Hamburg. Linke wirft dem Senat vor, den Überblick über das Infektionsgeschehen verloren zu haben. Wo die Inzidenzen besonders hoch sind.
Der Bezirk Bergedorf war zuletzt der Corona-Hotspot in Hamburg. Wie aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage der Links-Fraktion in der Bürgerschaft hervorgeht, wies der Bezirk in der ersten Kalenderwoche des Jahres in sämtlichen Altersgruppen die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf.
So lag der Wert bei den 12- bis 17-Jährigen schon damals bei 2360. Mit Abstand folgte der Bezirk Eimsbüttel (1795), während der Wert in Hamburg-Nord nur 639 betrug. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen lag Bergedorf vor Eimsbüttel, während Nord am Ende rangierte. Mit zunehmendem Alter nehmen die Werte in allen Bezirken ab, und Eimsbüttel arbeitet sich ins Mittelfeld vor. Bei den über 75-Jährigen hatte Bergedorf eine Inzidenz von 283, Nord dagegen nur 106.
Corona Hamburg: Linke kritisiert den Senat
Aus den Angaben geht zudem hervor, wie die umfangreichen Testpflichten und das starke Infektionsgeschehen die Nachfrage nach Tests gesteigert haben. So ist die Anzahl der in Laboren ausgewerteten PCR-Tests von rund 90.0000 Ende 2021 auf mehr als 140.000 pro Woche gestiegen. Der Anteil der positiven Tests stieg dabei von 7,1 auf 24 Prozent.
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Dass der Senat keine Angaben zum Ursprung der Infektionen oder zu Ausbruchsgeschehen machen konnte, kritisierte Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken: „Der Senat scheint völlig den Überblick über das Infektionsgeschehen verloren zu haben. Weil die Gesundheitsämter aufgrund von Personalmangel komplett überlastet sind, werden bestimmte Daten nicht mehr oder nur noch verzögert abgefragt und erfasst, sodass wir weitestgehend im Dunkeln tappen. Um das Chaos irgendwie noch in den Griff zu bekommen, müssen die Gesundheitsämter mit einer massiven Einstellungsoffensive zeitnah entlastet und die Laborkapazitäten ausgebaut werden.“