Hamburg. Das Einkaufszentrum wird für einen Millionenbetrag renoviert. Welche Geschäfte die neuen Anziehungspunkte werden sollen.
Aldi weg, Budnikowsky raus, der Friseur geschlossen: Viele Kunden fragten sich, was aus dem beliebten, aber etwas in die Jahre gekommenen Nedderfeld Center, das 1989 an der bekannten Automeile mit einer Verkaufsfläche von knapp 18.000 Quadratmetern eröffnet wurde, eigentlich wird.
Die Antwort des Eigentümers, der Frankfurter Deka Immobilien Investment GmbH: „Wieder ein modernes Einkaufszentrum, das Anziehungspunkt ist und Freizeiterlebnis bietet“ – und zwar für Familien aus Eppendorf und den umliegenden Stadtteilen Lokstedt, Niendorf, Alsterdorf und Groß Borstel. Gerade dieser Stadtteil ist durch das neue Wohnquartier Tarpenbeker Ufer, das in unmittelbarer Nähe zum Nedderfeld liegt, noch einmal enorm gewachsen.
Einzelhandel: Einkaufszentrum soll „heller" werden
Der Umbau des Einkaufszentrums, in den insgesamt ein „zweistelliger Millionenbetrag“ fließen werde, hat bei weiterhin geöffneten Geschäften bereits begonnen und soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Verschönert wird innen, aber auch außen: So ist eine zimtkupferfarbene, textile Fassade geplant, von der Straße bis zur Parkhauseinfahrt. Das Parkhaus mit seinen mehr als 500 Stellplätzen wird ebenfalls saniert, erhält neue Schrankenanlagen, Kassenautomaten und E-Ladestationen. Aber auch ausreichend Fahrradstellplätze soll es künftig vor dem Einkaufszentrum geben.
Im Innern soll es vor allem „heller, freundlicher und einladender“ aussehen. Dafür setzt man auf eine neue Beleuchtung mit teilweise verändertem Deckenspiegel und gemütliche Sitzecken. Der Eingang wird neu gestaltet, die Sanitäranlagen modernisiert, und kostenfreies WLAN soll den Kunden künftig zur Verfügung stehen. „Wir freuen uns sehr auf die Neugestaltung. Die Aufenthaltsqualität wird durch das moderne Ambiente, erweiterten Service und mehr Vielfalt erhöht“, sagt der von der Völkel Company eingesetzte Centermanager Lukas Riegel.
„Sports Club“ eröffnet in Einkaufszentrum
Die Menschen sehnten sich noch mehr als vor der Pandemie nach einem „realen Miteinander und Begegnungen in ihrem Kiez“. Dazu passt, dass im Obergeschoss, gleich neben der Media-Markt-Filiale, gerade erst am Donnerstag auf 3000 Quadratmetern das Fitnessstudio „Sports Club“ eröffnet hat.
2,5 Millionen Euro hat Unternehmer Alexander Sosa, dem zahlreiche Fitnessstudios in ganz Norddeutschland gehören, in hochwertige, chipgesteuerte Cardio-, und Kraftgeräte (mit Monitoren und Netflix-Anbindung), Einrichtung (unter anderem Umkleiden aus Vollholz), den Wellnessbereich mit mehreren Saunen und einen Kursraum mit Panorama-Leinwand investiert.
Prominente bei Eröffnung des neuen „Sports Club“
Zur Eröffnung trainierten Prominente, darunter Magdalena Brzeska, 26-malige Deutsche Meisterin in rhythmischer Sportgymnastik, der Hamburger Schauspieler Tetje Mierendorf, Moderator Carsten Spengemann und Ex-„Miss World“ Rosanna Davison (Tochter von Chris de Burgh), bei der Aktion „Schweiß & Herz“ für den guten Zweck. „Auch wenn meine Studios coronabedingt monatelang geschlossen waren und der Umsatz ausblieb, gibt es Menschen, denen es deutlich schlechter geht“, sagt Fitnessunternehmer Alexander Sosa. Deshalb seien 1000 Euro pro trainierendem Promi an die Hamburger Tafel gegangen.
Doch nicht nur durch das neue Fitnessstudio soll wieder mehr Bewegung in das Nedderfeld Center kommen – auch mit weiteren potenziellen Mietern laufen derzeit Verhandlungen. So soll im Erdgeschoss, wo sich derzeit eine „Nur Hier“-Filiale sowie jeweils ein Imbiss für italienische und asiatische Spezialitäten befinden, noch mehr Gastronomie angesiedelt werden. Im Obergeschoss sind Arztpraxen denkbar, auch Flächen für sogenannte Pop-up-Stores, also temporäre Läden, sind noch verfügbar.
Tierfuttermarkt ist neu im Erdgeschoss des Centers
Ein neues Geschäft, das wie der seit Jahren etablierte „Ankermieter“ Kaufland schon jetzt zahlreiche Kunden anzieht, ist „Fressnapf“. Zuvor neben dem Edeka Markt Struve an der Osterfeldstraße angesiedelt, hat der Tierfuttermarkt bereits am 10. Juni auf 500 Quadratmetern ebenerdig im Nedderfeld Center eine Filiale aufgemacht.
Für Gerrit Meyer-Haak von „Fressnapf“, einem Unternehmen mit mittlerweile 1600 Märkten, bietet der neue Standort „beste logistische Voraussetzungen für Haustierbesitzer“: „Vom Markt aus sind es nur wenige Schritte rüber ins Parkhaus. Das ist für unsere Kunden, die schwere Säcke mit Katzenstreu schleppen und tütenweise Hundefutter abtransportieren, eine große Erleichterung.“
Centermanager glücklich über neue Mieter
Auch Centermanager Lukas Riegel ist glücklich über die ersten neuen Mieter „Sports Club“ und „Fressnapf“ und lobt die beiden Neuzugänge: „Durch diese neuen Mieter entwickelt sich das Einkaufszentrum weiter zu einem Center für die ganze Familie.“
Gerade in Zeiten der Pandemie und des dadurch noch verstärkt boomenden Onlinehandels sei es „mutig“, so stark in ein Einkaufszentrum zu investieren: „Aber wir sind davon überzeugt, dass es zukunftsweisend ist. Denn wir investieren ja nicht in Vergrößerung, sondern in Verschönerung.“