Hamburg. Es kann vorkommen, dass Luca nicht vor einem Risikokontakt warnt, obwohl die Corona-Warn-App ausschlägt. Woran das liegt.

„Einmal bei Luca einchecken, bitte“ – dieser Satz gehört inzwischen genauso zum Corona-Alltag wie das Tragen einer Maske. Trotzdem kann es vorkommen, dass man als Nutzerin oder Nutzer noch nicht über die App vor einem Risikokontakt gewarnt wurde, obwohl beispielsweise die Corona-Warn-App nach einem Weihnachtsmarktbesuch anschlägt. Wie kann das sein?

Die offizielle Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts läuft im Alltag auf dem Smartphone und dokumentiert via Bluetooth Begegnungen mit anderen Smartphones, auf denen die App eben-falls installiert ist. Sie warnt Nutzer vor einem „erhöhten Risiko“, wenn sie sich in den vergangenen 14 Tagen über einen längeren Zeitraum in der Nähe einer Person aufgehalten haben, die später positiv getestet wurde. Diese Angabe machen die Nutzer selbst in der App. Echtzeitwarnungen gibt es aus Datenschutzgründen nicht.

Corona in Hamburg: Luca-App hat anderen Ansatz

Die Luca-App vom Anbieter culture4life verfolgt einen anderen Ansatz: Sie wird als Kommunikationskanal zwischen Gesundheitsämtern und Nutzern genutzt. Die Bürger hinterlegen in der App ihre persönlichen Daten und checken mit einem QR-Code ein, wenn sie beispielsweise in einem Restaurant sitzen. Diese digitale Kontaktnachverfolgung ersetzt für Gastronomen und Veranstalter die schriftliche Dokumentation. Warnhinweise über die Luca-App werden erst nach einer Risikobewertung und entsprechenden Abfrage der Aufenthaltsdaten an bestimmten Orten durch ein Gesundheitsamt ausgegeben.

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Weniger Warnungen – aber dafür präziser

„Die Zahl der Warnmeldungen bei Luca ist daher deutlich geringer, weil sie immer aktiv von Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden ausgespielt werden, wenn diese ein echtes Risiko sehen“, sagt Luca-Entwickler und culture4life-Geschäftsführer Patrick Hennig. In den vergangenen 14 Tagen habe die Gesundheitsbehörde Hamburg über die Luca-App 25.008 individuelle Warnmeldungen ausgespielt, so Hennig.

 „Bei der Corona-Warn-App werde ich zwar schneller gewarnt, weiß aber nicht, wo genau der Risiko-Kontakt war. Wenn ich weiß, ich war im Pflegeheim, und bekomme dazu die entsprechend geprüfte Warnung über die Luca-App, kann ich mein Risiko selbst noch besser abwägen.“