Hamburg. Klimaaktivisten von “Essen retten – Leben retten“ klebten sich auf eine wichtige Verkehrsader in Hamburg. Neun Personen in Gewahrsam.

Klimaaktivisten von "Aufstand der letzten Generation" haben am Freitagmorgen die Billhorner Brückenstraße in Rothenburgsort an der Kreuzung Billhorner Röhrendamm und damit eine wichtige Verkehrsader in Hamburg blockiert – und das mitten im Berufsverkehr. Nach Angaben der Polizei waren ab kurz vor 8 Uhr neun Personen mit Transparenten ("Aufstand letzter Versuch") vor Ort.

Die Demonstranten der Kampagne "Essen Retten – Leben Retten" verteilten auf der Straße Lebensmittel, sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza. Drei Menschen klebten sich auf der Fahrbahn fest – mit massiven Folgen.

Verkehr Hamburg: Aktivisten blockieren Billhorner Brückenstraße

Um kurz vor 9 Uhr staute sich der Verkehr nach Angaben der Polizei auf einer Länge von fünf Kilometern. Die Autofahrer standen demnach bis zum Autobahndreieck Norderelbe. Die Polizei versuchte zunächst, einen Fahrstreifen frei zu bekommen, um den Verkehr an den festgeklebten Personen vorbeizuführen. Um 9.29 Uhr hatten die Autofahrer wieder freie Fahrt, die Aktivisten wurden von der Straße getragen. Alle neun Personen wurden in Gewahrsam genommen, so Kaluza.

Die Polizei Hamburg löste die festgeklebten Personen von der Fahrbahn auf der Billhorner Brückenstraße.
Die Polizei Hamburg löste die festgeklebten Personen von der Fahrbahn auf der Billhorner Brückenstraße. © Letzte Generation

Eine ähnliche Aktion hatte es bereits am Montag gegeben: Die Aktivisten hatten dabei den Horner Kreisel blockiert, was zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen auf der A24 in Richtung Innenstadt geführt hatte. Die Polizei befreite die angeklebten Aktivisten am Montag und nahm sie in Gewahrsam.

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CDU übt Kritik an erneuter Straßenblockade in Hamburg

Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Götz Wiese, äußerte sich zur erneuten Blockade auf einer relevanten Hauptverkehrsstraße. „Der Wirtschaftsverkehr muss rollen", sagte er. "Unternehmen, Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden haben einen Anspruch darauf, dass Polizei und Justiz eingreifen und den Verkehrsfluss gewährleisten." Wiese kritisierte, dass es mittlerweile viel zu oft zu Zwischenfällen und schweren Rechtsbrüchen komme.

"Montag am Horner Kreisel, heute in Billbrook – immer noch spricht man im Hafen davon, dass im letzten Jahr die Köhlbrandbrücke lahmgelegt wurde und der Hafen nicht erreichbar war", so der CDU-Mann. "Der Schaden ist groß. Natürlich muss der Dialog über die Vereinbarkeit von Wirtschaft und Umwelt geführt werden, aber nicht so." Nötigung sei kein akzeptables Mittel der Kommunikation.

Klimaaktivisten fordern: Supermärkte sollen Lebensmittel nicht wegschmeißen

Auch in anderen deutschen Städten wie Berlin und Frankfurt legten die Klimaaktivisten am Freitag erneut den Verkehr lahm. Auf der A100 in Berlin schütteten sie von Supermärkten weggeschmissene Lebensmittel auf die Straße. "Denn jährlich werden 18 Millionen Tonnen gute Lebensmittel in Deutschland weggeschmissen, was auch massive Emissionen mit sich bringt", monieren die Initiatoren der Blockaden.

“Der Klimaexperte Schellnhuber sagt: ‘Wir setzen unsere Kinder in einen globalen Schulbus, der mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.’ Uns bleiben nur wenige Jahre, um zu handeln", sagte Carla Hinrichs, Pressesprecherin der "Letzten Generation". "Und wir alle sind die letzte Generation, die handeln kann. Der erste Schritt ist, dort zu handeln, wo es am schnellsten geht: Der Großhandel sollte keine Lebensmittel mehr wegschmeißen."

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Für den Rest des Freitags hat die "Letzte Generation" Blockaden in weiteren deutschen Städten angekündigt. Und auch kommende Woche seien weitere Aktionen geplant. Die letzten drei Tage hatten die Aktionen pausiert, um dem Tod der beiden Polizeibeamten zu gedenken. Bei der Bluttat in Rheinland-Pfalz waren zwei Polizisten während einer Verkehrskontrolle erschossen worden.