Hamburg. Der Überblick: Hamburger Querdenker weiter bei Facebook. Tägliche Tests nach den Ferien. Impfskandal-Betroffene erhalten Entschädigung.

Die Inzidenz sinkt – der Anteil schwerer Corona-Fälle steigt. Die Entwicklung in Hamburg: Die Belegung der Intensivbetten ist zwar nicht besorgniserregend, liegt aber mit derzeit 51 Patienten in der Hansestadt wieder auf dem Stand von Ende Mai. Auch in Schleswig-Holstein sinkt der Sieben-Tage-Wert und liegt nun nur noch bei 40.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Die Löschaktion von Facebook gegen die "Querdenken"-Bewegung betrifft nicht den Hamburger Ableger. Sowohl die Gruppe als auch die persönliche Seite der ehemaligen Führungsfigur Selina Fullert sind weiter erreichbar.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 17. September:

  • Schleswig-Flensburg mit niedrigstem Inzidenzwert
  • Hamburg: Diese Corona-Regeln gelten im Wahllokal
  • Tägliche Corona-Tests nach den Herbstferien
  • Inzidenz in Hamburg nun unter 70 – aber viele Todesfälle
  • Inzidenz in Niedersachsen sinkt leicht
  • Facebook löscht "Querdenker" – aber nicht in Hamburg
  • Aus für Bürgertests, aber nicht für alle Gratistests
  • Niedersachsen will Normalität an Schulen auch im Winter
  • Seeleute leiden weiter unter Corona-Beschränkungen
  • Impfskandal: Betroffene erhalten Entschädigung
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein jetzt bei 40
  • Santa-Pauli-Weihnachtsmarkt mit 2G-Regel

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Schleswig-Holstein : Inzidenz sinkt auf 39,6

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist leicht gesunken. Am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 39,6 – nach 40,4 am Donnerstag. Eine Woche zuvor hatte die Landesmeldestelle sie mit 44,6 angegeben.

Innerhalb eines Tages wurden 160 neue Corona-Fälle gemeldet, wie aus den Daten vom Freitagabend hervorgeht. Tags zuvor waren es 206, am Freitag der vergangenen Woche 179.

Es wurden seit Donnerstag zwei weitere Corona-Todesfälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie liegt damit nun bei 1677. In den Krankenhäusern werden derzeit 65 Covid-19-Patienten behandelt – 21 von ihnen liegen auf der Intensivstation. 9 Patienten werden dort beatmet.

Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Land weiterhin in Neumünster mit 88,9 – am niedrigsten nun in Schleswig-Flensburg mit 15,8.

Corona-Verordnung: Diese Regeln gelten im Wahllokal

Wie hier bei der hessischen Kommunalwahl gilt auch bei der Bundestagswahl im Wahllokal die Maskenpflicht.
Wie hier bei der hessischen Kommunalwahl gilt auch bei der Bundestagswahl im Wahllokal die Maskenpflicht. © picture alliance | Unbekannt

Hamburg hat am Freitag eine weitere Aktualisierung der Corona-Eindämmungsverordnung veröffentlicht: Diese tritt bereits am Sonnabend in Kraft und enthält neben einigen Konkretisierungen – insbesondere im Bereich privater Feiern, beim Umgang mit Kindern und dem Verhalten in Pflegeeinrichtungen – nun auch die Regeln für die Stimmenabgabe bei der Bundestagswahl am Sonntag in einer Woche. Die Regeln im Überblick:

  • Private Feiern: Bei privaten Feiern mit mehr als zehn Personen, in einem räumlich abgetrennten Bereich und mit einem klar auf geladene Gäste begrenzten Personenkreis gilt: In Innenräumen dürfen höchstens 50, im Außenbereich höchstens 100 Menschen teilnehmen – Geimpfte und Genesene werden nicht mitgerechnet. In geschlossenen Räumen (sofern sie keine Privaträume sind) muss darüber hinaus abseits von dauerhaften Plätzen eine Maske getragen werden. Tanzen ist ausschließlich Geimpften und Genesenen gestattet – lediglich bis zu zehn getestete oder noch nicht volljährige Personen dürfen sich anschließen.
  • Kinder: Kitas dürfen nun Kinder, die zu ihrer Einrichtung gehören und unter Quarantäne stehen, selbst "freitesten", um die Quarantäne zu verkürzen. Beim Besuch von Krankenhäusern müssen nun auch Kinder und Jugendliche einen Impf-, Genesenen- oder einen Nachweis über einen negativen Test vorlegen. Ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren
  • Pflege: Beschäftigte in der Pflege, die weder geimpft noch genesen sind, müssen mindestens alle zwei Arbeitstage einen negativen Test vorlegen – das gilt auch im ambulanten Bereich, in der Eingliederungshilfe und in Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
  • Bundestagswahl: In allen Wahllokalen muss eine Maske getragen werden (der Wahlvorstand kann zur Identitätsfeststellung verlangen, dass die Maske vorübergehend abgesetzt wird). Wer mit einer ärztlichen Bescheinigung nachweisen kann, dass er von der Maskenpflicht befreit ist, muss Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder einen tagesaktuellen PCR-Test. Begleitende Kinder, die jünger als sechs Jahre sind, müssen keine Maske tragen. Wer einer Quarantäne unterliegt oder "typische Symptome einer Infektion" zeigt, darf das Wahllokal nicht betreten. Wer aufgrund des Öffentlichkeitsgrundsatzes den Ablauf der Wahl in einem Wahllokal verfolgen will, ist darüber hinaus zur Abgabe seiner Kontaktdaten verpflichtet.

Tägliche Corona-Tests nach den Herbstferien

 In der ersten Schulwoche nach den Herbstferien müssen sich viele Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen wieder auf tägliche Corona-Tests einstellen. Das kündigte ein Sprecher des Kultusministeriums am Freitag in Hannover an.

Derzeit müssen sich Schülerinnen und Schüler dreimal die Woche testen, sofern sie nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Nach den Sommerferien waren an den ersten sieben Schultagen bereits tägliche Tests notwendig. Der erste Schultag nach den Herbstferien ist am 1. November.

Viele Schülerinnen und Schüler im Bundesland haben sich bereits impfen lassen. Von den 12 bis 17-Jährigen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 46,2 Prozent einmal geimpft, 33 Prozent vollständig. Mit diesen beiden Werten liegt Niedersachsen demnach über dem Bundesschnitt. Dieser beträgt 38,3 Prozent bei den ersten Impfungen in dieser Altersgruppe und 27,8 Prozent bei den vollständigen Schutzimpfungen. Wer jünger als zwölf Jahre ist, kann sich noch nicht impfen lassen.

Inzidenz in Hamburg nun unter 70 – aber viele Todesfälle

Am Freitag hat die Stadt  165 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet: Der Sieben-Tage-Wert sinkt damit weiter und liegt mit 68,9 nun wieder unter 70 – noch am Montag war er mit 82,5 angegeben worden.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in Hamburgs Krankenhäusern ist in dieser Woche hingegen gestiegen: Von 127 am Montag auf nun 139 – von diesen sind 51 so schwer erkrankt, dass sie eine intensivmedizinische Versorgung benötigen.

Corona-Patienten werden auf einer Intensivstation behandelt.
Corona-Patienten werden auf einer Intensivstation behandelt. © picture alliance/dpa-Zentralbild | Waltraud Grubitzsch

Die Zahl der Corona-Toten steigt ebenfalls deutlich: Am Montag lag die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus noch bei 1662 seit Pandemiebeginn – nun liegt sie bei 1675. Allein sieben Todesfälle wurden am Freitag neu gemeldet.

4880 Impfungen lassen die Zahl der vollständig geimpften Menschen in Hamburg auf 1.230.036 (+3129), die Zahl der einmal geimpften auf 1.304.167 (+1751) steigen. Laut Impfdashboard der Bundesregierung liegt Hamburg damit auf Platz fünf der Länder bei den einfachen Impfungen (mit einer Quote von 70,4 %) – bei den vollständigen Impfungen liegt die Stadt inzwischen auf Platz vier (66,4 %) hinter Bremen (73,2 %), dem Saarland (69,5 %) und Schleswig-Holstein (67,4 %).

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Inzidenz in Niedersachsen sinkt leicht

 Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen hat sich erneut etwas abgeschwächt. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Freitag im Landesdurchschnitt bei 61,8 - so viele Menschen pro 100 000 Einwohner steckten sich binnen einer Woche neu mit dem Virus an. Am Donnerstag hatte der Wert bei 65,6 gelegen. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Es wurden landesweit 801 neue Fälle im Vergleich zum Vortag gemeldet. Zudem wurden 6 Todesfälle neu registriert, die Gesamtzahl stieg damit auf 5902.

Die Inzidenz der in Krankenhäusern behandelten Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Niedersachsen stagnierte bei 4,7. Die Intensivbetten-Belegung mit Covid-19-Kranken sank dagegen leicht auf 5,3 Prozent der Gesamtkapazität, nach 5,5 Prozent am Vortag. Damit bleibt in dieser Kategorie der Schwellenwert von 5 Prozent für die erste Warnstufe den fünften Tag in Folge überschritten, weitere Schwellenwerte sind 10 Prozent und 20 Prozent.

Im Land gibt es aktuell ein Corona-Warnstufensystem mit drei Kategorien. Wenn in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt fünf Tage in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen den Wert 50 überschreitet, sind zum Beispiel Innengastronomie, Friseure oder Fitnessstudios in der Regel nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zugänglich.

Weiter ausschlaggebend ist die Zahl der Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern im landesweiten Durchschnitt sowie die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten. Werden in mindestens zwei der drei Kategorien Schwellenwerte erreicht, können die Kommunen eine Warnstufe per Allgemeinverfügung feststellen.

Ärztekammer-Präsidentin: Menschen "für das Impfen begeistern"

Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen hat dazu aufgerufen, die Werbung für die Corona-Schutzimpfung noch deutlich zu verstärken. Es gehe darum, Menschen „für das Impfen zu begeistern“, sagte Martina Wenker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag).

„Die Krankheit kann schrecklich sein, das sehe ich in meiner Klinik“, sagte Wenker. In der Lungenklinik lägen derzeit neun an Covid-19-Erkrankte, die meisten auf Intensivstationen. Sie seien zwischen 30 und 60 Jahre alt, und acht von ihnen seien nicht geimpft. Die meisten stammten aus Kulturkreisen, in denen das Impfen nicht selbstverständlich sei. Dennoch werde in den sozialen Medien weiterhin „hanebüchener Unsinn“ über das Impfen verbreitet: „Da helfen nur Widerspruch und Aufklärung.“

Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen.
Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. © picture alliance | Unbekannt

Der Lüneburger evangelische Regionalbischof Stephan Schaede sagte der Zeitung, die Zahl der Impfgegner oder Impfverweigerer sei nicht so groß wie ihr öffentlicher Widerhall. Nach Schätzungen handele es sich um etwa neun Prozent. Eine allgemeine Impfpflicht lehnte er ebenso wie Wenker jedoch ab. Die Menschen müssten überzeugt werden, sich aus Solidarität oder zum Selbstschutz impfen zu lassen. „Mit Drohungen mache ich die Gruppe der Impfgegner nur größer“, sagte der Theologe.

Auch eine verpflichtende und flächendeckende 2-G-Regelung, nach der nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Einrichtungen oder Veranstaltungen haben, lehnte Schaede als „Impfpflicht durch die Hintertür“ ab. Damit würden beispielsweise Kinder ausgeschlossen, die zurzeit nicht geimpft werden können. „Der Druck kann nur über das Gewissen der Menschen kommen“, sagte Schaede. Hier seien auch die Kirchen gefragt. Schaede und Wenker gehören zur „Initiative Niedersächsischer Ethikrat“, die sich im vergangenen Jahr zu Beginn der Corona-Krise gebildet hatte.

Facebook löscht "Querdenker" – Hamburger Seite weiter verfügbar

Zwar gab Facebook am Donnerstag bekannt, ein ganzes Netzwerk von Gruppen der sogenannten "Querdenken"-Bewegung gelöscht zu haben: Nicht betroffen davon ist allem Anschein nach der Hamburger Ableger, vor dem der Verfassungsschutz noch im Frühjahr explizit warnte. Hintergrund dürfte die Führungslosigkeit nach dem öffentlich inszenierten Abgang der Initiatorin Selina Fullert sein.

Die
Die "Querdenken"-Bewegung hatte auch in Hamburg mehrfach zu Demonstrationen aufgerufen, wie hier im November am Jungfernstieg. © HA | Roland Magunia

Die Hamburger Gruppe mit mehr als 2000 Mitgliedern firmiert bei Facebook nun unter einem neuen Namen – auch Fullert agitiert bei Facebook und Instagram weiter gegen die Corona-Maßnahmen, wirbt für Demonstrationen und "Aktionstage".

Aus für Bürgertests – aber weiter kostenlose Tests möglich

Auch nach dem Aus für den Gratis-Schnelltest werden sich Hamburger in vielen Einrichtungen kostenlos auf das Coronavirus untersuchen lassen können. „Trotz des Wegfalls der kostenlosen sogenannten Bürgertestung wird es weiterhin zielgerichtete, kostenlose Testangebote geben“, erklärte der Senat auf eine Kleine Anfrage des Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Deniz Celik.

Die kostenlosen Schnelltests (Archivbild aus dem Impfzentrum in den Messehallen) soll es nicht mehr geben – das heiße aber nicht, dass es gar keine kostenlosen Testangebote mehr gebe, so die Stadt.
Die kostenlosen Schnelltests (Archivbild aus dem Impfzentrum in den Messehallen) soll es nicht mehr geben – das heiße aber nicht, dass es gar keine kostenlosen Testangebote mehr gebe, so die Stadt. © imago images/Joerg Boethling | Unbekannt

Als Beispiel nannte der Senat Pflegeheime, Krankenhäuser und andere Einrichtungen mit gefährdeten Personengruppen. Auch in Schulen und Kitas werde weiterhin kostenlos getestet. Für enge Kontaktpersonen von Infizierten sowie für alle Menschen mit Krankheitssymptomen blieben die Gratis-Angebote ebenfalls bestehen. Es sei aber nicht verhältnis- und zweckmäßig, ein flächendeckendes und anlassloses Angebot an Kostenlos-Tests aufrechtzuerhalten, hieß es.

Nach einem Beschluss von Bund und Ländern sollen die sogenannten Bürgertests ab 11. Oktober nicht mehr kostenlos sein. Bislang zahlt der Bund 11,50 Euro pro Schnelltest. Für den genaueren PCR-Test gibt es nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 43 Euro von der gesetzlichen Krankenkasse.

Wer nicht geimpft oder von Corona genesen ist, braucht für den Zugang von Einrichtungen und Veranstaltungen mit dem „3G“-Modell ein negatives Test-Ergebnis; entweder von einem maximal 24 Stunden alten Schnelltest oder von einem bis zu 48 Stunden alten PCR-Test. Nach der aktuellen Hamburger Corona-Verordnung kann auch direkt vor dem Betreten einer 3G-Einrichtung ein Schnelltest unter Aufsicht einer geschulten Person gemacht werden.

Niedersachsen will Normalität an Schulen auch im Pandemie-Winter

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne peilt für den Winter in der Schule trotz der Corona-Pandemie so viel Normalität wie möglich an. Zwar könne er „nichts versprechen“, aber „wir haben nicht vor, mit einem landesweiten Szenario B oder C zu arbeiten“, sagte der SPD-Politiker der „Neuen Presse“ (Freitag).

Lokal begrenzte Schulschließungen werde es nicht geben. Über 95 Prozent der Lehrkräfte seien vollständig geimpft, 45 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen hätten mindestens die Erstimmunisierung erhalten. Daher werde es keine generellen Einschränkungen für Schulen und Kitas geben: „Wir wollen die Schulen offen halten.“

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). © imago images/Andre Germar | Unbekannt

Tonne sagte: „Einzelne Schüler oder auch mal Klassen können in Quarantäne gehen, aber nicht die gesamte Schule und erst recht nicht der ganze Landkreis.“ Im neuen Schuljahr hätten Schnelltests bislang rund 2600 mal positiv angeschlagen, in etwas mehr als 1000 Fällen hätten PCR-Tests bei Schülerinnen und Schülern eine Corona-Infektion bestätigt. „Das sind alles Infektionen, die wir somit frühzeitig entdecken und aus Schulen heraushalten konnten“, sagte Tonne. Insgesamt seien seit Schulbeginn knapp sechs Millionen Test-Kits ausgegeben worden.

Tonne betonte, die Aufarbeitung der Folgen der Pandemie für die Schulen werde auch das nächste Schuljahr beeinflussen. „Das ist nicht schlimm, sondern wir wollen den Schulen wirklich die Zeit geben, die Lücken wieder zu schließen“, sagte er mit Blick auf während der Pandemie entstandene Wissenslücken.

„Alle Kinder werden trotz Pandemie in der Schule das Rüstzeug erhalten, das sie für ihr späteres Leben benötigen. Und dafür müssen Kinder weder am Wochenende noch in den Ferien in die Schule kommen, das Aufholprogramm läuft in der regulären Schulzeit.“

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Seeleute leiden weiter unter Corona-Beschränkungen

 Wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie müssen Seeleute oftmals auf Landgänge während ihres Einsatzes verzichten und deutlich längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen. Manche Reedereien verböten Schiffsbesatzungen, an Land zu gehen - aus Angst, dass sie das Coronavirus an Bord bringen, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Susana Ventura: „Das ist nicht akzeptabel und rechtlich fragwürdig.“

Die Seemannsmission Duckdalben im Hamburger Hafen (Archivbild).
Die Seemannsmission Duckdalben im Hamburger Hafen (Archivbild). © imago images/Hoch Zwei Stock/Angerer | Unbekannt

In anderen Fällen seien es Länder, die einen Zutritt selbst in medizinischen Notfällen verweigerten.  Erschwerend komme hinzu, dass die Seeleute wegen der Pandemie länger als vertraglich vereinbart an Bord blieben, weil der Crewwechsel nicht rechtzeitig klappe.

„In vielen Länder gibt es Reisebeschränkungen für Seeleute aufgrund ihrer Nationalität“, sagt Bianca Frömming, Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere. Für einen deutschen Seemann sei es deutlich einfacher zu reisen, als für einen indischen.

Impfskandal in Friesland: Betroffene erhalten Entschädigung

Nach möglichen Impfungen mit Kochsalzlösungen bieten das Land Niedersachsen und der Landkreis Friesland den über 10 000 Betroffenen eine Entschädigung an. Eine Aufwandsentschädigung von 35 Euro erhielten diejenigen, die eine Impfung wiederholen müssen, 50 Euro erhalte, wer zweimal nachgeimpft werden müsse, gab der Landkreis Friesland online bekannt.

Eine ältere Dame betritt das Impfzentrum Landkreis Friesland. Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen anstelle von Wirkstoffen gegen Corona im Kreis Friesland hat die Polizei nun Räume durchsucht.
In diesem Impfzentrum des Landkreises Friesland soll eine Krankenschwester Menschen Kochsalzlösung statt des Corona-Impfstoffs gespritzt haben. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archiv

Dafür müsse ein Antrag gestellt und die Nachholimpfung nachgewiesen werden. Die Kosten übernehme das Land. Zuvor hatte der NDR berichtet. Eine Krankenschwester hatte zugegeben, am Kreisimpfzentrum sechs Spritzen für Corona-Schutzimpfungen überwiegend mit Kochsalzlösungen gefüllt zu haben.

Die Polizei schließt nicht aus, dass die Frau weitere Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen haben könnte. Um die möglichen fehlenden Impfungen nachzuholen, sollten daher rund 10 000 Betroffene als Vorsichtsmaßnahme nachgeimpft werden.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt bei 40,4

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist erstmals seit einiger Zeit leicht gestiegen. Am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 40,4 – nach 40,2 am Mittwoch. Eine Woche zuvor hatte die Landesmeldestelle sie mit 46,9 angegeben.

Innerhalb eines Tages wurden 206 neue Corona-Fälle gemeldet, wie aus den Daten vom Donnerstagabend hervorgeht. Tags zuvor waren es 230, am Donnerstag der vergangenen Woche 203.

Das Rathaus von Neumünster (Archivbild).
Das Rathaus von Neumünster (Archivbild). © imago images/Werner Otto | Unbekannt

Es wurden seit Mittwoch vier weitere Corona-Todesfälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie liegt damit nun bei 1675. In den Krankenhäusern werden derzeit 67 Covid-19-Patienten behandelt - 19 von ihnen liegen auf der Intensivstation. Neun werden dort beatmet.

Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Land weiterhin in Neumünster mit 77,6 – am niedrigsten nun in Schleswig-Flensburg mit 21,2.

Santa Pauli: Weihnachtsmarkt eröffnet mit 2G-Regel

Dieser Post auf Facebook hat für Begeisterung gesorgt: Die Betreiber von Santa Pauli wollen dieses Jahr wieder den Weihnachtsmarkt auf dem Spielbudenplatz eröffnen. Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt öffnet vom 15. November bis zum 23. Dezember heißt es in der Mitteilung.

Unter den Fans hat diese Nachricht für Freude gesorgt. "Tolle Nachricht an so einem verregneten Tag! Freuen uns auf Santa Pauli!!!!", ist unter anderem in den Kommentaren zu lesen.

Die Betreiber kündigen auch an, dass auf dem Markt die 2G-Regel geplant ist. Also nur Genesene und Geimpfte Zutritt bekommen.

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