Hamburg. Das Hamburger Luxushotel bietet Führungen durch die heiligen Hallen an. Dort lagern edle Tropfen für rund 2,5 Millionen Euro.
Das Vier Jahreszeiten ist zur Zeit verhüllt. Das Luxushotel an der Binnenalster erhält vor dem 125. Geburtstag einen frischen Anstrich. Das Jubiläum steht am 24. Februar kommenden Jahres an, aber schon jetzt hat Ingo C. Peters einen Grund zum Feiern. Denn der geschäftsführende Direktor hat sich und seinem Team ein Geschenk vorab gemacht: Der Weinkeller der Nobelherberge wurde zu einer Erlebniswelt umgebaut. Seit 1914, vorher diente die rund 500 Quadratmeter große Fläche als Kohlenkeller, lagern hier die edlen Weine und Champagner des Hauses. Die Raritäten lassen die Herzen von Kennern höher schlagen.
Bislang waren diese heiligen Hallen nur den Sommeliers und dem Chef vorenthalten, doch nun soll es ein Ort für Genießer werden. In die Frischzellenkur wurde ein hoher sechsstelliger Betrag investiert. „Ein Jahr lang waren hier Handwerker im Einsatz, um dieses Kleinod zu schaffen“, sagt Peters beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt. Der Hausherr steht vor einem langen Holztisch, an dem Platz für 16 Personen ist.
Hotel Hamburg: Eventfläche kann gebucht werden
In den Regalen lagern edle Weiß- und Rotweine und von innen leuchtende Champagnerflaschen. Der Raum ist mit Rotklinker verputzt. „Das ist unsere Eventfläche. Hier können Weinproben gemacht werden, natürlich auch mit einem begleitenden Menü. Auch für kleine Empfänge kann diese Fläche gebucht werden“, sagt Peters.
An der Wand hängt ein großer Bildschirm. „So können wir Winzer direkt zuschalten, die dann den Gästen virtuell ihre Weine erklären.“ In den Vitrinen sind historische französische Rotweine ausgestellt. „Die Weine sind um die 100 Jahre alt und wurden uns von der Familie Haerlin, die das Vier Jahreszeiten 1897 gegründet hat, zur Verfügung gestellt“, sagt Peters.
80.000 Flaschen lagern im Weinkeller
Dann drückt der Direktor auf einen Knopf. Eine Holztür gleitet zur Seite und man betritt den Weinkeller. Etwa 80.000 Flaschen Rot- und Weißwein mit einem Einkaufswert von rund zwei Millionen Euro lagern hier, dazu kommen 20.000 Flaschen Champagner mit einem Wert von rund einer halben Million Euro. Auch hier wurden die Decken mit rotem Klinker verputzt und Parkett verlegt. Die Flaschen lagern fein sortiert in ihren Fächern, natürlich klimatisiert. Die Weißweine bei sieben Grad und der Rotwein bei 16 Grad – jeweils in eigenen Bereichen.
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Stolz zückt Peters einen Schlüssel und öffnet das Stahltor zur Rotweinraritätenkammer. Beinahe schon andächtig nimmt der Hausherr einen 2014er Romanée Conti aus dem Fach. Für den französischen Spitzenwein aus dem Burgund werden 14.000 Euro aufgerufen. Etwas „günstiger“ ist die Magnumflasche Dom Perignon Rosé P3. Dieser Champagner liegt bei 12.000 Euro und wird im Raritätenschrank aufbewahrt.
Goldene Glitzerwand für Selfies
Dort wo der Champagner lagert, lädt eine goldene Glitzerwand die Gäste zu Selfies ein. Eine 45-minütige Führung durch alle Bereiche des Weinkellers kostet inklusive einem Glas Champagner und Kanapees ab 90 Euro pro Person. Begleitet werden diese Führungen von Chefsommelier Christian Scholz oder Marius Jürke, der das Zwei-Sterne Restaurant Haerlin leitet.