Hamburg. Die Plattform hat das Abendblatt und die Hamburger Ärztinnen und Ärzte unterstützt – welche Reaktionen es darauf gab.
Der Impfaufruf der Hamburger Ärztinnen und Ärzte zusammen mit dem Abendblatt hat für Aufsehen gesorgt. Immer noch erreichen die Redaktion täglich viele Meldungen von Medizinern, die sich an der Aktion beteiligen wollen. „Es freut mich unheimlich, dass so viele Kolleginnen und Kollegen es genauso sehen“, sagt Prof. Dr. Stephan Willems, Chefarzt der Kardiologie in der Asklepios Klinik St. Georg, der den Aufruf mit initiiert hat. Er hoffe sehr, dass der eine oder andere sich durch die Ermunterung nun zur Impfung entscheide.
Dazu beitragen kann außerdem die Unterstützung der Plattform „Amal, Hamburg!“, einem digitalen Nachrichtenprojekt für Menschen, die nach Hamburg zugewandert sind und deren Sprachkenntnisse noch nicht reichen, um Nachrichten auf Deutsch lesen zu können (www.amalhamburg.de). Hier wurde noch am Montagabend der Text in die Sprachen Persisch und Arabisch übersetzt und veröffentlicht.
„Amal, Hamburg!“: Nachrichten in verschiedene Sprachen
„Ich hatte eigentlich einen freien Tag, aber ich empfand es als meine Pflicht, die Nachricht zu verbreiten, weil dies dazu beitragen kann, viele Leben zu retten“, sagt Mutaz Enjila, der den Text ins Arabische übersetzt hat. Sein Kollege Jalal Hussaini hat sich um die Übersetzung in die Sprache Persisch gekümmert. „Dieser Aufruf hat einen großen Teil der Menschen betroffen“, so Enjila.
Auf den Plattformen habe es viele Reaktionen gegeben. „Der Hamburger Ärzteappell stößt bei unseren Lesern auf großes Interesse und Interaktion. Der Aufruf hat Tausende von Lesern und Followern auf unserer offiziellen Website und Facebook-Seite erreicht“, so Enjila. Mehr als 600 Reaktionen habe es gegeben. Der Beitrag wurde vielfach geteilt. Da gab es Leser, die von der Impfung nicht überzeugt schienen. Andere antworteten, dass das Thema von großer Bedeutung sei, weil der Schaden auf der gesamten Gesellschaft beruhe.
„Jede Art von Information macht einen Unterschied“
Sie sind überzeugt davon, mit ihrer Arbeit ein Stück zur Aufklärung beigetragen zu haben. „Ich glaube, dass jede Art von Information einen Unterschied macht. Ich denke, das größte Problem ist, dass viele keinen Zugang zu Informationen haben und sich ihre Meinung nur dadurch bilden, was andere ihnen sagen. Wichtig finde ich, dass wir so lange versuchen, zu diesem Thema zu posten, bis diejenigen, die keinen Zugang haben oder kein Deutsch oder Englisch lesen können, die Nachrichten erhalten“, sagt Hussaini.
Und sein Kollege ergänzt: „Tatsächlich ist es wichtig, dass solche Aufrufe in mehreren Sprachen veröffentlicht werden. Denn in der Muttersprache sind die Informationen für die Menschen klarer, auch wenn sie andere Sprachen fließend beherrschen.“ Genau das ist das Ziel von „Amal“. Hier sollen Menschen die Möglichkeit bekommen, sich auf Arabisch und Persisch über die Geschehnisse in der Umgebung zu informieren. Eine Liste der Ärzte, die sich an dem Aufruf beteiligt haben, gibt es unter www.abendblatt.de/appell. Sie wird regelmäßig aktualisiert.