Hamburg. Architekturbüro soll Machbarkeitsstudie erstellen. Es gibt auch eine neue Stiftung, um den Wiederaufbau voranzubringen.

Für den geplanten Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge soll das Frankfurter Architekturbüro Wandel Lorch Götze Wach eine Machbarkeitsstudie erstellen. Die Ergebnisse dieser Studie sollen bis Mitte 2022 vorgestellt werden, teilte die Bürgerschaftskanzlei am Freitag mit. Eine neue Stiftung Bornplatzsynagoge werde das Projekt voranbringen.

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD), die dem Stiftungsrat angehören werde, erklärte: „Das jüdische Gotteshaus war und soll wieder ein Wahrzeichen im Herzen unserer Heimatstadt sein.“ Es solle ein offener Ort für Gebete, Feste und und Begegnungen entstehen. Die Bürgerschaft habe das Vorhaben einstimmig befürwortet.

Synagoge wurde 1938 in Brand gesetzt

Für die Voruntersuchung des Projekts hat der Bund 600.000 Euro bereitgestellt. Die Synagoge am ehemaligen Bornplatz (heute Joseph-Carlebach-Platz) wurde 1908 eingeweiht und galt als größte Synagoge Norddeutschlands. Während der Novemberpogrome 1938 wurde sie von den Nazis geschändet und in Brand gesetzt. Ein Jahr später wurde die Jüdische Gemeinde gezwungen, die Synagoge abzureißen.

Maßgeblich bei der Vergabe der Machbarkeitsstudie sei die herausragende und überzeugende Fähigkeit der Architekten gewesen, auch bei komplexen Fragestellungen konstruktive Lösungswege aufzuzeigen, erklärte der zweite Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Eli Fel. Dabei hätten die Erfahrungen von Wandel Lorch Götze Wach eine wichtige Rolle gespielt, insbesondere beim Bau der Dresdner Synagoge, des Jüdischen Zentrums, Museums und der Hauptsynagoge München sowie der Neufassung der Alten Bayreuther Synagoge.