich erst am Freitag wieder für den Zugverkehr freigegeben.

Bezirk gibt Entwarnung: Lage in Hamburg-Nord unter Kontrolle

Im Bezirk Hamburg-Nord sei die Hochwasserlage inzwischen unter Kontrolle, teilte Sprecherin Larissa Robitzsch am Mittwoch mit. Die über die Ufer getretenen Gewässer hätten "die dafür ausgewiesenen Überschwemmungsflächen nicht überschritten", entsprechend seien ihr keine Schäden "aus den Gewässern in Hamburg-Nord bekannt".

Bahn gibt Strecke zwischen Hamburg und Hannover wieder frei

Die von Sturmschäden besonders betroffene Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover soll ab dem Mittwochmittag wieder zweigleisig befahrbar sein. Das sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) am Mittwochvormittag in Hamburg. Arbeitstrupps waren in den vergangenen Tagen an der Strecke unterwegs, um Oberleitungen zu reparieren, nachdem Bäume bei den vergangenen Stürmen am Wochenende auf die Leitungen gestürzt waren. Früheren Angaben der Bahn zufolge musste die Oberleitungskonstruktion allein bei Uelzen auf einer Länge von rund 600 Metern nach Sturmschäden neu aufgebaut werden.

Züge hatten auf der Strecke deswegen Verspätungen oder wurden umgeleitet. Anfang der Woche war ein Gleis für den Bahnverkehr bereits wieder freigegeben worden.

Lage an der Dove und Gose Elbe entspannt sich

Die Lage an der Dove und Gose Elbe entspannt sich allmählich. Wie eine Sprecherin des Bezirks Bergedorf auf Abendblatt-Nachfrage mitteilte, seien die Pegelstände weiterhin rückläufig. Dennoch seien zurzeit noch mehrere Pumpen im Betrieb. Diese sollen jedoch nach und nach abgeschaltet werden. Der Krisenstab solle zudem in Kürze aufgelösz werden.

In Schleswig-Holstein standen am Mittwoch noch etliche landwirtschaftliche Flächen unter Wasser. So glichen zum Beispiel viele Wiesen links und rechts der Pinnau im Kreis Pinneberg einer Seenlandschaft. Von Schäden sei aus der Landwirtschaft bisher nicht berichtet worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Bis das Wasser in Elbe und Nordsee abgeflossen sei, werde es aber noch eine Weile dauern.

Die nächsten Tage werden nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes zwar nicht regenfrei bleiben. Allerdings ist zunächst nicht mehr mit sehr großen Mengen zu rechnen.

Hochwasser: Alte Mühle droht vollzulaufen

In Hamburg-Wohldorf drohte am Dienstagabend in der Straße Mühlenredder die alte Mühle, die jetzt als Wohnhaus genutzt wird, voll zu laufen. Der Zufluss vom Mühlenteich in die alte Mühle ist durch ein Brett geschützt. Dieses Brett konnte dem Druck der Wassermassen nicht mehr standhalten. Die Feuerwehr rückte mit Sandsäcken an und musste den Zulauf mit etwa 100 Sandsäcken abdichten.

Im Mühlenredderdrohte die alte Mühle, die jetzt als Wohnhaus genutzt wird, voll zu laufen.
Im Mühlenredderdrohte die alte Mühle, die jetzt als Wohnhaus genutzt wird, voll zu laufen. © Michael Arning

Nach dem Sturm: Metronom fährt wieder zwischen Uelzen und Lüneburg

Die Metronom-Züge kehren nach den Stürmen nach und nach zum Normalbetrieb zurück. Auch die Strecke zwischen Uelzen und Lüneburg ist ab morgen früh wieder befahrbar. Das teilte die Eisenbahngesellschaft am Dienstag mit. Ab Betriebsstart um 4 Uhr in der Nacht auf Mittwoch fährt der Metronom wieder regulär auf den Linien RE3/RB31. Es könne allerdings weiterhin zu Verspätungen kommen, gibt die Eisenbahngesellschaft zu bedenken: "Wir bitten alle Fahrgäste, sich vor Fahrtantritt in der elektronischen Fahrplanauskunft auf www.metronom.de oder in der metronom-App zu informieren".

Sturmschäden: Wildgehege Klövensteen bleibt länger geschlossen

Altonas Wildpark muss seine Pforten noch etwas länger geschlossen halten: Aufgrund der Schäden, die die Stürme Ylenia, Zeynep und Antonia hinterlassen haben hat das Bezirksamt Altona entschieden, das Wildegehege Klövensteen erst wieder am 2. März für Besucher. "Um die Verkehrssicherheit des Wildparks wiederherzustellen, müssen weiterhin die Sturmschäden aufgearbeitet werden", teilte das Bezirksamt am Dienstag mit. Zudem warnte das Bezirksamt Bürgerinnen und Bürger vor dem Betreten des gesamten Forstes Klövensteen. "Die Sturmereignisse haben im Altonaer Erholungswald zu erheblichen Schäden geführt", heißt es in der Mitteilung. Deren Beseitigung und die Wiederherstellung der Sicherheit dauerten weiter an.

Lage an Alster, Ammersbek, Dove und Gose Elbe angespannt

Die Pegel von Alster und Ammersbek in Hamburg befinden sich weiter auf hohem Niveau. Es bestehe die Gefahr, dass es in den Überschwemmungsgebieten am Oberlauf der Alster und an der Ammersbek zu Überflutungen komme, warnte das Bezirksamt Wandsbek am späten Dienstagnachmittag. Dies Warnung gelte bis Mittwoch, 20 Uhr.

Nach dem Osten ist nun auch der Norden Hamburgs von Hochwasser betroffen.
Nach dem Osten ist nun auch der Norden Hamburgs von Hochwasser betroffen. © TV Newskontor

Am Rand der Gebiete könne das Wasser in Keller und Tiefgaragen eindringen. Die überschwemmten Gebiete sollten nicht betreten werden, da sich gefährliche, nicht sichtbare Unterwasserstrudel bilden könnten.

Ähnlich ist die Situation an Dove und Gose Elbe. Noch bis Mittwoch, 22 Uhr kann es laut Bezirksamt Bergedorf in Ufernähe zu Überflutungen kommen. Auch hier seien ungesicherte Kellerräume und Tiefgaragen durch das Hochwasser gefährdet.

Trinkwasserversorgung durch Hochwasser in Gefahr

Im Osten der Stadt bedrohte das Hochwasser zwischenzeitlich die Trinkwasserversorgung. In ein Verteilerhäuschen am Curslacker Neuen Deich, durch das laut Hamburg Wasser drei Hauptleitungen verlaufen, ist Wasser eingedrungen und drohte, die Leitungen zu kontaminieren. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind vor Ort, um das Wasser mit Sandsäcken und Pumpen zurückzudrängen.

Laut Lennart Hellmessen, Sprecher des Bezirksamts Bergedorf, dringe inzwischen kein weiteres Wasser mehr in das Gebäude ein. Das schon eingedrungene Wasser werde abgepumpt. Die Kräfte vor Ort gehen laut Hellmessen davon aus, dass die Situation wieder unter Kontrolle ist.

Durch das Verteilergebäude verläuft in zwei Rohren Trinkwasser aus den Vierlanden in Richtung Stadtmitte, durch das dritte Rohr läuft Trinkwasser in die Gegenrichtung. Kräfte vor Ort schätzten, dass bis zu 25 Prozent des in Hamburg genutzten Trinkwassers diese Stelle passieren.

Neue Sperrung auf der Linie U1

Ein in den Gleisbereich ragender Baum sorgt am Dienstag für eine neue Sperrung der U1: Zwischen den Haltestellen Volksdorf und Ohlstedt verkehren derzeit Busse statt Bahnen. Die Befürchtung der Hochbahn, die Sperrung könne noch bis weit in den Nachmittag hin dauern, "da die ungünstige Lage des Baums eine Herausforderung für das Einsatzteam darstellt", bewahrheitete sich nicht: Schon nach weniger als einer halben Stunde konnte der Streckenabschnitt wieder freigegeben werden.

Sturmschäden: Kiel legt Sonderfonds auf

Nach mehreren Sturm- und Orkantiefs stellt die Landesregierung mit einem Sonderfonds bis zu 2,5 Millionen Euro für Küstenschäden in Tourismusregionen bereit. Das Land werde die Kommunen bei der Bewältigung der Schäden nicht alleine lassen, sagte Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung der Deutschen Presse-Agentur. Er rechnet damit, dass die Summe mehr als reicht. Betroffene Kommunen müssen aber einen Eigenanteil leisten.

2019 war die Regierung nach Sturmschäden bereits ähnlich vorgegangen. Damals sei die bereitgestellte Summe von einer Million Euro nicht komplett abgerufen worden, sagte Buchholz. Wie groß die neuen Schäden seien, müsse erst noch ausgewertet werden.

Buchholz hatte am Montag darauf verwiesen, dass angesichts des Neustarts des Tourismus eine gute touristische Infrastruktur im Norden wichtig sei. „Wo Hotels stehen, aber kein Strand mehr ist, da fährt keiner hin“, sagte Buchholz der dpa.

In diesem Jahr würden die Menschen voraussichtlich noch nicht ganz so viele Fernreisen wie in den vergangenen Jahren unternehmen. „Wir präsentieren uns als Land in diesem Sommer auch als touristische Destination. Und da sind kaputte Stege oder heruntergekommene Strände, die abgespült worden sind, kein touristisches Highlight.“

Stürme richten schwere Schäden in Wäldern im Norden an

Die schweren Stürme der vergangenen Tage haben nach einer ersten Beurteilung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) große Schäden in den Wäldern angerichtet. Man rechne mit etwa 60.000 Festmetern Sturmholz, teilte Direktor Tim Scherer am Dienstag mit. Das entspreche knapp 30 Prozent der jährlichen Einschlagmenge. „Summa summarum aber können wir zum jetzigen Zeitpunkt behaupten, dass wir voraussichtlich mit einem blauen Auge davongekommen sind“, so Scherer.

Soweit die Sicherheit es zulasse, verschafften sich seit Montagmorgen Förster der SHLF einen Überblick über die Sturmschäden. Zu erkennen seien bereits große regionale Unterschiede. Die Förster im Norden Schleswig-Holsteins meldeten moderate Schäden, vor allem in der Mitte und im Süden des Landes werde aber von teilweise starken Schäden berichtet.

Die Sturmtiefs der vergangenen Tage haben in Wäldern in Norddeutschland (hier Grevesmühlen) große Schäden hinterlassen.
Die Sturmtiefs der vergangenen Tage haben in Wäldern in Norddeutschland (hier Grevesmühlen) große Schäden hinterlassen. © dpa | Jens Büttner

Die Gefahr sei noch lange nicht gebannt. Jetzt arbeiten die Förster nach Scherers Angaben gegen die Zeit. Sie müssten geplante Vorhaben wie Pflanzungen oder Zaunarbeiten umdisponieren und stattdessen schnellstmöglich umgestürzte Bäume aus dem Wald entfernen. Sonst könnten Brutstätten für den Borkenkäfer entstehen.

Der Direktor warnte vor dem Betreten der Wälder, das nach wie vor lebensgefährlich sei. Da der Boden vom vielen Niederschlag aufgeweicht sei, müsse damit gerechnet werden, dass weitere Bäume umstürzen. Auch die Gefahr herabfallender Äste sei noch nicht gebannt. Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten betreuen 50.000 Hektar der 173.412 Hektar großen Waldfläche Schleswig-Holsteins.

Auch das Bezirksamt Harburg warnt dringend vor dem Betreten von Wäldern: Es bestehe weiterhin Lebensgefahr.

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Hochwasserlage in Bergedorf: Angespannt, aber stabil

Die Pegelstände in Bergedorf stabilisieren sich auf hohem Niveau. Bezirkssprecher Lennart Hellmessen sagte am Morgen auf Abendblatt-Anfrage, die Nacht sei "relativ ruhig" gewesen, trotzdem werde man natürlich weiter engmaschig den Wasserstand beobachten. Die am Montag aus Bremen eingetroffenen Großpumpen erfüllten ihren Zweck und machten einen echten Unterschied bei der Bekämpfung des Hochwassers.

Auch die Deiche, die jetzt seit mehreren Tagen unter Dauerbelastung stehen, halten: Lediglich an einer Stelle entlang des Schleusengrabens würden derzeit vorsorglich Pontons versenkt, um den Deich zu entlasten. Derzeit erleichtert den Helfern von Feuerwehr und THW der nach dem Hochwasser um 8.20 Uhr sinkende Pegelstand die Arbeit.

Bahnverkehr normalisiert sich langsam

Nach tagelangem teils vollständigen Ausfall der Regional- und Fernzüge normalisiert sich am Dienstag der Bahnverkehr in Norddeutschland. Allerdings kommt es im Regionalverkehr in Schleswig-Holstein und Niedersachsen weiterhin zu Verspätungen, auch seien laut Deutscher Bahn weiter Zugausfälle möglich.

„Im Fernverkehr haben wir zwischen Hamburg und Hannover noch Behinderungen. Dort haben wir in Richtung Norden ein Gleis frei und in Richtung Süden wird über Bremen umgeleitet“, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Der Fernverkehr auf der Strecke zwischen Hamburg und Hannover ist weiterhin durch die ausgedehnten Beschädigungen der Oberleitungen eingeschränkt: Es kommt weiterhin zu Verspätungen von bis zu 60 Minuten. Die Sprecherin ging aber davon aus, dass die Strecke noch in dieser Woche wieder zweigleisig befahrbar sein wird. „Vielleicht sogar schon am Mittwoch. Hoffen wir mal, dass uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.“

Vorerst entfallen aber die die Halte in Celle, Uelzen und Lüneburg mindestens auf der Fahrt in Richtung Süden. Auch der Anbieter Metronom hat seine Zugverkehre wieder aufgenommen, auch dort kommt es weiterhin zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen. Zwischen Uelzen und Lüneburg fahren auch am Dienstag noch keine Züge, stattdessen fährt ein Ersatzverkehr mit Bussen.

Beide Unternehmen empfehlen ihren Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt erneut zu informieren, ob der geplante Zug tatsächlich fährt.

Hochwasser nun auch im Norden Hamburgs

Nach dem Binnenhochwasser im Bereich Bergedorf treten nun auch Alster und Ammersbek im Norden der Stadt über die Ufer. Seit der Nacht warnen die Behörden vor Überschwemmungen von niedrig liegenden Gebieten. Feuerwehr und THW sind wie in Bergedorf im Einsatz.

Weitere Sturmflut in Hamburg und dem Norden

In Hamburg und Bremen hat es erneut eine Sturmflut gegeben. Am Dienstagmorgen erreichte der Wasserstand nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg 1,68 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW). Damit lag er aber noch weit unter den Werten vom Wochenende. Bis 8.00 Uhr könne das Wasser allerdings noch geringfügig steigen.

In Bremen wurde demnach bereits gegen 5.00 Uhr ein Wasserstand von 1,71 Metern über mittlerem Hochwasser erreicht. Nach Angaben der Feuerwehr habe es zunächst aber weder in Hamburg noch in Bremen sturmflutbedingte Einsätze gegeben.

An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als das normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Metern gesprochen.

Der Norden hat in diesem Jahr bereits mehrere Sturmfluten erlebt. Erst am Montag, als Sturmtief „Antonia“ durchzog, war der Hamburger Fischmarkt im Stadtteil Altona wieder überschwemmt worden. Am Wochenende hatte es als Folge eines Orkantiefs erstmals seit 2013 eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser gegeben.

Weiter viel Wind im Norden – erst am Mittwoch freundlicher

An den Küsten in Norddeutschland ist es weiterhin stürmisch. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstagmorgen mitteilte, können die Winde in Hamburg und Schleswig-Holstein ab dem Nachmittag Geschwindigkeiten von etwa 65 Stundenkilometern (Windstärke acht) erreichen. Ab Mittwochmorgen soll der Wind im Binnenland dann etwas nachlassen.

Am Dienstagnachmittag ziehe von der Nordsee her Regen auf bei Höchstwerten von sechs bis acht Grad. In der Nacht zum Mittwoch ziehe der Regen dann wieder ab und es gebe nur noch einzelne Schauer. Die Tiefstwerte sollen bei etwa vier Grad liegen.

Am Mittwoch erwartet die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein ein freundlicher Wechsel aus Sonne und Wolken. Es bleibe meist trocken bei milden neun Grad.

Bergedorf: Segelboot droht wegen Regenwasser zu kentern

Ein sieben Meter langes Segelboot ist in Hamburg mit Regenwasser vollgelaufen und beinahe gekentert. Die Feuerwehr musste in der Nacht zum Dienstag an der Tatenberger Schleuse im Bezirk Bergedorf mit einem Schlauchboot an die Jacht heranfahren und diese auspumpen, wie ein Polizeisprecher sagte.

Demnach war aufgrund der Regenfälle der vergangenen Wochen Wasser in das Segelboot eingedrungen und hatte dieses beinahe zum Sinken gebracht. Ein Leck sei nicht festgestellt worden. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Auch Betriebsstoffe seien nicht ausgelaufen.

Hochwasser-Lage in Bergedorf ist stabil

Am Abend hat sich die Hochwasserlage in auf Dove und Gose Elbe etwas entspannt. Wie Holger Feldmann von der technischen Leitung der Feuerwehr um 21.45 Uhr auf Anfrage sagte, würden die Pegel weiter sinken, und die im Laufe des Tages angeschlossenen Pumpen würden die Lage weiter verbessern. An der Krapphofschleuse wurden vier der zehn Hochleistungspumpen angeschlossen, die am Nachmittag aus Bremen angeliefert wurden.

Diese dicken Rohre werden an die Hochleistungspumpen angeschlossen.
Diese dicken Rohre werden an die Hochleistungspumpen angeschlossen. © Christoph Leimig

Morgen früh will die Feuerwehr dann Kontrollfahrten auf den Gewässern durchführen, um zu prüfen, ob Treibholz und Bäume irgendwo zu Stauungen führen. Schon am Abend hat die Feuerwehr mit Leine und Seilwinde einen Baum aus der Elbe geborgen, damit er die Strömung nicht behindert.

Hier geht es zum Hochwasser- und Sturmblog vom Sonntag und Montag