Hamburg. Endlich sind Ausflüge in der Schule wieder erlaubt – doch die Auflagen sind hart, an die sich Lehrer und Schüler halten müssen.
Seit Beginn des Schuljahres sind in Hamburg Klassenreisen wieder möglich. Das Verbot von Schulfahrten wurde angesichts niedriger Inzidenzwerte analog zu anderen Bundesländern aus der Hamburgischen Sars-CoV-2-Eindämmungsverordnung gestrichen. Bis zu den Herbstferien, die Anfang Oktober beginnen, werden noch zahlreiche Schülerinnen und Schüler trotz Corona losfahren – und hoffentlich planmäßig und gesund wiederkommen. In Pandemiezeiten gelten nämlich läut Schulbehörde besonders strenge Vorgaben.
„Zu den Infektionsschutzmaßnahmen gehört die Pflicht für alle Teilnehmenden, zweimal in der Woche unter Aufsicht einen Schnelltest für Laien durchzuführen. Sollte ein Schnelltest bei Schülern oder einer Betreuungsperson ein positives Ergebnis erzielen, gelten die folgenden abgestimmten Handlungsschritte: Die betroffene positiv getestete Person wird umgehend räumlich isoliert. Danach wird das örtlich zuständige Gesundheitsamt in Abstimmung mit dem Betreiber der Unterkunft informiert“, heißt es in den Hinweisen zur Durchführung von Schulfahrten im Schuljahr 2021/22.
Corona Hamburg: Strenge Regeln auch auf Klassenfahrt
Und weiter steht da: „Das in Hamburg für die Schule zuständige Gesundheitsamt sowie die zuständige Schulaufsicht werden informiert. Ist es in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt vor Ort unmittelbar möglich, dass positive Schnelltestergebnis durch einen PCR-Test überprüfen zu lassen, wird dieses umgehend vorgenommen.
Ist eine kurzfristige PCR-Überprüfung des Schnelltestergebnisses nicht möglich, so muss die Person innerhalb von 24 Stunden auf eigene Kosten abgeholt werden.“ Ein Corona-Fall hat aber auch Konsequenzen für die restliche Gruppe: Sie muss die Schulreise abbrechen, wenn das Gesundheitsamt das anordnet.
Bisher meldeten drei Schulen Corona-Fälle auf Schulfahrt
In Hamburg ist das nach Behördenangaben bereits geschehen: „Bis zum 22. August 2021 meldeten drei Schulen Corona-Infektionen auf einer Schulfahrt“, so die Sprecherin der Schulbehörde. Aktuellere Zahlen nannte sie nicht.
Laut einer Kleinen Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver war ein 4. Jahrgang der Albert-Schweitzer-Schule betroffen. Es gab drei bestätigte Infektionen, 30 Personen mussten in Quarantäne. Von der Grundschule An der Haake war eine Lehrkraft erkrankt, 40 Menschen mussten in Quarantäne. Am Louise-Meitner-Gymnasium waren im Jahrgang 6 vier Schüler erkrankt, im Jahrgang 8 neun Schüler, für insgesamt 51 Menschen wurde Quarantäne angeordnet.
Viele Hamburger Schulen planen Klassenreisen nach Ferien
Seit Schuljahresbeginn bis zu den Herbstferien wurden „von den Schulen Planungen für 397 Schulfahrten gemeldet“, sagte die Sprecherin der Schulbehörde. Viele Schulen haben ihre Klassenreisen auch erst nach den Ferien geplant.
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Eltern müssen die Zusage, ihr Kind im Corona-Fall abzuholen vor Antritt der Reise unterschreiben – ob es nun auf Amrum, Sylt oder in Berlin ist, denn die Ziele sind nicht immer im Hamburger Umland. Allerdings sei diese Regelung nicht neu, sagt die Behördensprecherin: „Generell und auch bereits vor der Pandemie gibt es die Vorgabe für Klassenreisen, dass Eltern ihre Kinder abholen müssen, wenn sie auf der Schulfahrt erkranken oder im Falle der jüngeren Schülerinnen und Schüler von Heimweh geplagt werden.“
Warum Klassenreisen trotzdem ein wichtiger Schritt Richtung Normalität sein können? Olaf Colditz, Schulleiter am Gymnasium Allermöhe, beispielsweise sagt, dass sich die Schulgemeinschaft sehr über die anstehenden Klassenreisen freue. Gerade nachdem „alle so lange eingesperrt waren“, hätten Schulfahrten als Gemeinschaftserlebnis einen großen Wert. Es gebe natürlich auch einzelne, die sich sorgten. Denn im Schulbetrieb habe es schon eine Reihe an positiven Fällen gegeben, die der Aussicht auf Klassenreisen einen „komischen Beigeschmack“ zufügten.
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