Hamburg. Initiative „Rettet die Alte Schule Lurup“ sieht Erhalt massiv gefährdet und fordert den Kauf des Denkmals durch die Stadt.
Es ist im Hamburger Westen ein ungewohntes Bild: 130 Menschen demonstrierten am Freitag mitten im Ortskern von Lurup. Der angemeldete Protestzug war zeitweilig so gut besucht, dass der Straßenverkehr vor Ort zum Erliegen kam. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kämpfen für den Erhalt des ältesten Hauses des Stadtteils.
Der aktuelle Eigentümer baut die 1822/23 errichtete Kate an der Luruper Hauptstraße 132 schon länger um – allerdings nicht nach den Vorgaben des Denkmalschutzamtes. Mehrmals war deshalb vor Ort schon ein Baustopp verhängt worden. Das Reetdachhaus ist mittlerweile weitgehend entkernt, der Schornstein abgebrochen. Zuletzt wurde im Stadtteil kolportiert, der Eigentümer plane in dem alten Bau eine „Event-Location“.
Die Protestierenden sorgen sich um den Erhalt des Denkmals, das bis Ende der 1920er-Jahre als Schule genutzt wurde und in der Gegend entsprechend immer noch als „Alte Schule“ bezeichnet wird.
Lurup: Gemeinsames Nutzungskonzept für Alte Schule gefordert
Die Initiative „Rettet die Alte Schule Lurup“, die vom Stadtteilbeirat Luruper Forum unterstützt wird, hat zwei zentrale Forderungen: Zum einen sollen Politik und Verwaltung die alte Kate in öffentliches Eigentum überführen, sie denkmalgerecht sanieren lassen und parallel gemeinsam mit den Luruperinnen und Lurupern ein Konzept für die künftige Nutzung entwickeln. Zum anderen solle sichergestellt werden, dass der aktuelle Eigentümer keine ungenehmigten Baumaßnahmen an der Kate vornehmen kann und die bestehende Bausubstanz umgehend gesichert wird, sodass keine weiteren Schäden entstehen.
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„Die Alte Schule ist ein wunderschöner Ort inmitten von hohen Häusern und tosendem Verkehr“, sagt Maren Schamp-Wiebe von der Initiative. „Sie hat eine beeindruckende Geschichte, die wir fortführen wollen.“ Und Roland Ahrendt ergänzt: „Im nächsten Jahr wird die alte Schulkate 200 Jahre alt – ein Grund zum Feiern für uns alle. Bis dahin sollte das Gebäude aber wieder dem Stadtteil gehören.“ Und weiter: „Wir sind in großer Sorge, dass das Haus bis zur Unkenntlichkeit modernisiert wird, beziehungsweise verfällt.“