Hamburg. Es herrsche völlige Überlastung, die die Sicherheit von Patienten gefährde, warnen Pflegekräfte aus der Notaufnahme.

Sie beklagen Chaos und sehen die Sicherheit von Patienten gefährdet: Pflegekräfte aus der Zentralen Notaufnahme des Uniklinikums Eppendorf (UKE) haben die zuständigen Ärztlichen Leiter um „Abhilfe hinsichtlich der andauernden Überlastung“ gebeten.

In dem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, heißt es, die Notaufnahme des UKE sei seit Wochen meistens überfüllt. Obwohl selbst Flurplätze überbelegt seien, würden „verbotswidrig“ regelmäßig weitere Patienten auf dem Gang platziert. Auch pflegebedürftige oder an Krebs erkrankte Patienten müssten „überlang“ in Wartezimmern ausharren.

UKE: Auch Pflegende von anderen Stationen betroffen

Der Darstellung zufolge finden Patienten auf den Fluren „durch permanenten Lärm nie Ruhe“. Mitunter seien sie Belästigungen etwa durch psychiatrische Patienten „hilflos ausgeliefert“. Flucht- und Rettungswege seien versperrt oder nur schwer nutzbar, schreiben die Pflegenden und erklären: „Wir werden den pflegerischen Bedürfnissen unserer PatientInnen und unseren ethischen Ansprüchen von Mindestpflege in keiner Weise mehr gerecht.“ Anfang Oktober hatten bereits Pflegende der Intensivstationen des UKE Alarm geschlagen.

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Das UKE erklärte am Montag auf Anfrage, die Weiterverlegung von Patienten von der Notaufnahme auf die Stationen sei „immer wieder eine Herausforderung“, bedingt durch „hohe und in der Notfallversorgung nur schwer steuerbare Patient:innenströme“. Aktuell sei diese Herausforderung noch größer durch einen Anstieg der Patientenzahlen in der Notaufnahme.

Leitungsteam will Verbesserungen erarbeiten

Zuletzt seien dort überdurchschnittlich viele Menschen mit chronischen Erkrankungen etwa des Herzens und der Leber erschienen, die sich in Monaten mit starkem Corona-Infektionsgeschehen nicht getraut hätten, ins Krankenhaus zu gehen. Das ärztliche und pflegerische Leitungsteam der Notaufnahme und die Beschäftigten führten intensive Gespräche, um Verbesserungen zu erarbeiten.