Hamburg. Der Konzern möchte Ideen der Anwohner in die Gestaltung der Brücke mit einbinden. Wann die Entwürfe präsentiert werden.

Selten wurde einer Brücke in Hamburg wohl so viel Aufmerksamkeit zuteil. Der Abriss beziehungsweise die Erneuerung der denkmalgeschützten Sternbrücke über der Straßenkreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße in Altona stieß auf viel Kritik: 16.000 Menschen unterschrieben eine von der Initiative Sternbrücke gestartete Petition zum Erhalt des Bauwerks. Auch der Hamburger Denkmalrat und der ADFC sprachen sich gegen den Neubau aus.

Die Deutsche Bahn und die Verkehrsbehörde hielten dennoch an ihrem Entwurf fest. Wie das Abendblatt berichtete, will der Konzern die Brücke durch eine Stabbogenkonstruktion ersetzen. Erste Entwürfe sollen nun Anfang Dezember im Rahmen eines Online-Votings präsentiert werden.

Deutsche Bahn sucht Ideen für neue Sternbrücke

Dabei möchte der Konzern offenbar auch Wünsche und Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner miteinfließen lassen. Nach eigenen Angaben startete die Deutsche Bahn im September eine "Kreativwerkstatt" für Interessierte. Etwa 30 Teilnehmende sammelten am vergangenen Sonnabend gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Kunst und Architektur im Betahaus in Altona Ideen und Impulse für die Gestaltung der neuen Brücke und des Umfeldes, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Deutschen Bahn.

"Neben Brückengestaltung und Schallschutz wurden vor allem die Themen Verkehrsführung, Beleuchtung und zukünftige Nutzung der entstehenden Flächen kontrovers diskutiert“, sagt Martin Sauerzapfe, der die Kreativwerkstatt als Architekt begleitete.

Entwürfe zur Sternbrücke: Online-Voting geplant

Auch das geplante Kulturhaus wurde von den Teilnehmenden diskutiert. Laut Markus Warnken, Projektleiter für die Sternbrücke bei der Deutschen Bahn, habe es einen "lebhaften und kritischen Austausch" gegeben. "Die Anregungen zur Brücke nehmen wir mit in den weiteren Planungsprozess und prüfen sie auf ihre Umsetzbarkeit. Anschließend lassen wir sie durch ein Architekturbüro visualisieren“, so Warnken weiter.

Die Deutsche Bahn plant, die Visualisierungen im Dezember zu veröffentlichen. Im Rahmen des Online-Votings sollen alle Interessierten für ihre Favoriten abstimmen können. Diese, so heißt es in der Mitteilung, werden anschließend im weiteren Planungsprozess berücksichtigt. Die Ergebnisse der Kreativwerkstatt sollen Anfang 2022 bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt werden.

Viel Zeit bleibt nicht mehr: 2023 möchte die Bahn mit den Arbeiten für den 125 Millionen Euro teuren Brückenneubau beginnen.