Hamburg. Der Überblick: Ende der kostenlosen Tests in Hamburg steht bevor. Inzidenz in der Stadt steigt. Probleme mit mobilen Impfteams

Die Zeit der kostenlosen Schnelltests an jeder Ecke in Hamburg nähert sich ihrem Ende: Zwar sind auch weiterhin Veranstaltungen mit 3G-Regeln möglich – der negative Testnachweis muss allerdings künftig von einem "medizinischen Anbieter" kommen, zudem sind Tests künftig nicht mehr für alle Hamburger kostenlos.

In den Nachrichten, auf Plakaten, in Internetportalen: Überall sieht man zurzeit Nadeln, die in Oberarme gestochen werden. Für Menschen mit einer Spritzen-Phobie ist das eine echte Herausforderung. Alle weiteren Corona News für Hamburg und Norddeutschland in unserem Blog.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 28. September:

  • Schleswig-Holstein: Zahl der schweren Fälle sinkt deutlich
  • Nur ein Drittel der Impfteams zum Oktober startklar
  • Neue Zahlen: Deutlich mehr Neuinfektionen in Hamburg
  • Niedersachsen: Ein Viertel weniger Gäste im ersten Halbjahr
  • Höhere Hürden für Corona-Schnelltests in Hamburg
  • Kinderärzte-Präsident: Impfpflicht für bestimmte Berufe erwägen
  • Corona-Impfung trotz Spritzen-Phobie: Kurz-Programm für Betroffene
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Schleswig-Holstein: Zahl der schweren Fälle sinkt deutlich

 Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein nahezu gleich geblieben. Am Dienstag betrug die Zahl der Neufälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 30,4 - nach 30,2 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 215 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörden vom Montagabend hervorgeht. Tags zuvor waren es 86 neue Fälle gewesen.

In den Krankenhäusern lagen 45 Covid-19-Patienten und -Patientinnen. Das waren 17 Menschen weniger als am Montag. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen liegt bei 16 - ein Fall weniger als am Vortag. Es wurden dort 12 Patienten beatmet. Rund
72 500 Menschen gelten im Bundesland als genesen.

Die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie liegt unverändert bei 1685.

Negativer Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz ist weiterhin Neumünster mit einem Wert von 50,1. Den niedrigsten Wert verzeichnete Nordfriesland mit 7,2.

Nur ein Drittel der Impfteams zum 1. Oktober startklar

Nur rund ein Drittel der von der niedersächsischen Landesregierung angekündigten mobilen Impfteams kann zum Starttermin am 1. Oktober die Arbeit aufnehmen. Die übrigen Teams werden entgegen der ursprünglichen Pläne bis Mitte Oktober noch nicht einsatzbereit sein, sagte Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab am Dienstag in Hannover. Die Landesregierung erwarte von den Kommunen, dass die Impfteams spätestens zum Ende des Oktober ihre Arbeit aufnehmen.

Viele mobile Impfteams werden in Niedersachsen entgegen der ursprünglichen Pläne bis Mitte Oktober noch nicht einsatzbereit sein (Symbolbild).
Viele mobile Impfteams werden in Niedersachsen entgegen der ursprünglichen Pläne bis Mitte Oktober noch nicht einsatzbereit sein (Symbolbild). © imago/Eibner | Unbekannt

Die Teams sollen die Arbeit der Impfzentren fortführen, die zum 30. September ihren Betrieb einstellen. Nach diesem Tag gehe die Verantwortung für das Impfen vom Land auf die ambulante Regelversorgung über. Die mobilen Impfteams sollen die Arbeit der Arztpraxen ergänzen, indem sie Menschen ein Impfangebot machen, die von den Praxen nicht erreicht werden.

Die Pläne sehen ein Impfteam pro 70.000 Einwohner vor. Somit werde es in Niedersachsen insgesamt 135 mobile Teams mit jeweils bis zu zwölf Personen geben, die in vier Bereichen tätig werden sollen. Dazu gehören Auffrischungsimpfungen in Risikogruppen, Impfeinsätze an Schulen und Berufsschulen, Impfungen in sozialen Brennpunkten sowie Impfungen an Orten mit hoher Personenzahl wie etwa Bahnhöfe. Nach dem Willen von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) und Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) sollen die Impfteams auch in die Schulen des Landes gehen.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Niedersachsen: Weniger Covid-19-Patienten in Krankenhäusern

Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern ist weiter gesunken. Der sogenannte Hospitalisierungswert lag am Dienstag bei 2,8 – nach 2,9 am Montag und 3,0 am Sonntag. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner kamen in den jeweils zurückliegenden sieben Tagen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik. Die Zahl gilt als neuer Leitindikator, also wichtigster Faktor, zur Bewertung der Corona-Lage im Land.

Auch das Corona-Infektionsgeschehen schwächte sich weiter ab: Für Dienstag gab das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen von 45,2 an. Am Montag waren es 46,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gewesen. Auf den Intensivstationen waren am Dienstag 4,6 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten belegt (Vortag: 4,7 Prozent).

Neue Zahlen: Deutlich mehr Neuinfektionen in Hamburg

Am Dienstag hat die Hamburger Sozialbehörde 223 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 111 Fälle mehr als am Montag (112) und 66 mehr als am Dienstag vor einer Woche (157). Damit verändert sich der Inzidenzwert wieder und steigt an auf nun 64,9 (Vortag 61,4).

Am Dienstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Dienstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 91.196 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 85.100 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.322.461 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.257.295 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 111 Corona-Patienten behandelt. 44 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1721 Menschen gestorben.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Niedersachsen: Ein Viertel weniger Gäste im ersten Halbjahr

Die Corona-Pandemie hat Hotels, Pensionen, Ferienhäusern und Jugendherbergen in Niedersachsen auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres schwer zu schaffen gemacht. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) am Dienstag mitteilte, ging die Zahl der Gäste im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um über ein Viertel (minus 25,7 Prozent) auf knapp 3,5 Millionen zurück. Die Zahl der Übernachtungen sank um 13,7 Prozent auf fast 13,5 Millionen.

Im Juli verbuchten die Beherbergungsbetriebe aber weiter steigende Gäste- und Übernachtungszahlen, wenn auch mit einem dicken Minus zum Vor-Corona-Jahr 2019. Im Juli kamen fast 1,4 Millionen Gäste nach Niedersachsen, was einem Plus von 10,2 Prozent gegenüber dem Juli 2020 entspreche, aber ein Minus von 16,7 Prozent zum Juli 2019 bedeute. Die Zahl der Übernachtungen stieg im Juli dieses Jahres auf nahezu 5,3 Millionen Übernachtungen – 8,6 Prozent mehr als im Juli 2020, aber 10,0 Prozent weniger als im Juli 2019.

Höhere Hürden für Corona-Schnelltests in Hamburg

Die Hürden für Corona-Schnelltests, wie man sie zur Teilnahme an sogenannten 3G-Veranstaltungen benötigt, werden in Hamburg höher gelegt. Künftig würden nur noch Testbescheinigungen medizinischer Anbieter akzeptiert – also von Arztpraxen, Apotheken und Laboren, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Andere kommerzielle Testzentren seien ab dem 11. Oktober „nicht mehr durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst beauftragt und dürfen ab diesem Datum keine Testbescheinigungen mehr ausstellen, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung akzeptiert werden“.

Die neue 2G-Regel sei „das Zurück auf normal“, sagte Helfrich. Auch vor der Pandemie hätten nur medizinische Anbieter entsprechende Bescheinigungen ausstellen dürfen. Um in der Pandemie aber möglichst viele kostenfreie sogenannte Bürgertests durchführen zu können, habe die Bundesregierung es den Ländern ermöglicht, auch nichtmedizinische Anbieter zu beauftragen. Diese Beauftragung sei in Hamburg ausgelaufen und ende nach einer Übergangsfrist am 11. Oktober.

Eine Frau lässt sich am Testzentrum am Hauptbahnhof in Hamburg auf Corona testen (Archivbild).
Eine Frau lässt sich am Testzentrum am Hauptbahnhof in Hamburg auf Corona testen (Archivbild). © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Im Übrigen seien Tests in dem Umfang gar nicht mehr nötig. Inzwischen seien von den Menschen, die sich impfen lassen könnten, über 80 Prozent geimpft, sagte Helfrich. Die Impfung sei der wirksamste Schutz gegen die Pandemie. „Da für alle Personen im Alter von mindestens 12 Jahren eine Möglichkeit besteht, die Corona-Schutzimpfung zu erhalten, ist der Bedarf an Schnelltests erheblich gesunken.“

Ab dem 11. Oktober würden die Tests auch kostenpflichtig. Menschen, für die keine Möglichkeit bestehe, sich durch eine Impfung gegen das Coronavirus zu schützen, könnten sich aber auch weiterhin kostenlos testen lassen, sagte er. Bis Ende des Jahres gelte das unter anderem für alle unter 18-Jährigen, für Schwangere im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft, für Infizierte, die sich nach Abklingen der Symptome zur Beendigung der Quarantäne testen müssen, und für Menschen, bei denen eine Impfung nachweislich aus medizinischen Gründen nicht möglich ist.

Regelmäßige Test soll es auch weiterhin in Bereichen geben, in denen zusätzliche Sicherheit geschaffen werden soll, etwa in Pflegeeinrichtungen. Auch an den Testungen in Kitas und Schulen ändere sich nichts.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Kinderärzte-Präsident: Impfpflicht für bestimmte Berufe erwägen

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für Erzieherinnen, Lehrkräfte sowie Beschäftigte in Gesundheitsberufen und der Pflege ins Gespräch gebracht. „Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken“, sagte Fischbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). „Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet“, sagte er.

Neben der Politik sieht Fischbach auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung: „Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen.“ Derzeit sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut 64 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 67,7  Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Corona-Impfung trotz Spritzen-Phobie: Kurz-Programm für Betroffene

Drei Prozent der Bevölkerung sind nach Expertenschätzungen über die gesamte Lebensspanne gesehen von einer sogenannten Blut-Spritzen-Verletzungsphobie betroffen. Das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München bietet ein Kurztherapie-Programm gegen die Phobie an, wie die Oberärztin der psychiatrischen Ambulanz des MPI, Angelika Erhardt, sagte. 90 Prozent der Teilnehmer verließen das Programm mit einer Impfung oder einer Blutabnahme.

„Das ist eine Erkrankung. Wir bewegen uns dann nicht im Rahmen von einem bisschen Angst vor der Spritze“, sagte Erhardt. Betroffenen riet Angstforscher Borwin Bandelow, sich mit der Angst direkt zu konfrontieren und sich impfen zu lassen. Bei einer sehr starken Phobie könne man sich notfalls ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen und zur Impfung mitnehmen. Angehörige sollten behutsam mit Betroffenen umgehen und sie zu einem Impftermin begleiten.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen erneut gesunken – jedoch nur minimal. Am Montag betrug die Zahl der Neufälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 30,2 – nach 30,3 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 86 neue Corona-Fälle registriert, wie aus den Daten der Landesbehörden vom Montagabend hervorgeht. Tags zuvor waren es 38 neue Fälle gewesen.

In den Krankenhäusern lagen 62 Covid-19-Patienten und -Patientinnen. Das waren sechs Menschen weniger als am Sonntag. Die Zahl der Covid-Kranken auf den Intensivstationen blieb unverändert bei 17. Es wurden dort 12 Patienten beatmet. Rund 72 300.Menschen gelten im Bundesland als genesen.

Die Gesamtzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie stieg erneut um einen Fall – sie liegt nun bei 1685.

Negativer Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz ist demnach weiterhin Neumünster mit einem Wert von 66,3. Den niedrigsten Wert verzeichnete Nordfriesland mit 8,4.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag