Hamburg. Die CDU kritisiert einen wohl anfallenden Quadratmeterpreis von fast 10.000 Euro für den geplanten Neubau.
Die CDU kritisiert die massive Kostensteigerung beim geplanten Neubau des Blankeneser Markthauses. „Ich finde das rätselhaft und ärgerlich“, sagt die CDU-Politikerin Anke Frieling, „und die Begründungen dafür können mich nicht überzeugen.“
Wie sich aus den Senatsantworten auf eine Anfrage der Politikerin ergibt, liegen die Gesamtkosten für den Bau mittlerweile bei 1,2 Millionen Euro (brutto). Sie sind damit um 550.000 Euro höher als ursprünglich geplant. Frieling sarkastisch: „1,2 Millionen Euro für ein 123 Quadratmeter großes Häuschen – das macht 9756 Euro pro Quadratmeter. Das nenne ich einen stolzen Preis.“
Neubau Hamburg: Kosten für Blankeneser Markthaus steigen auch wegen Coron
Der Senat begründet die Verdoppelung der Kosten unter anderem mit „Änderungen der Nutzung, des Bedarfs im Planungsverlauf“. Außerdem habe es Kostensteigerungen insbesondere wegen coronabedingter Baupreissteigerungen gegeben, vor allem beim Holz.
Wie berichtet soll das rund 60 Jahre alte jetzige Markthaus von Anfang kommenden Jahres an durch einen Neubau ersetzt werden, der voraussichtlich spätestens zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts 2022 fertiggestellt sein wird. Auf Antrag des Bezirksamts Altona werden dafür 628.500 Euro aus dem sogenannten Quartiersfonds bereitgestellt. 80.000 Euro übernimmt das Bezirksamt selbst, den Rest zahlt die Sprinkenhof GmbH. Auch der örtliche Bürgerverein beteiligt sich.
Behörde: Alle Einsparpotenziale für Blankeneser Markthaus ausgereizt
Wie die Finanzbehörde auf Abendblatt-Nachfrage mitteilt, seien mögliche Einsparpotenziale gleich nach dem Abschluss des zugehörigen Wettbewerbs erörtert und umgesetzt worden, zum Beispiel in Form einer Begradigung der Fensterlinie. Die sehr geringe Gebäudegröße lasse aber keine weiteren Einsparungen zu.
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Es gebe darüber hinaus keine weiteren Extras wie eine extravagante Technik, die durch Ersatz Einsparpotenziale böten. „Dennoch ist es für uns keine Option, das gesamte Projekt deswegen abzubrechen“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Die Bürgerinnen und Bürger von Blankenese warten nun schon lange und sehnsüchtig auf das neue Markthaus.“
Dazu Anke Frieling: „Den Abbruch des Projekts fordert ja auch niemand ernsthaft. Ich hätte mir aber eine solidere Finanzplanung gewünscht.“ Laut Frieling sei eine Verdoppelung der Kosten vor allem aufgrund gestiegener Materialpreise „sehr unwahrscheinlich“. Sie glaubt, dass die erste Kalkulation schlichtweg nicht zugetroffen habe. „Das war keine überzeugende Arbeit“, so Frieling weiter.