Hamburg. Der Tag im Überblick: Neue Zahlen zur Corona-Lage in Hamburg. Kreis Nordfriesland hat die höchste Inzidenz in Schleswig-Holstein.

Nicht nur die Inzidenz steigt nahezu täglich im ganzen Norden, auch die Zahl der schweren und schwersten Corona-Fälle in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erhöht sich zusehends. In Hamburg spricht man bereits wieder von einer angespannten Lage auf den Intensivstationen, nicht zuletzt wegen des die Lage verschärfenden Personalmangels.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden

Gleichzeitig meldet das RKI deutschlandweit zum dritten Mal in Folge bundesweit mehr als 30.000 Neuinfektionen. In Anbetracht einer steigenden Zahl von Impfdurchbrüchen mehren sich die Forderungen nach unterschiedlichen weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle: Im Gespräch sind die Ausweitung der Booster-Impfung auf alle Geimpften – dieser Forderung der Gesundheitsministerkonferenz erteilt Hamburg vorerst eine Absage – die Wiedereinführung kostenloser Tests oder die Wiedereröffnung der Impfzentren.

Unterdessen macht sich Peter Tschentscher für das 2G-Optionsmodelle in ganz Deutschland stark. „Wir können diese Pandemie nicht immer aus der Sicht der Ungeimpften beurteilen.“ Die große Zahl der schon geimpften Personen habe schließlich auch Rechte, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 6. und 7. November:

  • Corona-Infektionszahlen in Schleswig-Holstein kaum verändert
  • Tschentscher: Pandemie nicht aus Sicht der Ungeimpften beurteilen
  • Hamburger Spielzeughändler warnt: Waren werden knapp
  • Inzidenz, Infektionen, Tote: Neue Zahlen für Hamburg
  • Bislang 19 Gefangene im Norden positiv auf Corona getestet
  • Verkaufsoffene Sonntage vor Adventszeit sollen Corona-Minus abfedern
  • Kreis Nordfriesland hat die höchste Inzidenz im Norden
  • 500 Querdenker demonstrieren in der Hamburger City
  • Impfaktion im Maritimen Museum kommt gut an
  • Inzidenz in Hamburg jetzt bei fast 150
  • Lage auf Hamburgs Intensivstationen angespannt
  • Kleine Hotels leiden besonders unter Corona-Folgen
  • Grüne wollen Wiedereinführung kostenloser Tests

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

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Corona-Infektionszahlen in Schleswig-Holstein kaum verändert

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein hat sich auch am Sonntag leicht über der Marke von 75 bewegt. Die Behörden meldeten am Abend einen Wert von 75,5 - nach 75,1 am Sonnabend und 75,8 am Freitag. Am Sonntag der Vorwoche lag die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen noch bei 70,9. Die Zahl gemeldeter Fälle stieg am Sonntag um 121 Neuinfektionen binnen eines Tages.

Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonntagmorgen hat Schleswig-Holstein mit 75,1 die niedrigste Inzidenz aller Bundesländer. Die höchste Inzidenz verzeichnet demnach Sachsen mit 444 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der Kreis mit der höchsten Inzidenz in Schleswig-Holstein war am Sonntag der Kreis Nordfriesland mit einem Wert von 102,3. Der niedrigste Sieben-Tage-Wert wurde im Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 33,7 verzeichnet.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, blieb am Sonntag bei 83. Davon wurden 25 auf der Intensivstation behandelt, 16 mussten beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - bleib bei 2,03. Vor einer Woche betrug sie 1,61. Die Zahl der Todesfälle seit Pandemiebeginn blieb bei 1738.

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Tschentscher: Pandemie nicht aus Sicht der Ungeimpften beurteilen

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat dazu aufgerufen, energisch den Kontakt zu den bisher nicht gegen Corona geimpften Menschen zu suchen. „Wir müssen unterschiedlichste Wege gehen, um die noch nicht Geimpften zu erreichen. Die Wege müssen so unterschiedlich sein wie die Menschen unterschiedlich sind, die bisher noch skeptisch sind“, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“.

Er machte sich zudem für 2G-Optionsmodelle in ganz Deutschland stark, mit denen bestimmte Einrichtungen Ungeimpften den Zutritt verwehren können. „Wir haben in Hamburg im August schon die 2G-Regel eingeführt (...) Das muss jetzt in ganz Deutschland umgesetzt werden“, sagte Tschentscher.

Auf die Frage, ob zwei 2G-Modelle letztlich nicht eine Art Lockdown für Ungeimpfte bedeuteten, sagte der SPD-Politiker: „Wir können diese Pandemie nicht immer aus der Sicht der Ungeimpften beurteilen.“ Die große Zahl der schon geimpften Personen habe schließlich auch Rechte. In vielen Bundesländern gebe es bisher eine zu niedrige Impfquote - „und dort eskaliert jetzt auch die Situation.“

Die Erkenntnis der vergangenen Wochen sei, dass es ohne die Impfungen „nicht geht - und dass es auch für die Ungeimpften schwer wird jetzt in den nächsten Monaten, am öffentlichen Leben teilzunehmen.“

Hamburger Spielzeughändler warnt: Waren werden knapp

Durch die Corona-Pandemie werden internationale Lieferketten unterbrochen. Das führt zu massiven Verspätungen von mit Waren vollgepackten Containerschiffen, teils müssen sie länger in den Häfen der Welt stehen. Das wiederum führt zu Verzögerungen im globalen Handel. Ausgerechnet zum Start ins Hamburger Weihnachtsgeschäft droht auch die Lieferkette zwischen den Nordseehäfen und dem europäischen Hinterland zu reißen. Die Folge: Leere Regale in den Geschäften und steigende Preise. Das spürt inzwischen sogar der Hamburger Händler "Hartfelder Spielzeug" mit Filialen in Niendorf, Poppenbüttel, Bergedorf, Bramfeld und Ottensen.

Ein Aushang in der Filiale von Hartfelder Spielzeug im Mercado in Ottensen empfiehlt Kundinnen und Kunden, schon jetzt Weihnachtsgeschenke zu kaufen - bevor sie knapp werden.
Ein Aushang in der Filiale von Hartfelder Spielzeug im Mercado in Ottensen empfiehlt Kundinnen und Kunden, schon jetzt Weihnachtsgeschenke zu kaufen - bevor sie knapp werden. © Claudia Eicke-Diekmann | Unbekannt

"Die Ware wird knapp", ist auf einem Aushang an der Hartfelder-Filiale im Mercado in Ottensen zu lesen. Wegen der Lieferketten-Unterbrechung könne es zu erheblichen Lieferschwierigkeiten kommen. „Besonders betroffen sind Elektronik-Artikel für Babys, vor allem auch Kleinpreisartikel unter fünf Euro oder große Artikel, bei denen sich die so enorm gesteigerten Containerpreise nicht rechnen“, zitiert die Hamburger Morgenpost Inhaber Nils Hartfelde.

Der Spielzeughändler empfiehlt: Bereits jetzt Weihnachtsgeschenke besorgen.

Keine Entspannung der Corona-Lage in Niedersachsen

In Niedersachsen bleibt die Corona-Lage angespannt. Verglichen mit manchen anderen Regionen liegen die Werte zwar auf einem noch nicht allzu hohen Niveau – doch ein Rückgang ist nicht in Sicht. Laut Daten des Landesgesundheitsamts betrug die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz als Leitindikator am Sonntagmorgen 3,9. Für den Vortrag waren im Schnitt 4,0 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in die Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage gemeldet worden.

Nach oben ging es mit der durchschnittlichen Zahl der zusätzlich registrierten Corona-Infektionen binnen einer Woche. Sie nahm in den niedersächsischen Kommunen auf 100.000 Einwohner gerechnet landesweit von 97,1 (Sonnabend) auf 101,8 (Sonntag) zu.

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren zuletzt 6,1 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten und -Patientinnen belegt. Das entsprach dem Wert vom Sonnabend.

Inzidenz, Infektionen, Tote: Neue Zahlen für Hamburg

Am Sonntag hat die Hamburger Sozialbehörde 336 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 56 Fälle mehr als am Vortag (392) und 13 mehr als am Sonntag vor einer Woche (323). Damit verändert sich die Inzidenz kaum und liegt nun bei 147,7(Vortag 147,0).

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 101.563 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 93.100 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.378.573 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.338.860 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden 171 Corona-Patienten behandelt. 49 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1837 Menschen gestorben.

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Bislang 19 Gefangene im Norden positiv auf Corona getestet

Seit Pandemiebeginn sind 19 Gefangene in Schleswig-Holstein positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte das Justizministerium mit. Bei ihrer Aufnahme im Gefängnis werden die Gefangenen zunächst in Quarantänebereichen untergebracht. Dort werden sie getestet, um eine Verlegung in die normalen Bereiche der Justizvollzugsanstalt zu ermöglichen.

Gefangene, die nachweislich über einen vollständigen Impfschutz gegen Covid-19 verfügen oder nachweislich genesen sind, sollen spätestens am nächsten Tag nach Vorliegen eines negativen PCR-Tests auf die zuständige Abteilung verlegt werden. Gefangene ohne nachgewiesenen Vollschutz werden frühestens nach fünf Tagen getestet und unter der Voraussetzung eines negativen PCR-Tests verlegt.

Laut Ministerium ist die Impfbereitschaft der Gefangenen in den Justizvollzugsanstalten grundsätzlich ähnlich hoch wie die der restlichen Bevölkerung. Allen Gefangenen werde ein geeignetes Impfangebot gemacht. Da in den Gefängnissen durch Zugänge und Entlassungen ein nicht unerheblicher Durchlauf an Gefangenen vorliege, wird der aktuelle Impfstand und nicht die Anzahl der durchgeführten Impfungen erfasst.

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Verkaufsoffene Sonntage vor Adventszeit sollen Corona-Minus abfedern

Niedersachsens und Bremens Einzelhändler gehen vor der Hochphase des Weihnachtsgeschäfts verstärkt auch an verkaufsoffenen Sonntagen auf Kundenfang. Derzeit häufen sich entsprechende Aktionen – der Branchenverband HNB sieht im Rückblick auf die Corona-Beschränkungen und teils langen Schließungen „einen gewissen Nachholeffekt, der sich da bemerkbar macht“.

Außerdem seien die Aussichten für die wichtigen Wochen vor dem Jahresende diesmal wegen anhaltender Lieferprobleme im globalen Warenverkehr zusätzlich unsicher, erklärte Hauptgeschäftsführer Mark Alexander Krack. Daher versuchten manche Betriebe, die Nachfrage nach den vorhandenen Produkten jetzt schon möglichst früh zu bedienen.

„In vielen Kommunen wollen Werbegemeinschaften und Händlervereine auf sich aufmerksam machen“, sagte Krack. „Vor allem der stationäre Handel außerhalb von Lebensmitteln war ja über Monate gebeutelt.“ Oft würden dieser Tage – und damit deutlich vor der Adventszeit – Feiern oder vorgezogene winterliche Einkaufsmärkte zum Anlass genommen, um die Geschäfte zu öffnen, zum Beispiel in Kooperation mit Sportvereinen. „Dann sagt man: Wir machen mal einen Sportsonntag, weil auch viele Vereine ja lange nicht so richtig aktiv sein konnten. Da stellen wir schon fest, dass solche Initiativen vermehrt sind.“

Wieder weniger Corona-Tests für Schüler – neue Regeln möglich

Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen können sich für die neue Schulwoche wieder auf weniger Corona-Tests einstellen. In der ersten Woche nach den Herbstferien mussten sich Schüler und Lehrer jeden Tag testen, sofern sie nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind. Wie lange diese dreimalige Testpflicht pro Woche nun bestehen bleibt oder sogar verschärft wird, ist noch nicht bekannt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind rund 55 Prozent der 12- bis 17-Jährigen im Bundesland einmal geimpft, knapp die Hälfte vollständig.

Die Corona-Landesverordnung ist noch wenige Tage gültig, die überarbeitete Fassung wird Anfang der Woche erwartet. Somit sind neue Schulregeln zumindest möglich. Große Veränderungen im Schulalltag zeichneten sich in Beratungen des jüngsten Gesundheitsausschusses sowie einem Entwurf der Verordnung jedoch bislang nicht ab.

Kreis Nordfriesland hat die höchste Inzidenz im Norden

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein am Sonnabend minimal gesunken. Die Behörden meldeten am Abend eine Sieben-Tage-Inzidenz von 75,1 – nach 75,8 am Freitag. Am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen noch bei 73, am Sonnabend der Vorwoche bei 69,6. Die Zahl gemeldeter Fälle stieg um weitere 253 Neuinfektionen binnen eines Tages – nach 421 am Freitag.

Corona: Spitzenreiter in Schleswig-Holstein war am Sonnabend der Kreis Nordfriesland mit einer Inzidenz von 95,7. (Symbolbild)
Corona: Spitzenreiter in Schleswig-Holstein war am Sonnabend der Kreis Nordfriesland mit einer Inzidenz von 95,7. (Symbolbild) © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonnabendmorgen hat Schleswig-Holstein mit 75,8 die niedrigste Inzidenz aller Bundesländer. Spitzenreiter in Schleswig-Holstein war am Sonnabend der Kreis Nordfriesland mit einer Inzidenz von 95,7, Schlusslicht bleib der Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 33,7.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, blieb am Sonnabend bei 83. Davon wurden 25 auf der Intensivstation behandelt, 16 mussten beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – bleib bei 2,03. Vor einer Woche betrug sie 1,61. Die Zahl der Todesfälle in der Pandemie blieb bei 1738.

Rund 500 Querdenker demonstrieren in der Hamburger City

Trotz einerseits gelockerter Maßnahmen und andererseits rapide steigender Zahlen gehen auch in Hamburg Querdenker weiterhin auf die Straße: Unter dem Tenor "Das Maß ist voll – Hände weg von unseren Kindern" haben am Sonnabend laut Lagedienst der Polizei etwa 530 Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen protestiert. Der Demonstrationszug bewegte vom Glockengießerwall auf einem Rundkurs durch die Innenstadt, bis er am späten Nachmittag wieder am Ausgangspunkt ankam. Zu größeren Zwischenfällen ist es nicht gekommen.

Immer wieder kommt es auch in Hamburg zu Aufzügen von Querdenkern, die Impfungen und die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ablehnen.
Immer wieder kommt es auch in Hamburg zu Aufzügen von Querdenkern, die Impfungen und die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ablehnen (Archivbild). © imago images/Hanno Bode | Unbekannt

Die Querdenker haben unter diesem Motto bereits verschiedentlich in Hamburg demonstriert, erst vergangenes Wochenende hatten sich rund 700 Menschen versammelt, die Impfungen und die Maßnahmen des Infektionsschutzes ablehnen.

Impfaktion im Maritimen Museum kommt gut an

Das Maritime Museum Hamburg hat Gesundheit mit kultureller Bildung verknüpft und Corona-Impfungen für Museumsfreikarten angeboten. Viele Menschen haben das Angebot am Sonnaben genutzt und sich in dem Museum erst gegen das Coronavirus impfen lassen und dann im Anschluss die weltweit größte maritime Privatsammlung kostenlos erkundet. Am Vormittag hatte sich in dem Museum bereits eine längere Schlange gebildet.

Das Maritime Museum in Hamburg hat am Sonnabend zu einer Impfaktion geladen.
Das Maritime Museum in Hamburg hat am Sonnabend zu einer Impfaktion geladen. © dpa | Georg Wendt

Den schützenden Piks gab es von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes im zehnten Stock des ältesten Kaispeichers der Stadt. Es wurden sowohl Erst- und Zweitimpfungen von Moderna, Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson als auch sogenannte Booster-Impfungen angeboten. Wer am gleichen Tag keine Zeit für die Ausstellung hatte, konnte die Freikarte Museumsangaben zufolge auch später noch einlösen.

Inzidenz in Hamburg jetzt bei fast 150

Hamburg meldet am Sonnabend 392 weitere Corona-Fälle: Das sind zwar deutlich weniger als am Freitag, als 543 Neuinfektionen gemeldet worden waren, aber signifikant mehr als die 289 Fälle, die am Sonnabend vor einer Woche anfielen. Die Inzidenz steigt entsprechend ungebremst weiter und liegt nun bei 147,0 nach 141,6 am Freitag. Am vergangenen Sonnabend war der Sieben-Tage-Wert noch mit 112,8 angegeben worden.

Auch die Lage in den Krankenhäusern bleibt angespannt: Inzwischen werden 171 Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion in Hamburg behandelt, 49 von ihnen auf Intensivstationen. Vor einer Woche lag die Gesamtzahl der Klinikpatienten noch bei 128, davon 39 Intensivpatienten.

Auch die Zahl der Toten steigt erneut: Am Sonnabend wurden zwei weitere Todesfälle gemeldet, damit liegt die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus nun bei 1833.

1593 Menschen haben seit Freitag ihre zweite Impfdosis erhalten. Damit verfügen nun 1.338.860 Hamburger über einen vollständigen Impfschutz.

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Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter

Die Corona-Lage in Niedersachsen bleibt auch am Sonnabend angespannt. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, ging die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz zwar etwas zurück - die anderen Indikatoren für die Pandemie stiegen allerdings an.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag am Sonnabend bei 4,0 - am Vortag waren es noch 4,1 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100 000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage. Für Gesundheitsbehörden und Kommunen in Niedersachsen ist dies der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemielage.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner stieg nach Angaben des Robert Koch-Instituts jedoch landesweit am Samstag auf 97,1 - nach 94,8 am Freitag. Es wurden fünf weitere Covid-19-Todesfälle registriert, die Gesamtzahl stieg auf 6114.

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Samstag 6,1 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten und -Patientinnen belegt - ein Tag zuvor waren es 5,8 Prozent.

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Lage auf Hamburgs Intensivstationen angespannt – Personalmangel in Kliniken

Die Zahl der Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern steigt - auch die Intensivstationen sind wieder mehr gefordert. Betroffen sind vor allem ungeimpfte Menschen, wie aus Zahlen der Gesundheitsbehörde hervorgeht. 205 der bislang in diesem Jahr auf Intensivstationen behandelten 240 Covid-19-Patienten - also 85,4 Prozent - hatten keine Impfung. 23 Patienten (9,6 Prozent) lagen trotz vollständigen Impfschutzes auf einer Intensivstation. Die übrigen fünf Prozent waren nur einmal geimpft oder ihre zweite Impfung war vor der Infektion noch nicht voll wirksam gewesen. Patienten ohne Wohnsitz in Hamburg wurden bei dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. Die Krankenhäuser der Stadt behandeln auch viele Menschen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Derzeit werden in Hamburgs Krankenhäusern 50 Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion intensivmedizinisch versorgt. Die Lage auf den Intensivstationen ist nach Angaben der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft zurzeit angespannt. „Dies liegt aber nicht alleine an Corona, sondern daran, dass die Kliniken alles daran setzen, in den letzten 18 Monaten aufgeschobene Behandlungen und Operationen nachzuholen, und daher viele Intensivkapazitäten für diese Patientinnen und Patienten benötigt werden“, erklärte eine Sprecherin. Sie verwies zugleich auf den Mangel an Pflegekräften.

Die Lage auf den Intensivstationen in Hamburg verschärft sich zusehends – auch wegen des Personalmangels (Symbolbild).
Die Lage auf den Intensivstationen in Hamburg verschärft sich zusehends – auch wegen des Personalmangels (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

 „Die Corona-Lage ist im UKE zurzeit noch überschaubar, die Patientenzahlen steigen aber langsam an“, sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Prof. Stefan Kluge. Neun Covid-Kranke wurden am Freitag im UKE intensivmedizinisch behandelt. Mit einer Ausnahme seien alle ungeimpft. Alle Covid-Patienten hätten Risikofaktoren wie beispielsweise Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes. Impfdurchbrüche seien in den letzten Wochen nur bei Kranken in einem Alter über 70 Jahren oder mit Immundefiziten beobachtet worden. Hierbei handele es sich um Patienten, die aufgrund von Krebs-, Autoimmunerkrankungen oder bestimmten Medikamenten ein schwaches Immunsystem haben. Solchen Menschen empfehle er dringend Auffrischungsimpfungen, sagte Kluge.

In den Asklepios-Kliniken stieg die Zahl der Covid-Patienten in der vergangenen Woche von 18 auf 23 an, wie Konzernsprecher Mathias Eberenz sagte. Der mit sieben Standorten größte Versorger Hamburgs befürchtet, dass die Zahl weiter zunimmt. Es kämen wieder vermehrt immungeschwächte und hochbetagte Patienten, die gegen das Virus geimpft seien. „Wir müssen davon ausgehen, dass es dringend Zeit ist, gerade die Älteren mit Booster-Impfungen zu versorgen“, sagte Eberenz. Auch in den Asklepios-Kliniken fehlen Pflegekräfte. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Personallage verschlechtert. „Wir sehen mit Sorge in die kommenden Wochen und Monate angesichts des Fachkräftemangels“, sagte Eberenz.

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Kleinere Hotels leiden besonders unter Corona-Folgen

Es sind die kleineren privat geführten Hotels, die von der Pandemie in Hamburg besonders betroffen sind und ums Überleben kämpfen, sagt Christoph Lueg. Der 54-Jährige betreibt unter anderem das Hotel Wagner, seine Ehefrau das Hotel Fresena, beide im Dammtorpalais in Rotherbaum. Wie es mit den kleineren und mittelständischen Hotels weitergeht, würden der Herbst und die drei Monate des kommenden Jahres zeigen.

Gerade einmal 51 Zimmer hat das Hotel Wagner, noch familiärer ist es im Hotel Fresena mit 22 Zimmern. Dass sie die Corona-Krise bislang überstanden haben, das liegt auch daran, dass sie zu Hochzeiten der Pandemie neue Gäste gewinnen konnten, erzählt Christoph Lueg. „Wir haben 20 bis 25 Stammgäste dazu bekommen, die in ihren eigentlichen Lieblingshotels nicht wohnen konnten, da diese geschlossen hatten.“

Christoph Lueg führt das Hotel Wagner im Dammtorpalais – er sieht besonders kleinere Hotels durch die Folgen der Pandemie bedroht.
Christoph Lueg führt das Hotel Wagner im Dammtorpalais – er sieht besonders kleinere Hotels durch die Folgen der Pandemie bedroht. © HA | Marcelo Hernandez

Geschlossen hatten die Hotels von ihm und seiner Frau aber nie, denn Geschäftsleute durften ja Zimmer buchen. Zwei Mitarbeitern musste Lueg allerdings pandemiebedingt kündigen. Er hat die Zeit der Pandemie genutzt und 124.000 Euro investiert. Und ist davon überzeugt, dass sich das Reiseverhalten der Menschen geändert hat. „Die Menschen schätzen entweder Luxus oder die familiäre Atmosphäre von kleineren Häusern.“

Der Tourismus sei gut angelaufen, berichtet Lueg. „Der Oktober ist der erste gute Monat seit März 2020 gewesen, in dem wir wieder Geld verdient haben.“ Ein Pluspunkt sei, dass sich der Tourismus in Hamburg schnell erholt. Die Anzahl der Geschäftsreisenden werde nicht mehr das Vor-Corona-Niveau erreichen.

Touristisch aufgestellte Hotels, sagt Niklaus Kaiser von Rosenburg von der Dehoga, hätten es derzeit wirtschaftlich leichter als Häuser, die von Geschäftsreisenden abhängig sind. „Messen, Großveranstaltungen, das läuft alles sehr schleppend an. Für die Hotelbranche wird es ab Herbst und die drei Monate danach schwierig.“

Grüne in Niedersachsen wollen Wiedereinführung kostenloser Tests

Angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen hat sich die Grünen-Fraktion im niedersächsischen Landtag für die Wiedereinführung von kostenlosen Corona-Tests ausgesprochen. „Es muss jetzt darum gehen, die Corona-Gefahr schnell wirksam einzudämmen. Ansonsten droht noch vor Weihnachten ein neuer Lockdown“, sagte die Fraktionsvorsitzende Julia Willie Hamburg. Da die Auffrischungsimpfungen nach ihrer Einschätzung nur schleppend laufen, sollte auf bereits bekannte und erprobte Maßnahmen zurückgegriffen werden, wie die kostenlosen Bürgertests.

Julia Willie Hamburg ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag.
Julia Willie Hamburg ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag. © imago images/Andre Germar | Unbekannt

Seit dem 11. Oktober können sich viele Menschen in Deutschland nicht mehr kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Dies wurde damit begründet, dass für eine Vielzahl Impfangebote bereitgestellt worden sind. Nach Angaben der Bundesregierung können sich jedoch noch einige Gruppen weiterhin kostenlos testen lassen, etwa Minderjährige oder Schwangere. Wer Symptome auf eine Covid-19-Infektion hat, kann sich zudem kostenlos mit einem PCR-Test testen lassen.

Niedersachsens Eislaufhallen öffnen unter Corona-Bedingungen

In vielen Eishallen in Niedersachsen ist die neue Wintersaison unter Corona-Auflagen eröffnet. Häufig wird der Saisonstart dabei mit einer Eisdisco gefeiert, wie an diesem Sonnabend in Wolfsburg. Die Schlittschuhe für den ersten öffentlichen Lauf könnten dann kommenden Sonntag (14. November) geschnürt werden, kündigte die Stadt an. Der Einlass in die Wolfsburger Eisarena ist coronabedingt auf 300 Gäste beschränkt und erfolgt mit der 2G-Regelung, Besucher müssen also entweder vollständig geimpft oder genesen sein. In einigen anderen Hallen des Landes wie etwa dem Eisstadion am Pferdeturm in Hannover gilt der 3G-Standard mit dem Einschluss negativ Getesteter.

Eislaufhallen öffnen nun unter Corona-Bedingungen nach dem 2G- oder 3G-Modell (Symbolbild).
Eislaufhallen öffnen nun unter Corona-Bedingungen nach dem 2G- oder 3G-Modell (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Vielerorts ist Eislaufen auch schon seit einigen Wochen möglich. „Wir haben etwas eher angefangen in diesem Jahr und das Angebot wird gut angenommen“, hieß es etwa aus Hannover. Auch wenn dadurch die Gefahr bestehe, an zu warmen Tagen im September geschlossen zu bleiben. Nahezu ganzjährig ist der Kufenspaß in Braunlage im Harz möglich. Lediglich von Ostern bis etwa Mitte Juli gibt es dort eine Eislaufpause.

Corona-Infektionszahlen in Schleswig-Holstein steigen

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen steigt in Schleswig-Holstein weiter an. Am Freitag meldeten die Behörden 75,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen – nach 73 am Vortag und 69,2 vor einer Woche. Die Zahl gemeldeter Fälle stieg um weitere 421 Neuinfektionen binnen eines Tages – vor einer Woche hatte der Zuwachs noch bei 349 Fällen gelegen. Auch ein weiterer Todesfall wurde registriert.

Als erster Kreis in Schlewig-Holstein hat das Herzogtum Lauenburg am 1. November einen dreistelligen Inzidenzwert gemeldet.
Als erster Kreis in Schlewig-Holstein hat das Herzogtum Lauenburg am 1. November einen dreistelligen Inzidenzwert gemeldet. © picture alliance | Unbekannt

Spitzenreiter blieb am Freitag der Kreis Herzogtum Lauenburg mit einer Inzidenz von 111,5. In Flensburg stieg der Wert auf 102,3 – nach 99 am Vortag. In Nordfriesland sank der Wert wieder auf 98,7. Die wenigsten Fälle meldete der Kreis Steinburg mit einer Inzidenz von 33,7.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, stieg am Freitag auf 83 von 79 am Donnerstag. 25 wurden auf der Intensivstation behandelt, zehn mehr als noch vor einer Woche. 16 mussten beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – sank innerhalb von 24 Stunden leicht von 2,16 auf 2,03. Vor einer Woche hatte sie 1,61 betragen.

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Hamburg: Ärzte lehnen Wiedereröffnung des Impfzentrums ab

Hamburger Ärzte lehnen ein Wiederbeleben der Impfzentren, das Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zunächst vorgeschlagen hatte, auch aus finanziellen Gründen ab. Der Allgemeinmediziner und stellvertretende Vorsitzende der Vertreterversammlung in der KV, Dr. Björn Parey aus Volksdorf, sagte dem Abendblatt: Wenn Spahn den niedergelassenen Ärzten für die aufwendigen Impfungen samt Aufklärungsgespräch und Dokumentation statt 20 zum Beispiel 40 Euro zahlen würde, könnte die Impfquote schnell weiter steigen.

Innerhalb von etwa acht Monaten wurden im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen rund 606.000 Menschen geimpft (Archivbild).
Innerhalb von etwa acht Monaten wurden im Impfzentrum in den Hamburger Messehallen rund 606.000 Menschen geimpft (Archivbild). © dpa/Christian Charisius | Unbekannt

Außerdem müssten die einzelnen Dosen in vorbereiteten Spritzen lieferbar sein. Noch mehr Niedergelassene würden dann bei der Impfkampagne mitmachen, auch beim Boostern. Außerdem könnten dann endlich die stark beanspruchten Medizinischen Fachangestellten für ihre Mehrarbeit mal eine Prämie erhalten.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Freitag