Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg sinkt, aber mehrere Todesfälle. Urteil: Maskenpflicht beim Tanzen auch bei privaten Feiern.

18 Monate Corona-Pandemie – und noch immer bestimmt das Virus den Alltag der Menschen in Hamburg und Norddeutschland maßgeblich. Hamburgs Drittklässler weisen nach dem zweiten Lockdown deutliche Lernlücken auf, wie eine Untersuchung jetzt feststellte. Und die Hansestadt befindet sich aktuell mitten in der vierten Welle.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

Schon vor der Corona-Krise war es um die IT-Sicherheit in vielen Firmen nicht gut bestellt. Homeoffice und pandemiebedingte Einbußen verstärken das Problem noch, warnt das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen. Alle Infos in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 13. September:

  • HSV-Handballer führen 2G-Regelung ein
  • Kiezkneipe impft gegen Corona und lockt mit Gratis-Pizzen
  • Urteil: Maskenpflicht beim Tanzen auch bei privaten Feiern
  • Wieder Weihnachtsmarkt in Neumünster geplant
  • Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt, aber mehrere Tote
  • Hamburger Senat wirbt für Impfungen gegen Corona
  • Deutliche Lernlücken nach zweitem Lockdown in Hamburg
  • Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 75,8
  • Studie: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

HSV Hamburg führt 2G-Regelung ein

Wenn an diesem Sonntag (16 Uhr/Sky) mit den Rhein-Neckar Löwen ein Schwergewicht der Handball-Bundesliga beim HSV Hamburg (HSVH) gastiert, setzt der Aufsteiger erstmals auf die 2G-Regelung mit nur geimpften und genesenen Zuschauern. Bei Kindern und Jugendlichen reicht ein negativer Test zum Zutritt. Die Stadt genehmigte dem Verein vorerst 3000 Fans für die bis zu 13.000 Menschen fassende Barclays Arena. Das ist die Zuschauerzahl, die dem Verein bereits beim Auftakt gegen Frisch Auf Göppingen unter 3G erlaubt war.

Wie der HSVH mitteilte, prüfe die Stadt zurzeit eine Erhöhung auf bis zu 5000 Fans. Nach Abendblatt-Informationen ist die Stadt gewillt, diesen Schritt bereits im Laufe dieser Woche zu gehen. Da mit der 2G-Regelung das Abstandsgebot entfällt, bleibt der Oberrang geschlossen. Dauerkarteninhaber können ihre gebuchten Plätze behalten. Der Einzelkartenverkauf für das Löwen-Spiel beginnt an diesem Dienstagmittag.

Lesen Sie hier, wie HSVH-Präsident Marc Evermann den Schritt von 3G zu 2G begründet.

Kiezkneipe impft gegen Corona und lockt mit Gratis-Pizzen

Die Wunderbar feierte am Montagabend auf St. Pauli eine Premiere: Zwischen roten Plüschkissen und einem Regal voller Spirituosen impfte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gegen das Coronavirus. Im Anschluss an jeden Piks spendierte der Barbetreiber Axel Strehlitz eine Gratis-Pizza. Vor dem Start der Impfaktion hatte er gehofft, dass er und sein Team an diesem Abend gar nicht aus dem Backen rauskommen würden. 

Theresa Hein wartet am Montagabend  vor der Wunderbar in Hamburg auf ihre Impfung.
Theresa Hein wartet am Montagabend vor der Wunderbar in Hamburg auf ihre Impfung. © Roland Magunia | Unbekannt

Und so war es dann auch. Um 21.30 Uhr waren 170 Spritzen aufgezogen worden und die Pizzen ausverkauft. Die Küche machte Feierabend, das Impfen ging derweil weiter bis in die Nacht hinein. Wunderbar-Chef Strehlitz geht davon aus, dass an diesem Abend in seiner Bar 250 Personen geimpft wurden. Pizzagutscheine pro Piks gab es laut Betreiber weiter. Die können an einem anderen Tag eingelöst werden. Axel Strehlitz: „Es fühlt sich an, als wäre heute Deutschlands erster Impftag. Die Behörde sollte öfter solche Impfangebote fahren.“

Erst impfen, dann Pizza essen: Eine wunderbare Aktion der Wunderbar in Hamburg.
Erst impfen, dann Pizza essen: Eine wunderbare Aktion der Wunderbar in Hamburg. © Roland Magunia | Unbekannt

Kurz nach Start der Aktion hatten bereits 150 Menschen Schlange gestanden vor der Wunderbar, um sich ihr Spritze abzuholen. Strehlitz war zunächst davon ausgegangen, etwa zwei Dutzenden Menschen impfen zu können. Seine Erwartungen wurden weit übertroffen: „Ich weiß nicht, ob das der Coolness-Faktor ist. Vielleicht hat es etwas Anrüchiges, sich in einer Bar impfen zu lassen. Was es auch ist, es klappt.“ Und weiter: „Wir wollen unsere Gäste anregen, die Impfquote zu erhöhen und so für mehr Sicherheit und vor allem Lebensqualität sorgen.“

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Das Wunderbar-Team ist Strehlitz zufolge bereits durchgeimpft und praktiziert seit zwei Wochen das 2G-Modell. Das heißt, Geimpfte und Genesene dürfen zwischen den pinken Plüschkissen Platz nehmen, den Abstand reduzieren und miteinander tanzen. Getestete müssen dagegen draußen bleiben. Doch anders als in der Wunderbar sind noch nicht alle Kiezgänger geimpft. Deshalb und auch mit Blick auf die Neuinfektionen blickt Strehlitz mit Sorge auf den Winter. Es graut dem 54 Jahre alten Kiezwirt vor einem weiteren Lockdown.

Umso mehr wollte Strehlitz impfmüde Hanseaten und Hanseatinnen mit der Impfaktion aus der Reserve locken. „Wir wollen bewusst auch zur Diskussion unter den Gästen und innerhalb der Community anregen“, sagt er. Seine Community ist die Hamburger Schwulenszene. Für sie, aber auch für andere Hamburgerinnen und Hamburger lagen die Vakzine der Firmen Biontech und Johnson & Johnson bereit. Strehlitz denkt bereits darüber nach, auch an den kommenden Montagen zum Impfen in die Wunderbar einzuladen.

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Das mobile Impfteam des DRK wird auch in den nächsten Tagen an außergewöhnlichen Orten impfen. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche #HierWirdGeimpft können sich Hamburger ihren Piks abholen, etwa im Volksparkstadion, in der Elbphilharmonie und im Museum Altona. Einen Überblick über diese und weitere Angebote gibt es auf der Internetseite hamburg.de/corona-impfstationen.

Urteil: Maskenpflicht beim Tanzen auch bei privaten Feiern

Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat den Eilantrag einer Privatperson abgelehnt, die einen Maskenverzicht beim Tanzen auf ihrer Geburtstagsfeier zu erwirken versuchte: Die etwa 100 Anwesenden seien alle genesen oder vollständig gegen Covid-19 geimpft.

Die Polizei hat in Hamburg-Allermöhe am Heiligabend ein Konzert mit etwa 800 Besuchern aufgelöst (Symbolbild).
Tanzen mit Maske? Das gefällt nicht allen. Die Polizei Hamburg kontrolliert, ob die Corona-Regeln eingehalten werden. © imago/Andre Lenthe | Unbekannt

Das Gericht hatte dem Eilantrag zunächst stattgegeben, doch nachdem die Stadt Hamburg Beschwerde eingelegt hatte, wurde die Entscheidung noch einmal geändert und der Antrag abgelehnt. Die Begründung: Nach der aktuell geltenden Corona-Eindämmungsverordnung unterlägen private Feierlichkeiten ab einer Anzahl von elf Personen strengeren Vorgaben.

Für die anwesenden Personen gelte daher bei ihrem gesamten Aufenthalt in geschlossenen Räumen – und somit auch beim Tanzen – die Maskenpflicht mit der Ausnahme, dass die Masken während des Verzehrs von Speisen und Getränken an festen Sitz- oder Stehplätzen abgelegt werden dürften.

Auffrischungsimpfungen in Bremen für medizinisches Personal

Eine dritte Corona-Impfung ist in Bremen von diesem Montag an für weitere Personengruppen möglich. Medizinisches Personal sowie Frauen und Männer ab 60 Jahren, deren vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt, könnten im Impfzentrum Bremen eine Auffrischungsimpfung erhalten, teilte das Gesundheitsressort am Montag mit.

Das Angebot richtet sich zudem an Personen, die ausschließlich mit Vektor-Impfstoffen von Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden und deren vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Auffrischungsimpfungen sind nur mit Termin möglich. Gespritzt wird der Impfstoff von Biontech oder Moderna – je nach Verfügbarkeit.

Fehlende Maske wird gesuchtem Mann zum Verhängnis

Eine fehlende Corona-Schutzmaske ist einem jungen Mann in Hamburg zum Verhängnis geworden. Wie die Bundespolizei mitteilte, fiel der Heranwachsende am späten Sonntagabend einer Streife auf, weil er sich ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz im Bahnhof Harburg aufhielt. Als die Beamten seine Personalien überprüften, wurde ihnen eine Ausschreibung zur Festnahme angezeigt.

Seit Anfang August wird der Mann mit einem U-Haftbefehl gesucht. Er sei laut Bundespolizei dringend verdächtig, einen schweren Raub begangen zu haben. "Darüber hinaus besteht gegen ihn auch noch eine Aufenthaltsermittlung wegen einer gefährlichen Körperverletzung", teilten die Beamten mit. Der Mann wurde einer Haftanstalt zugeführt.

Wieder Weihnachtsmarkt in Neumünster geplant

Die Stadt Neumünster plant in diesem Winter wieder mit einem Weihnachtsmarkt. „Mit der Durchführung eines Weihnachtsmarktes auf dem Großflecken wollen wir in der Coronavirus-Pandemie einen weiteren Schritt zur Rückkehr zum normalen Leben machen“, sagte Oberbürgermeister Tobias Bergmann (SPD) am Montag in Neumünster. In Abstimmung mit der Ordnungsbehörde hat der Verwaltungschef entschieden, die Planungen für einen Weihnachtsmarkt voranzutreiben.

Für Weihnachtsmarkt-Besucher in Neumünster soll nach jetzigem Stand die 3G-Regel gelten (Archivbild).
Für Weihnachtsmarkt-Besucher in Neumünster soll nach jetzigem Stand die 3G-Regel gelten (Archivbild). © picture alliance / dpa | Unbekannt

„Die Menschen haben in den vergangenen eineinhalb Jahren auf vieles Liebgewonnene verzichten müssen“, sagte Bergmann. Daher sei es wichtig, positiv nach vorne zu schauen und wieder Veranstaltungen zu ermöglichen. Für Weihnachtsmarkt-Besucher soll nach jetzigem Stand die 3G-Regel gelten – wonach nur vollständig geimpfte, genesene oder getestete Menschen auf den Weihnachtsmarkt dürfen. 2020 war der Weihnachtsmarkt auch in Neumünster wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

Ärztekammer ruft Unentschlossene zur Corona-Schutzimpfung auf

Anlässlich der bundesweit angelaufenen Corona-Impfaktionswoche hat auch die Ärztekammer Hamburg noch Ungeimpfte aufgerufen, sich zu schützen. „Nutzen Sie eines der vielen unkomplizierten Angebote“, erklärten Kammerpräsident Pedram Emami und Vizepräsidentin Birgit Wulff am Montag. „Jeder und jede über 12 Jahren kann sich jetzt impfen lassen und damit seinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns weiter in Richtung Normalität entwickeln können statt immer nur über Beschränkungen zu diskutieren.“

Mit Blick auf die zunehmende Zahl an Erkrankungen warnten sie davor, die Pandemie für bereits erledigt zu halten. „In Hamburg müssen um die 50 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion intensivmedizinisch betreut werden. Das sind bereits wieder halb so viele wie auf dem Höhepunkt der Pandemie. Und dass, obwohl der Winter noch in weiter Ferne liegt“, sagte Emami.

Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt, aber mehrere Tote

Am Montag hat die Sozialbehörde 155 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 22 Fälle mehr als am Sonntag, aber 40 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche (195 Fälle). Damit sinkt der Inzidenzwert erneut auf nun 82,5 (Vortag: 84,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert 90,7 betragen.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 88.571 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 82.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.295.263 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.216.076 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 127 Corona-Patienten behandelt. 50 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1662 Menschen gestorben.

Auch interessant

Hamburger Senat wirbt für Impfungen gegen Corona

Auch Hamburg beteiligt sich an der bundesweiten Impfaktionswoche und appelliert noch einmal an alle ungeimpften Menschen in der Hansestadt, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. In Jobcentern, Bürgerhäusern und an vielen anderen Orten – über das ganze Stadtgebiet in Hamburg werden vom 13. bis 19. September Impfungen ohne Termin angeboten. Mehr Informationen gibt es hier.

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Deutliche Lernlücken nach zweitem Lockdown in Hamburg

Die Hamburger Schulbehörde kommt nach einer Auswertung der hamburgweiten Lernstandsuntersuchung "Kermit 3" zu dem Ergebnis, dass der Lockdown im Frühjahr 2021 zu erheblichen Wissenslücken bei Drittklässlern geführt hat. Das betrifft vor allem die Bereiche Lesen und Mathematik.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) präsentiert am Dienstag (07.09.2021) Luiftfiltergeräte in der Grundschule Richardstrasse.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). © Funke Foto Services | Roland Magunia

An der Untersuchung haben 15.000 Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen teilgenommen. Sie wurden in einem landesweit gleichen Test geprüft, in dem Leseverstehen, Hörverstehen, Rechtschreibung und Mathe abgefragt wurden. Die Auswertung zeigte beispielsweise, dass die Gruppe der lernschwachen Schülerinnen und Schüler im Bereich „Lesen“ um rund 11,1 Prozent, im Bereich "Mathe" um 8,7 Prozent größer geworden ist.

"Fernunterricht war und ist kein Ersatz für den Unterricht in der Schule, und die Schulschließungen haben gerade bei Kindern aus sozial benachteiligten Stadtteilen zu deutlichen Lernrückständen geführt", erklärt Schulsenator Ties Rabe. Der zweite Lockdown mit Schulschließungen vom Dezember 2020 bis März bzw. Mai 2021 habe deutliche Spuren in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hinterlassen.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 75,8

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen verstärkt sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Montag leicht auf 75,8 – so viele Menschen pro 100.000 Einwohner haben sich binnen einer Woche landesweit mit dem Virus angesteckt. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Sonntag hatte die Inzidenz bei 75,7 gelegen, vor einer Woche bei bei 72,5.

Einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus gab es nicht, die Gesamtzahl blieb bei 5876. Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 117,3 – dies war weiterhin der höchste Wert unter den Bundesländern.

Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Niedersachsen stieg am Montag weiter – auf inzwischen 5,1 Prozent der Gesamtkapazität nach 4,9 Prozent am Vortag. Damit ist der erste Schwellenwert von 5 Prozent überschritten, weitere Schwellenwerte sind 10 Prozent und 20 Prozent.

Bei der Belegung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten lag die Inzidenz bei 4,4 nach 4,3 einen Tag zuvor. Das heißt: Im landesweiten Schnitt wurden in den vergangenen sieben Tagen statistisch gesehen 4,4 von 100.000 Einwohnern im Zusammenhang mit ihrer Corona-Infektion in einer Klinik behandelt. Ab einem Wert von 6 ist in Niedersachsen der erste Schwellenwert erreicht, weitere Schwellenwerte sind 9 und 12.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Studie: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen

Die Corona-Krise wirkt sich häufig negativ auf die IT-Sicherheit von Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichter Forschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN).

Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software erhöhen demnach das Risiko einer Infektion mit Schadenssoftware sowie von Phishing-Attacken. Das sind E-Mails vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen. Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Die Autoren des Berichts hatten in den Jahren 2018/19 insgesamt 5000 Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten befragt. An einer Folgebefragung zwischen Juli und September 2020 nahmen mehr als 600 Firmen erneut teil. 60 Prozent von ihnen berichteten, dass sie innerhalb eines Jahres mindestens einen Cyberangriff reagieren mussten. Automatisch abgewehrte Angriffe, durch eine Firewall etwa, sind darin nicht enthalten. In 85 Prozent der Fälle konnten die Cyberkriminellen in einem frühen Versuchsstadium abgewehrt werden.

Nach Angaben des KFN wurden in dem Projekt „Cybersicherheit in Unternehmen“ erstmals über einen längeren Zeitraum sogenannten Dunkelfeld-Daten zum Thema Cyberangriffe gegen Unternehmen gesammelt. Denn die Anzeigequote solcher Delikte ist niedrig: In der ersten Runde lag sie bei 12 und jetzt bei 9 Prozent. Als Gründe wurde hierfür am häufigsten die geringe Schadenshöhe genannt, danach die fehlende Aussicht auf Ermittlungserfolg.

Partner in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Cyberangriffe gegen Unternehmen“ war die Leibniz Universität Hannover.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein hat sich kaum verändert. Am Sonntag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 43,1, nach 43,3 am Sonnabend. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 55 neue Corona-Infektionen registriert, wie aus den Daten der Landesmeldestelle vom Sonntagabend hervorgeht. Am Tag zuvor waren es 169, am vergangenen Sonntag 54. Sonntags und montags sind die Zahlen oft niedriger, weil am Wochenende weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie beträgt unverändert 1666. In den Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge wie am Sonnabend und Freitag 69 Covid-19-Patienten behandelt. Es lagen weiterhin 21 von ihnen auf der Intensivstation. 16 werden dort beatmet (Vortag: 16).

Unter den Kreisen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz in Kiel am höchsten, nun mit 69,3 (Vortag: 65,3). Am niedrigsten ist der Wert derzeit in Schleswig-Flensburg mit 22,7.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag