Hamburg. Neun Tage vor der Bundestagswahl gehen diejenigen an die Urne, die eigentlich noch nicht wählen dürfen. So hatten Sie 2017 abgestimmt.

Annalena Baerbock, Armin Laschet oder Olaf Scholz? Wen wollen Kinder und Jugendliche im Kanzleramt sehen? Zwar dürfen unter 18-Jährige ihre Stimme bei der Bundestagswahl am 26. September noch nicht abgeben, ihre Meinung ist aber dennoch gefragt.

Bei der U-18-Wahl sind bundesweit alle Mädchen und Jungen zur Wahl aufgerufen. Am 17. September können sie in 1.700 Wahllokalen ihr Kreuzchen machen. In Hamburg beteiligen sich zahlreiche Schulen, Bücherhallen und Jugendtreffs an der Aktion.

U-18-Wahl in Hamburg: An 44 Schulen kann abgestimmt werden

Ziel ist es nicht nur, ein Stimmungsbild der jungen Generation zu erhalten, es geht vor allem auch um politische Bildung. Diejenigen, die noch zu jung sind, um zu wählen, sollen sich mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinandersetzen und lernen, wie Demokratie funktioniert.

"Ein spannendes Erlebnis für viele Kinder und Jugendliche – und zugleich ein ganz wichtiger Schritt zum Erlernen eines elementaren demokratischen Grundprinzips", sagt Christoph Schommer, Sprecher des Erzbistums Hamburg. An 44 Schulen in Hamburg werden Wahllokale aufgebaut.

Wahl-Ergebnis am 17. September ab 19 Uhr

"In Hamburg werden erstmals auch Grundschüler mit dabei sein! An der Katholischen Schule St. Bonifatius Am Weiher werden beispielsweise schon die Vorschüler und Vorschülerinnen mit in den Prozess einbezogen und kindgerecht über Demokratie informiert", erklärt der Sprecher des Erzbistums.

Die ersten Hochrechnungen für Hamburg erwartet der Bund der Deutschen Katholischen Jugend am 17. September ab 19 Uhr. Das offizielle Endergebnis der bundesweiten Wahl wird für Montag, 20. September erwartet.

Teenager geben 2017 der CDU die meisten Stimmen

Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren machten deutschlandweit knapp 220.000 Kinder und Jugendliche mit. Damals erhielt die Union mit 28,5 Prozent die meisten Stimmen. Die SPD wurde von 19,8 Prozent der Unter-18-Jährigen gewählt. Die Grünen kamen auf 16,6 Prozent.

Den größten Zuwachs an Stimmen erfuhr damals die AfD, die auf 6,8 Prozent kam – ein Plus von 5,3 Prozentpunkten im Vergleich zu 2013. Größter Verlierer bei den Wählern unter 18 waren die Piraten. Während sie 2013 noch auf 12,1 Prozent kamen, fielen sie 2017 auf 2,7 Prozent (minus 9,4 Prozentpunkte).

Hier das Ergebnis von 2017 im Überblick:

  • CDU/CSU: 28,5 Prozent
  • SPD: 19,8 Prozent
  • Grüne: 16,6 Prozent
  • Die Linke: 8,1 Prozent
  • AfD: 6,8 Prozent
  • FDP: 5,7 Prozent
  • Tier: 3,9 Prozent
  • Die Partei: 2,9 Prozent
  • Piraten: 2,7 Prozent