Hamburg. Überblick: Die Weihnachtsmarkt-Regeln. Senatorin Leonhard widerspricht Karl Lauterbach. Hamburgs teurer Kita-Lockdown.
Seit Montag müssen Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein im Unterricht keine Maske mehr tragen – und das trotz steigender Infektionszahlen auch im nördlichsten Bundesland. In Hamburg hält derweil Schulsenator Ties Rabe an der Maskenpflicht in Schulen fest. Die Vorsicht scheint angebracht: Der Inzidenzwert ist in der Hansestadt ist allein in der vergangenen Woche um fast 20 Punkte gestiegen.
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Je mehr Menschen sich gegen Corona impfen lassen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die vierte Welle abflacht. Die Impfangebote sollten daher so niedrigschwellig wie möglich sein. Im Landkreis Osnabrück gab es am Sonntag ein fast schon kurioses Impfangebot: 55 Menschen ließen sich in Vehrte bei Belm während einer Bombenentschärfung gegen das Coronavirus impfen.
Diese Themen sowie die aktuellen Corona-Zahlen lesen Sie in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 1. November:
- Erster Kreis im Norden über 100 – Zahl schwerer Fälle steigt
- Hausärzteverband fordert flexiblere Auslieferung von Impfstoff
- Hamburg: Teurer Beitragsverzicht für Kitas im Lockdown
- Elmshorn: Diskothek nach Corona-Razzia geschlossen
- Impfzentren wiedereröffnen? Debatte in Schleswig-Holstein
- Falsche Corona-Atteste auch für Hamburger? Ärztin angeklagt
- Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg öffnet – mit diesen Regeln
- Zwei Corona-Ausbrüche auf Sylt beschäftigen Behörden
- Corona-Fälle an Unis: Orientierungsphase abgebrochen
- Comeback des Impfzentrums? Leonhard widerspricht Lauterbach
- Weitere Corona-Infektionen in Geesthachter Seniorenheim
- Inzidenz in Hamburg weiter stark gestiegen
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Erster Kreis im Norden über 100 – Zahl schwerer Fälle steigt
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert – die Zahl der schweren Fälle hingegen nimmt am Montag deutlich zu: Das Land meldete am Abend 234 Neuinfektionen. Das sind zwar deutlich mehr als am Sonntag (118), aber 18 Fälle weniger als am Montag der Vorwoche. Entsprechend sinkt der Sieben-Tage-Wert minimal von 70,9 auf 70,6. Die Inzidenz ist dabei durchaus unterschiedlich verteilt: Während das Herzogtum Lauenburg am Sonntag als erster und einziger Kreis einen dreistelligen Wert (107,0) meldete, liegt der Sieben-Tage-Wert im Kreis Steinburg derzeit noch bei 37,5.
Gleichzeitig steigt die Zahl der schweren Fälle, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, deutlich. Noch am Sonntag lag die Zahl der Covid-19-Patienten bei 73 (davon 15 auf Intensivstationen) – bis zum Montag war die Zahl auf 85 gestiegen, davon 19 schwerste Fälle in intensivmedizinischer Betreuung.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um drei auf nun 1728 Tote seit Pandemie-Beginn. Allein in der vergangenen Woche wurden 13 Corona-Tote neu gemeldet.
Hausärzteverband fordert flexiblere Auslieferung von Impfstoff
Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sollten nach Ansicht des niedersächsischen Hausärzteverbandes flexibler an Arztpraxen geliefert werden. „Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein“, sagte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes. Eine Hausarztpraxis müsse sämtliche Corona-Impfungen weit im Voraus planen, da zwischen Bestellung und Lieferung mindestens zwei Wochen lägen. Dies sei so festgeschrieben vom Bund, sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Berndt betonte, die Nachfrage in den Praxen könne jedoch sprunghaft steigen, etwa wegen der Auffrischungsimpfungen. Dies führe bei der gültigen Frist teils zu sehr hohem Beratungsbedarf bei den Praxisteams. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern – daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar.
Kita-Beitragsverzicht: Hohe Kosten für Hamburg
Der Verzicht der Hamburger Kindertagesstätten auf Elternbeiträge im Corona-Lockdown hat die Stadt 61,3 Millionen Euro gekostet. Diese Summe nannte die Sozialbehörde am Montag vor den geplanten Beratungen des Senats über ein Beitragsentlastungsgesetz. Wegen der Pandemie hatte die Behörde den Regelbetrieb der Kitas vom 16. März bis zum 5. August 2020 sowie vom 11. Januar bis zum 6. Juni dieses Jahres ausgesetzt.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte entschieden, dass Eltern für diese Zeiten ihre Anteile zu den Kitagebühren nicht zahlen müssen. Auch die Einrichtungen hatten keine Einbußen, die Personalkosten wurden den Trägern zu 100 Prozent erstattet, wie ein Behördensprecher erklärte. Nun will der Senat am Dienstag rückwirkend über die gesetzliche Grundlage für die Entlastung beraten.
Elmshorn: Disco bei Corona-Razzia geschlossen
Bei einer groß angelegten Razzia von Polizei, Ordnungsamt sowie Hauptzollamt Itzehoe unter anderem wegen der Kontrolle der Einhaltung der Corona-Bekämpfungsverordnung ist in Elmshorn am Wochenende eine Diskothek geschlossen worden. Von den 170 dort angetroffenen Feiernden konnten zwölf keinen 3-G-Nachweis vorlegen. Mehr zur Schließung der Elmshorner Disco Duplex lesen Sie hier.
Garg gegen Wiedereröffnung von Impfzentren
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat sich gegen eine Wiedereröffnung der Impfzentren im Land ausgesprochen. Mit mehr als 100.000 Dritt- beziehungsweise Booster-Impfungen belege Schleswig-Holstein im Ländervergleich einen Spitzenplatz. Das sei eine Leistung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und der mobilen Impfteams, teilte Garg am Montag mit. Vor diesem Hintergrund bestehe zum jetzigen Zeitpunkt kein Anlass für eine Diskussion über die Wiedereröffnung von Impfzentren. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte eine Wiedereröffnung von Impfzentren angeregt.
Auch die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag, Birte Pauls, sieht im Hochfahren der Impfzentren keine schnelle Lösung, um Booster-Impfungen zu den Menschen zu bringen. Teilweise stünden die Räumlichkeiten durch ausgelaufene Mietverträge nicht mehr zur Verfügung. Durch die Beendigung von Arbeitsverträgen fehle das Personal. „Außerdem hat sich gezeigt, dass Impfungen im Impfzentrum erheblich teurer sind als Impfungen in den Arztpraxen“, betonte die Sozialpolitikerin.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Schleswig-Holstein erinnerte an seine Forderung aus der Sommer, die Impfzentren nicht vorschnell zu schließen. Aus Sicht des SoVD war schon seit Monaten absehbar, dass viele Menschen eine dritte Impfung benötigen, teilen der Landesvorsitzende Alfred Bornhalm und der Landesgeschäftsführer Sönke Lintzen mit. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte, er sehe aktuell keine Notwendigkeit für ein von Spahn vorgeschlagenes Bund-Länder-Treffen. Man habe erst vor etwas mehr als meiner Woche zusammengesessen.
Anklage gegen Ärztin wegen falscher Corona-Atteste
Wegen mutmaßlich falscher Gesundheitszeugnisse im Zusammenhang mit dem Corona-Schutz und Impfungen erhebt die Staatsanwaltschaft Göttingen Anklagen gegen eine Ärztin aus dem niedersächsischen Duderstadt. Den Angaben nach soll die Ärztin zwei Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren bescheinigt haben, dass sie von allen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen und geforderten Schutzimpfungen dauerhaft freizustellen sind. Medizinische Gründe hätten dafür nicht vorgelegen.
Darüber hinaus soll die Ärztin in 16 Fällen gleichlautende Atteste ausgestellt haben, die die Besitzer vom Tragen einer Corona-Schutzmaske befreiten. Der Ärztin aus dem Landkreis Göttingen sei dabei bewusst gewesen, dass bei keinem der Menschen eine gesundheitliche Einschränkung vorlag, die ein derartiges Attest rechtfertigte. Teilweise seien die Bescheinigungen ohne Untersuchung ausgestellt worden. Die ärztlichen Schreiben hätten zwischen April 2020 und März 2021 Menschen aus Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg erhalten.
Der Vorwurf lautet jeweils auf das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Laut Gesetz kann das mit einer Freiheitsstraße von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Ein Termin für die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Duderstadt steht noch nicht fest.
Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg öffnet – mit diesen Regeln
Nach 23 Monaten Pause darf der Weihnachtsmarkt „Weißerzauber auf dem Jungfernstieg“ in diesem Jahr wieder öffnen. Vom 18. November bis 29. Dezember bieten Kunsthandwerker und gastronomische Betriebe auf 600 Metern ihre Waren an. Die Betriebserlaubnis ist offiziell erteilt. Der Markt ist frei betretbar, und doch gibt es ein paar Regeln in Zeiten der Pandemie: Das Abstandsgebot von 1,50 Meter muss eingehalten werden, Speisen dürfen vor Ort nur nach Registrierung mit der Luca-App und nur an Tischen verzehrt werden. Für den Ausschank des Glühweins wurden eigens abgegrenzte Areale geschaffen. In diesen Arealen gilt dann die 2G-Regel (geimpft, genesen), in allen anderen hat jeder Besucher Zugang, egal ob geimpft oder nicht.
Niedersachsen: Intensivbettenbelegung bricht Schwellenwert
Die Corona-Lage in Niedersachsen hat sich abermals leicht verschlechtert. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren nach Zahlen vom Montag 5,1 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt, nach 5,0 am Sonntag. Damit hat die Intensivbettenbelegung den Schwellenwert zur Warnstufe 1 (5,0) gebrochen. Landesweite Auswirkungen hat das aber nicht, da der wichtigste Indikator zur Bewertung, die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz, keinen Schwellenwert überschreitet.
Die Krankenhausaufnahmen stiegen am Montag nach Angaben des Landesgesundheitsamtes auf 3,9 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage (Vortag: 3,8). Der Schwellenwert für die Warnstufe 1 liegt bei 6,0.
Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner stieg nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montag auf 79,2 (Vortag 78,2). Weitere Covid-19-Todesfälle kamen nicht hinzu, die Gesamtzahl bleibt damit bei 6082.
Eine Corona-Warnstufe wird in Niedersachsen erreicht, wenn der Hospitalisierungswert (Krankenhausaufnahmen) und mindestens eine der beiden anderen Maßzahlen (Neuinfizierte, Intensivbetten) die in der Verordnung definierten Schwellenwerte überschreiten. Die Warnstufen werden teils vom Land, teils von den Kreisen beziehungsweise kreisfreien Städten ausgerufen. Voraussetzung dafür ist, dass die jeweiligen Werte die Schwellen fünf Tage hintereinander übersteigen.
Zwei Corona-Ausbrüche auf Sylt beschäftigen Behörden
Zwei größere Corona-Ausbrüche auf Sylt beschäftigen weiterhin die für die Nordseeinsel zuständigen Behörden: Auf der Baustelle des neuen Luxusresorts Lanserhof und in dem Kultlokal Sansibar in Rantum war es in der vergangenen Woche zu mehreren Corona-Infektionen gekommen.
Nach einer Infektionswelle im Restaurant Sansibar hatte der Kreis Nordfriesland eine Massentestung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeordnet.
Nun steht das Ergebnis fest: Wie ein Sprecher des Kreises Nordfriesland am Montag auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, sind dabei 13 Beschäftigte positiv auf Covid-19 getestet worden. Damit habe es nun insgesamt bei 29 Mitarbeitern der Sansibar ein positives Corona-Testergebnis gegeben.
Auch auf der Baustelle des neuen Luxusresorts Lanserhof hatte es in der vergangenen Woche einen Corona-Ausbruch gegeben – dort waren elf Handwerker der Hotelbaustelle positiv auf das Virus getestet worden. Diese Zahl hat sich nun noch einmal erhöht. Am Montag meldete der Kreis auf Anfrage, dass dort mittlerweile zwölf Mitarbeiter positiv getestet wurden.
Unis: Corona-Fälle nach Orientierungsphasen
An niedersächsischen Universitäten hat es einige wenige Corona-Infektionen während der Orientierungsphase gegeben. Es handele sich dabei um einzelne Fälle und nicht um größere Infektionsaufkommen, etwa im Zusammenhang mit Veranstaltungen, hieß es. In Göttingen hat eine Fakultät deshalb ihre sogenannte O-Woche abgebrochen.
An dieser Universität lag die Zahl der Infizierten am Montag bei zwölf. „Die Infektionen lassen sich mit den "O-Wochen" in Verbindung bringen, nicht aber mit einer bestimmten Veranstaltung“, sagte Stadtsprecher Dominik Kimyon. Ohnehin sei es generell schwer, Infektionen genau zu verorten. Die Kontakte würden nun routiniert nachverfolgt, um das Ansteckungsgeschehen einzudämmen. Die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften habe aufgrund der Infektionen ihre Präsenzveranstaltungen in der Orientierungswoche abgebrochen, sagte ein Sprecher der Uni Göttingen.
In den Orientierungswochen veranstalten die verschiedenen Fakultäten Lehr- und Freizeitveranstaltungen, um Erstsemestern den Start in den Unialltag zu erleichtern. Außerdem sollen Studierende, die neu in den Städten sind, so Kontakte knüpfen und Freunde finden können. Für gewöhnlich finden diese Phasen rund um den Beginn der Vorlesungszeit statt. In Göttingen hatten die Vorlesungen am 25. Oktober begonnen.
Sieben Infektionen können an der Leuphana-Universität Lüneburg mit den „O-Wochen“ in Verbindung gebracht werden. Die Vorlesungszeit hat dort am 12. Oktober begonnen. Die Fälle seien auf drei Arbeitsgruppen zurückzuführen, sagte Pressesprecher Henning Zühlsdorff. Darüber hinaus gebe es „einige weitere Fälle nach einer Erstsemesterparty“. Um wie viele Fälle es sich dabei genau handelt, sei bisher nicht bekannt.
Auch in Hannover sei es an der Universität zu zwei Infektionen aufgrund der „O-Phase“ gekommen, sagte eine Sprecherin der Leibniz-Universität. Seit dem 11. Oktober läuft an der Uni die Vorlesungszeit. Die zwei Infektionen stünden nicht mit Feierlichkeiten in Verbindung.
Nicht überall sind Corona-Fälle im Zusammenhang mit den Orientierungswochen aufgetreten: Nach Auskünften wähnt man sich an etwa den Universitäten in Bremen und Osnabrück derzeit infektionsfrei.
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Comeback des Impfzentrums? Leonhard widerspricht Lauterbach
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hält einen neuerlichen Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Pandemie für überflüssig. Es habe ja gerade erst eine Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) auch zum geplanten Auslaufen der epidemiologischen Notlage von nationaler Tragweite gegeben, sagte die SPD-Politikerin am Montag. Dort sei sehr klar beschlossen worden, „man möge weiterhin eine gesetzliche Lage haben“. Wenn die epidemiologische Notlage nicht wie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über den 23. November verlängert werden soll, dann sei der Zeitdruck für eine zwingend notwendige gesetzliche Neuregelung bereits sehr hoch, warnte die Senatorin. „Insofern weiß ich nicht, was eine weitere MPK das noch befördern sollte.“
Leonhard betonte: „Es ist wirklich von ganz großer Bedeutung, dass wir das hinkriegen, dass der Deutsche Bundestag wenigstens ein Infektionsschutzgesetz beschließt mit solchen Änderungen, die es uns ermöglichen, auch ein paar Eingriffsmaßnahmen zu erhalten.“ Die Senatorin zählte dazu etwa die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen, Test- und Vorlagepflichten für Impfnachweise oder die 2G- und 3G-Regelungen. „Sonst werden wir das nicht schaffen“, warnte Leonhard.
Nicht infrage kommt für Leonhard die von Spahn und dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach geforderte Wiedereröffnung des großen Impfzentrums in den Messehallen für anstehende Drittimpfungen. Hamburg sei erst vor vier Wochen gezwungen worden, dieses einzumotten, erinnerte Leonhard. Somit widerspricht sie ihrem Parteikollegen Lauterbach. Außerdem gebe es in der Hansestadt weiterhin mobile Impfteams und an den Kliniken noch zehn kleinere Impfzentren, die bei Bedarf erweitert werden könnten. Hinzu komme: Da zwischen der Zweit- und der sogenannten Booster-Impfung mindestens sechs Monate liegen müssten, sei relativ gut abschätzbar, wie hoch der tatsächliche Bedarf an Impfkapazitäten sei.
Weitere Corona-Infektionen in Geesthachter Seniorenheim
Die Zahl der mit Corona infizierten Menschen in einem Geesthachter Seniorenheim ist von zunächst 9 auf 16 gestiegen. Am Wochenende seien weitere sechs Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Sprecher des Kreises Herzogtum Lauenburg am Montag. Außerdem seien auf Seiten des Personals nunmehr vier Menschen betroffen. In der vergangenen Woche waren sechs Bewohner, zwei Mitarbeiter und ein externer Dienstleister positiv getestet worden.
Alle Betroffenen zeigen nach Angaben des Kreissprechers nur leichte Symptome. Auch ein Heimbewohner, der zunächst wegen schwererer Symptome behandelt werden musste, sei inzwischen auf dem Weg der Besserung, sagte der Sprecher.
Niedersachen: Kritik an Spahns Forderung zu Impfzentren
Die Forderung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Wiedereröffnung der stationären Impfzentren stößt in Niedersachsen auf Kritik. Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) nannte Spahns Vorgehen irritierend: „Es war schließlich der gleiche Minister, der die Finanzierung der Impfzentren und die Belieferung der Länder mit Impfstoff zum 30. September eingestellt hat“, sagte Behrens am Montag in Hannover.
Niedersachsen habe mit mobilen Impfteams eine neue Struktur geschaffen. Dabei gehe es vor allem um Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen, aufsuchende Impfangebote an Schulen und Berufsschulen sowie niedrigschwellige, dezentrale Impfaktionen.
„Die Hauptlast der Impfkampagne liegt nach der Schließung der großen Impfzentren aber bei den Praxen in Niedersachsen“, sagte Behrens. „Hier erwarte ich in den kommenden Wochen einen deutlichen Aufwuchs bei den durchgeführten Impfungen. Die Impfdynamik ist mir derzeit zu gering.“ In Niedersachsen sind mit Stand Montag 68,5 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft.
In Bremen (Impfquote 78,2 Prozent) wurde das große Impfzentrum in einer Messehalle erst am 22. Oktober geschlossen. Das Land setzt seitdem auf dezentrale Lösungen. „In Bremerhaven haben wir eine Impfstelle eingerichtet, in Bremen bislang zwei“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsressorts. „Heute in 14 Tagen eröffnet die nächste Impfstelle, und dann haben wir bereits wieder so viele Impfstraßen in Betrieb wie am Ende in Halle 7.“ Dazu kämen mobile Teams, Impftrucks sowie die Kapazitäten der Arztpraxen.
Inzidenz in Hamburg weiter stark gestiegen
Am Montag hat die Hamburger Sozialbehörde 317 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 6 Fälle weniger als am Vortag (323) aber 166 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche (151). Damit steigt der Inzidenzwert nun auf 123,8 (Vortag 115,1). Am Montag vor einer Woche lag der Wert noch bei 105,3.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 99.068 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 91.900 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.373.683Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.330.470 Personen sind vollständig geimpft.
In Hamburger Krankenhäusern werden 128 Corona-Patienten behandelt. 39 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1822 Menschen gestorben.
Toter Passagier in Flugzeug nach Hamburg – er hatte Corona
Als am 25. Oktober der Flug PC1043 kurz nach 13 Uhr am Flughafen Hamburg in Fuhlsbüttel landete, saß ein Toter im Passagierraum des Airbus A320N. Drei Stunden zuvor hatte die Maschine mit dem noch lebenden 51-Jährigen am Flughafen Sabiha-Gökcen in Istanbul abgehoben. Der Vorgang beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch das Gesundheitsamt. Denn später stellte sich heraus, dass der Tote mit Corona infiziert ist.
Der Fall wirft viele Fragen auf. Man geht davon aus, dass der Mann während des Fluges plötzlich verstarb. Nach Informationen des Abendblattes litt der gebürtige Russe, der zuletzt in Schleswig-Holstein lebte, an mehreren schweren Vorerkrankungen.
Weihnachten im Michel: Hier gibt es Karten für Gottesdienste
Der Michel gilt bei vielen Hamburgern als „die Weihnachtskirche“. In diesem Jahr gelten allerdings erneut strenge Regeln beim Besuch der Advents- und Weihnachtsgottesdienste als auch von Konzerten. Wegen der Corona-Einschränkungen finden Besucher bei den Avdents- und Weihnachtsgottesdiensten nur mit Tickets Einlass. "Dennoch feiern wir Advent und Weihnachten sehr festlich", heißt es auf der Hompage der Hauptkirche St. Michaelis.
Für alle Gottesdienste der Advents- und Weihnachtszeit (bis zum 1. Januar 2022) ist es also erforderlich, Karten zu buchen. Diese sind seit heute, 1. November, über diesen Link verfügbar. Gottesdienstbesucherinnen und -besucher können auch im Michel-Veranstaltungskalender nach Terminen schauen und darüber die Tickets bestellen.
Wer keinen Internetzugang hat, kann sich von Mittwoch, 2. November, mittwochszwischen 10 und 11 Uhr Karten im Micheltreff holen. von Sonntag, 7. November, an sind Karten auch sonntags nach den Evangelischen Messen im Foyer des Gemeindehauses erhältlich. Eine telefonische Bestellung ist nicht möglich.
Bei den Weihnachts- und Adventsgottesdienste wird es in der Hauptkirche St. Michaelis noch zu Einschränkungen kommen. Damit trotzdem eine festliche Stimmung aufkommt, sind ab dem 01. November Tickets auf der Homepage der Kirche erhältlich. Wer keinen Internetzugang hat, der kann sich die Tickets ab dem 03. November mittwochs zwischen 10 und 11 Uhr im Micheltreff holen oder nach den Gottesdiensten am Sonntag im Foyer des Gemeindehauses.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie ist in Schleswig-Holstein am Sonntag weiter leicht gestiegen – auf 70,9. Am Sonnabend hatte die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 69,6 betragen, am Sonntag zuvor 57,6. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden innerhalb von 24 Stunden 118 neue Infektionen registriert – eine Woche zuvor waren es 74.
Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus waren, liegt seit Mittwoch gleichbleibend bei 73. Von ihnen liegen seit Donnerstag 15 auf der Intensivstation. Acht Corona-Patienten müssen weiterhin beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – lag am Sonntag wie am Freitag und Sonnabend bei 1,61.
Die Zahl der Corona-Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt weiterhin bei 1725. Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag in Flensburg mit 93,4, am niedrigsten in Steinburg mit 40,5.
Schleswig-Holstein: Ende der Maskenpflicht im Unterricht
Schüler und Schülerinnen in Schleswig-Holstein müssen vom heutigen Montag an am Sitzplatz im Klassenzimmer keine Mund-Nasen-Bedeckungen mehr tragen. Nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht in diesem Schuljahr ist die Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz nach Angaben von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) der nächste wichtige Schritt in einen normalen Schulalltag. Es gilt aber: Sollte es künftig zu einer Infektion in einer Lerngruppe kommen, gilt für den Rest der Gruppe fünf Tage lang wieder die Pflicht zum Tragen einer Maske und eine tägliche Testpflicht. Ansonsten bleibt es bei Teststrategie, Hygienekonzept und Maskenpflicht auf den Laufwegen innerhalb der Schule. Nach den Herbstferien hatten die Mädchen und Jungen in den Schulgebäuden wie in den Monaten zuvor zunächst weiterhin eine Maske tragen müssen.
Ein wichtiger Grund für die Entscheidung ist nach Angaben der Landesregierung, dass Kinder sich außerhalb der Schule – zum Beispiel beim Sport oder im Freundeskreis – ohne Maske treffen könnten. Oftmals ist der Kreis demnach identisch mit der Schulklasse.
Aus Sicht von Landesschülervertretungen ist die Aufhebung der Maskenpflicht am eigenen Sitzplatz eine erhebliche Verbesserung des Schulalltags. Andere Maßnahmen wie regelmäßigen Testmöglichkeiten sollten aber weiterhin aufrechterhalten oder erweitert werden, sagte Max Daubner von der Landesschülervertretung der Gymnasien. Sie ermöglichten ein frühzeitiges Erkennen von Infektionen und böten mit kleinem Aufwand ein großes Maß an zusätzlicher Sicherheit. Auch die Landesvertretung der Schüler und Schülerinnen der Gemeinschaftsschulen hält es für einen unerlässlichen Schritt, die Maskenpflicht im Unterricht fallen zu lassen. „Innerhalb der Schülerschaft gibt es wie bei jedem Thema selbstverständlich heterogene Meinungen zu dem Fallen der Maskenpflicht“, sagte der stellvertretende Sprecher Maximilian Henningsen. „Doch zu großen Teilen blickt die Schülerschaft dem Fallen der Maskenpflicht mit Freude entgegen.“
Kreis Osnabrück: So viele lassen sich bei Bombenräumung impfen
Nicht nur Bombenräumung, sondern auch noch Corona-Impfung: Insgesamt 55 Menschen haben das Impfangebot des Landkreises Osnabrück während einer Bombenentschärfung in Vehrte bei Belm bis zum Sonntagnachmittag genutzt. Darunter seien mehr als die Hälfte Erstimpfungen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes. Impfstoff des Herstellers Biontech für rund 100 Menschen hätten die Helfer dabei – vorher erwartet habe man an Impfinteressenten vorsichtshalber „fast gar nichts“.
In dem Dorf Vehrte mussten wegen der Bombenentschärfung bis spätestens 10.00 Uhr am Sonntag 650 Menschen ihre Wohnungen verlassen. In einer Grundschule wurde ein Evakuierungszentrum eingerichtet - dort bot das Deutsche Rote Kreuz auch die Corona-Schutzimpfungen an. Positiv sei, dass die Menschen auch aus umliegenden Orten zur Impfung gekommen und mehrere Kilometer Fahrt in Kauf genommen hätten, sagte die Sprecherin. Darunter seien auch einige Lastwagenfahrer gewesen, die an Wochentagen keine Zeit für die Impfung hätten.
Der Leiter der mobilen Impfteams beim Deutschen Roten Kreuz in Osnabrück, Philip Engler, sagte im Vorfeld, es sei wichtig, ein niedrigschwelliges Impfangebot zu schaffen: „Wir sind froh um jeden Arm, den wir bekommen.“
Die Bombenentschärfung hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück sollte von 12.00 bis 18.00 Uhr zwischen Bohmte und Osnabrück gesperrt werden. Dort wurde daher ein Busverkehr eingerichtet.
Bremen ist beim Impfen Spitze – auch Hamburg liegt weit vorn
Bremen erreicht bei der Impfquote bundesweit den Spitzenplatz. 78,1 Prozent der Menschen sind dort laut dem Robert Koch-Institut vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Auch Hamburg erreicht einen Spitzenplatz. In der Stadt liegt die Impfquote bei 71,7 Prozent. Damit landet Hamburg auf Rang drei. Auf Platz zwei steht das Saarland (73,1 Prozent).
Bundesweit hat die Impfquote die Zwei-Drittel-Marke erreicht: Nach den am Freitagvormittag veröffentlichten Daten des Robert Koch-Instituts sind inzwischen 66,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Allein am Vortag wurden den Angaben zufolge rund 232.000 Impfdosen verabreicht; darunter waren auch etwa 107.000 Auffrischungsimpfungen. In den vergangenen Tagen hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wiederholt für das sogenannte Boostern geworben.
Beim aktuellen Stand der Covid-19-Impfungen gibt es weiterhin erhebliche regionale Unterschiede: Während Bremen vorn liegt, sind in Sachsen nur 56,6 Prozent der Menschen vollständig geimpft. Unterdessen sind bundesweit auch schon 41,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen gegen Corona geimpft. Für jüngere Kinder wurde bislang noch kein Impfstoff zugelassen.
Bremen | 78,1 % |
Saarland | 73,1 % |
Hamburg | 71,7 % |
Schleswig-Holstein | 71,4 % |
Nordrhein-Westfalen | 70,1 % |
Niedersachsen | 68,4 % |
Berlin | 66,7 % |
Rheinland-Pfalz | 66,5 % |
Hessen | 65,8 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 65,0 % |
Baden-Württemberg | 64,8 % |
Bayern | 64,5 % |
Sachsen-Anhalt | 62,9 % |
Thüringen | 60,6 % |
Brandenburg | 60,5 % |
Sachsen | 56,6 % |
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag