Hamburg. Vor allem mit Freunden oder Familie sind die Vorspeisen eine schmackhafte Alternative. Wo es in Hamburg besonders gut schmeckt.
Man kennt es zumindest aus dem Urlaub in Spanien, aber auch in anderen Mittelmeerländern können vielfältige Vorspeisen mitunter eine ganze Mahlzeit sein. Das sind die persönlichen Tipps der Abendblatt-Redakteure für einen Abend mit Tapas oder Mezze.
Im Deseo das Verlangen nach Tapas stillen
An der Eppendorfer Landstraße liegt ein kleines Tapas-Paradies, das viele gar nicht kennen. Im Deseo gibt es superleckere Kreationen wie Steinpilz-Ravioli, Thunfisch in Safran-Soße, Lammfilet mit Roquefortsauce, Mini-Quesadillas und vieles mehr ebenso wie spanische Klassiker, also Chorizowurst und Pimientos de Padrón zum Beispiel.
Drei Tapas reichen Genügsamen; wer Hunger hat, schafft auch vier. Dazu gibt es leckeres Brot mit noch leckerer Aioli, tolle Nachtische und natürlich passende Weine. Übrigens: „Deseo“ heißt „Verlangen“, warum wohl nennt sich dieser Laden so?
Eppendorfer Landstraße 10, Tel. 49 20 16 70, deseo-hamburg.com
La Paz serviert moderne spanische Tapas
Das La Paz in Eimsbüttel hat im vergangenen Jahr eine echte Wandlung erlebt. Bei der Nachbarschaft schon immer beliebt, hat das Restaurant am Kreisverkehr nach Renovierung und Besitzerwechsel deutlich an Modernität und Stil gewonnen. Dies gilt gleichermaßen für die Karte wie für die Einrichtung.
In Zeiten von Corona ist die große Terrasse mit ausreichend Heizpilzen ein weiteres Argument für einen Besuch, um moderne spanische Tapas zu genießen: Fleischbällchen in Tomatensoße sind bei Kemal Üres genauso gut wie die geschmorte Entenkeule mit Chili-Schokoladen-Soße. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Weinen.
Heußweg 49, Tel. 40 98 57, lapaz-hamburg.de
Mazza: 24 Vorspeisen-Variationen
Der Name des Restaurants ist Programm. Wer im Mazza isst, wird von den gleichnamigen Vorspeisen begeistert sein. Sie sind Teil des Menüs (36 Euro). Sechs Schälchen mit unterschiedlichen Köstlichkeiten werden pro Person serviert. Idealerweise geht man daher zu viert essen, denn insgesamt gibt es 24 Variationen, die dann auch tatsächlich alle auf den Tisch kommen.
Dazu zählen Rote Bete mit Meerrettich, Baba Ganoush mit Walnüssen und Granatapfelkernen, Kartoffeln mit Zitronen-Olivenöl, Hummus und Spinat mit geschmorten Zwiebeln. Achtung: Es gibt zwei Restaurants namens Mazza, die inzwischen ihre Geschäfte getrennt haben, in Eimsbüttel und in Poppenbüttel. Das Restaurant am Moorkamp in Eimsbüttel wird am 6. Februar für drei Wochen schließen, weil die Küche umgebaut wird. Ab dem Sommer soll dann der opulente Saal als Restaurant genutzt werden.
Moorkamp 5, Tel. 284 19 17, sowie Poppenbütteler Weg 236, Tel. 60 87 82 40, mazza-hamburg.com
Tapasbar La Pata Negra: Spezialitäten von der iberischen Halbinsel
Das La Pata Negra hat sich zu einem Treffpunkt auf der Uhlenhorst entwickelt. Das liegt an Jimmy Yassa Campos, einem Hamburger mit spanischen Wurzeln, der in seiner Tapasbar Spezialitäten von der iberischen Halbinsel in fester und flüssiger Form anbietet. Dazu zählen ausgewählte Weine, Cava und spanisches Bier ebenso wie selbst importierter Jamon Ibérico Bellota und weitere feine Schinken- und Wurstsorten, eine exquisite Käseauswahl und ebensolche Oliven.
Besonders populär ist die überdachte Terrasse, auf der Wärmestrahler auch im Frühjahr und Herbst für annehmbare Temperaturen sorgen. Auf der Karte stehen zudem Gerichte wie Ziegenfrischkäse mit geflämmten und getrüffeltem Feigensenf, Walnuss und Chilifäden, Tatar vom Rind und zweierlei Carpaccio, in Salz gebackene Kartoffeln mit Kräutersauce und Datteln, Aprikosen und Feigen im Speckmantel.
Hofweg 45, Tel. 20 95 29 10, geöffnet wieder ab 1. Februar, la-patanegra.de
Feine libanesische Küche im Restaurant L’Orient genießen
Wer dem Hamburger Schmuddelwetter entfliehen möchte, ist bei Fadi Marouk genau richtig. In seinen Restaurants L’Orient in Ottensen und in Eimsbüttel bietet er libanesische Küche vom Feinsten an. Beim Mittagstisch ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für Gerichte wie Lammkebab-Bällchen, Bio-Mangoldblätter oder Doradenfilet vom Grill (alles mit Beilagen für unter zehn Euro) unschlagbar. Abends lockt die große Mazza-Platte mit Köstlichkeiten wie Hummus, Falafel oder in Rosenblätter eingelegte Möhren. Dazu eine Flasche libanesischen Wein – und man fühlt sich wie die Königin oder der König aus dem Morgenland.
Bahrenfelder Straße 172, Tel. 60 785 747 sowie Osterstraße 146 (wieder geöffnet ab 31. Januar), Tel. 43 28 16 51, restaurant-lorient.de
Madrigal: Zu den Tapas schmeckt weißer Rioja
Wer Lust auf leckere Tapas zu fairen Preisen hat, sollte im Madrigal vorbeischauen. Die Bedienung ist freundlich und kompetent, das Ambiente stilvoll. Allein die Aioli zum Start ist schon ein Genuss. Die Auswahl an Tapas ist groß, sowohl mit Fisch als auch mit Fleisch. Zu empfehlen sind der gegrillte Tintenfisch mit Knoblauch und Öl oder die Hackbällchen in Tomatensauce. Vegetarische Tapas gibt es natürlich auch. Unbedingt probieren sollte man die Kanarischen Kartoffeln im Salzmantel. Gut zu den Tapas passt der weiße Rioja, den es offen oder als Flasche gibt. Im Sommer lädt die Terrasse zum Verweilen ein.
Semperstraße 4, Tel. 27 07 58 38, madrigal-hamburg.de
Mehr als ein Geheimtipp: Pamboli-Sandwiches im Pamboli Tapas
Mit vier Cafés auf 100 Metern ist der Imstedt in Barmbek-Süd ein Mini-Schulterblatt. Auch Tapas gibt es, allerdings nicht auf klassische Art, sondern von den Balearen. Die kleine authentische „Pamboli Tapas – mesón mallorquín“ ist das Lebens- und Liebeswerk des Mallorquiners Ricardo und seiner Frau Christiane, und diese Leidenschaft ist so kostbar wie köstlich zu erleben in ausgesuchten Tapas und Flammspießen für jeden Geschmack.
Mehr als ein Geheimtipp sind aber die namensgebenden Pamboli-Sandwiches. Dieses Spezialität sieht vielleicht aus wie eine unspektakuläre Brotzeit, aber nicht wenige Stammgäste schwören auf einen ganzen Abend gestützt nur auf Pambolis – und Wein.
Imstedt 36, Tel. 24 89 90 09, pamboli.de
Bekanntes und Neu-Kreationen bei Tapas y Más
Ein absoluter Klassiker, wenn es um spanische Häppchen geht, ist das mitten in der Schanze gelegene Tapas y Más. Die coronabedingten Schließungen wurden für Renovierungsarbeiten genutzt, bei denen dem rustikalen Ambiente ein modernerer Anstrich verpasst wurde. Während über dem Tresen nun schanzentauglich zu Lampen umfunktionierte Küchenreiben baumeln, ist das authentische Spanien-Gefühl geblieben.
Die Karte lässt keine Tapas-Wünsche offen und versammelt Bekanntes wie spanische Paprika, Datteln im Speckmantel oder gegrillte Tintenfische ebenso wie Neu-Kreationen aus Thunfisch, Ananas, Avocado und Cashew. Ein Highlight ist die Chorizo, die auf Wunsch am Tisch flambiert wird. Neben Tapas gibt es auch Hauptgerichte mit Fisch oder Fleisch.
Schanzenstraße 72, Tel. 431 820 40, tapasymas.eatbu.com
Imara: „Euro-orientalische Fusion-Küche“
Träumen von Mallorca oder Marrakesch, das geht zum Glück immer. Auch in Zeiten von Corona. Und vermutlich am besten bei Spezialitäten, wie sie das Imara am Eppendorfer Weg anbietet. „Euro-orientalische Fusion-Küche“, nennt Geschäftsführerin Ina Grawert das Konzept. Serviert werden also spanische Tapas mit orientalischen Zutaten. Zum Beispiel Knusperröllchen, gefüllt mit Spinat, Schafskäse, Gemüsestreifen und frischen Kräutern, oder die fantastischen „Marokkanischen Zigarren“, Lamm- und Rinderhack im Knuspermantel mit Minz-Joghurt-Dip, die auch Nichtraucher einfach nur lieben. Auch leckere Menüs stehen auf der Speisekarte.
Eppendorfer Weg 186, Tel. 42 91 80 80, restaurant-imara.de
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Spanische Tapas und Fiesta-Stimmung im Café Altamira
Wer Fiesta-Stimmung im grauen Winteralltag erleben möchte, holt sich in Ottensen bei Altamira den Spanienurlaub zurück. Im großen Wintergarten kann man sich aus 70 echten spanischen Tapas sein eigenes Menü zusammenstellen. Egal ob Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder vegetarisch, alles wird frisch zubereitet und serviert. Schmecken tut es wie in Spanien, die Preise sind moderat.
Das Personal spricht selbstverständlich spanisch miteinander. Manchmal auch etwas lauter, um die iberisch-lateinamerikanischen Rhythmen im Hintergrund zu übertönen. Diese Atmosphäre mag für einige ein bisschen chaotisch wirken, das macht aber den südlichen Charme dieses Ladens aus.
Thomasstraße 4 (Ecke Bahrenfelder Straße), Tel. 85 37 16 00, cafealtamira.de
Mezze bei Hala wecken Sehnsüchte
„Und wann beginnt Ihr Märchen?“, fragt das Team vom Hala. Tatsächlich ist das, was in dem libanesischen Restaurant aufgetischt wird, Märchenhaftes aus dem Morgenland. Seit gut zwölf Jahren betreibt Mark Riad Lambert das Restaurant am Beselerplatz nahe der S-Bahn-Station Othmarschen, zu dem ein gleichnamiger Ableger im Grindelviertel seit einigen Jahren gehört. Auf der Speisekarte finden sich kalte und warme Mezza, die es auch als Assemblage (als Zusammenstellung durch die Küche) gibt. Aber Vorsicht: Wer Jawaneh in Chili, Knoblauch und Koriander probiert hat, wird nie wieder Chicken Wings essen können, ohne (sehnsüchtig) ans Hala zu denken.
Beselerplatz 112, Tel. 88 16 77 87 und Rutschbahn 17, Tel. 21 99 69 00, restaurant-hala.de
Mal anders: Nordische Tapas bei Heemann probieren
Im Heemann am Eppendorfer Weg gibt es ausschließlich Tapas. Allerdings nicht aus dem Heimatland der kleinen Happen, sondern in einer gewollt nordischen Version. Das Konzept ist aber ähnlich wie beim spanischen Original. Kleine Köstlichkeiten wie pochierter Heilbutt mit gebackenem Kürbis oder Spinatknödel mit Macadamianuss werden in Schalen serviert und sind eindeutig auch zum Teilen mit dem Essenspartner am Tisch gedacht.
Das Angebot ist saisonal und regional und die Karte wechselt je nach Jahreszeit. Vom 4. bis 5. Februar kann man zusätzlich zum Angebot auch noch ein Spezial-Menü zu Hause genießen. Zum chinesischen Neujahrsfest bietet das Team vom Heemann eine asiatisch inspirierte Kochbox an.
Eppendorfer Weg 159, Tel. 88 35 70 97, heemann.hamburg
Hier gibt's Tapas auch für zu Hause: Zur Flottbeker Schmiede
Naturstein-Wände, offenes Feuer und jede Menge Antikes aus Wohnhäusern und Bauernscheunen: Hier ist es so gemütlich-rustikal, als säße man in einer alten Finca irgendwo im Süden. Hinzu kommen Charme, Humor und Freundlichkeit der Betreiber, Helena und João Gouveia, die ihr Tapas-Angebot wöchentlich überarbeiten. Neben den köstlichen Klassikern wie gratiniertem Ziegenkäse und Datteln im Speck gibt es dadurch laufend auch weniger Bekanntes, zum Beispiel wilden Brokkoli mit Erdnusssauce.
Plätze sind an manchen Tagen schwer zu ergattern, rechtzeitige Reservierung wird empfohlen. Auf Wunsch kann man die Tapas auch außer Haus bestellen (Selbstabholer) oder das Catering zur Party-Gestaltung nutzen.
Baron-Voght-Straße 79, Tel. 20 91 82 36, zurflottbekerschmiede.de
Urlaub im Mund: Hausgemachte Tapas des Casa del Sabor
Im Portugiesenviertel zwischen Michel und Überseebrücke duftet es das ganze Jahr über nach Urlaub im Süden – das liegt auch an den hausgemachten Tapas des Casa del Sabor. Die kleinen Kartoffeln mit grobem Salz und Mojo-Sauce schmecken wie auf den Kanaren, die frittierten kleinen Sardellen und Tintenfische erinnern an unbeschwerte Ferien in Andalusien.
Das selbst gebackene Brot mit Aioli (Knoblauchcreme), Serrano-Schinken oder Manchego-Käse mit Honig runden das vielfältige Tapas-Angebot ab. Für den großen Hunger ist die Paella zu empfehlen – und eine Reihe spanisch-portugiesischer Fleisch- und Fischgerichte (auch im Tontopf). Alle Speisen auch zum Mitnehmen oder via Lieferando bestellbar.
Reimarusstraße 9, Tel. 31 76 88 73, casa-del-sabor.de
Tapas und Mezze in Hamburg: Weitere Tipps
Tapas, Mezze & Co. gibt es zudem u. a. auch hier: Le Golden Igel, Amaranto, Tasquinha Galego, Aqui Espana, Claudio’s, Mareas, El Toro, Fardi, Neni.