Hamburg. Der Überblick: Kein Anspruch auf Ersatz bei Quarantäne im Urlaub. Inzidenz, Infektionen, Patienten – die Zahlen zur Corona-Lage.

Trotz vollständiger Impfung haben sich in Hamburg bislang 676 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Den Anteil der Infizierten an insgesamt 1.009.822 Menschen, die bis zum Stichtag 25. August in der Hansestadt komplett geimpft wurden, bezifferte der Senat auf 0,07 Prozent. Dennoch ist die Zahl der Impfdurchbrüche in Hamburg in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen.

Wer während des Urlaubs erkrankt, kann sich die Urlaubstage mit einem Attest zurückholen. Laut einem Gerichtsurteil gibt es allerdings eine Ausnahme. Alle Corona News für den Norden in Blog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 7. September:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz: Schleswig-Holstein wieder knapp unter 50

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein schwankt weiter um den Wert 50. Am Dienstag sank sie auf 49,1 - am Montag hatte sie bei 50,8 gelegen. Am Dienstag wurden landesweit 255 Neuinfektionen, 56 weniger als vor einer Woche.

Es wurden keine weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie liegt in Schleswig-Holstein damit weiter bei 1662.

In den Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge 69 Covid-19-Patienten behandelt. 22 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 14 werden dort beatmet.

Der Blick vom Bahnhofsvorplatz auf die Kieler Förde (Archivbild).
Der Blick vom Bahnhofsvorplatz auf die Kieler Förde (Archivbild). © imago images/penofoto

Unter den Kreisen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz in Kiel am höchsten, nun mit 90,0 (Vortag: 97,3). Die niedrigste Zahl der gemeldeten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen hat weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit weiterhin 18,3.

Bremen erlässt Corona-Regeln für Bundestagswahl

Der Bremer Senat hat die geltende Corona-Verordnung mit einigen Änderungen um einen Monat bis zum 11. Oktober verlängert. Weil in diese Zeit die Bundestagswahl am 26. September fällt, erließ die Regierung des kleinsten Bundeslandes am Dienstag unter anderem einheitliche Hygieneanforderungen an die Wahllokale. Grundsätzlich muss im Wahllokal eine Maske getragen werden. Ausnahmen gibt es zur Identitätsfeststellung und für Wahlvorstände während des Auszählens und der Ergebnisermittlung. Die Verordnung wäre am kommenden Montag (13. September) ausgelaufen.

Das Rathaus der Stadt Bremen (Archivbild).
Das Rathaus der Stadt Bremen (Archivbild). © picture alliance

Bei Schulen geht Bremen einen etwas anderen Weg, als am Montag zwischen Bund und Ländern vereinbart worden ist, um nicht ganze Schulklassen in Quarantäne schicken zu müssen. Wenn ein Kind infiziert ist, dürfen die Mitglieder seiner Kohorte (einer großen Lerngruppe oder eines ganzen Jahrgangs) weiter zur Schule kommen. Sie müssen sich aber sieben Schultage lang täglich testen lassen und eine Maske tragen. Nur das infizierte Kind und enge Kontaktpersonen von außerhalb der Kohorte müssen 14 Tage in Quarantäne.

Zwischen Bund und Ländern war vereinbart worden, dass Kinder, die als enge Kontaktpersonen in Quarantäne sind, aber keine Symptome haben, sich nach fünf Tagen freitesten können.

Schleswig-Holstein setzt auf 3G – THW Kiel auf 2G

Gute Nachrichten für die Profi-Clubs in Schleswig-Holstein: Im Zuge der neuen Corona-Verordnung der Landesregierung sollen ab 20. September die Obergrenzen für Zuschauer und Zuschauerinnen in Hallen und Stadien fallen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) stellte am Dienstag die Eckpunkte der neuen Corona-Verordnung vor. Das Kabinett soll sie in der kommenden Woche beschließen. Die Regierung setzt auf das sogenannte 3G-Prinzip setzen, bei dem nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang zu Veranstaltungen erhalten.

Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold vom THW Kiel beim Pokalspiel in Hamburg (Archivbild).
Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold vom THW Kiel beim Pokalspiel in Hamburg (Archivbild). © Witters

Zum Start der neuen Handball-Saison am Mittwoch gelten die neuen Regeln noch nicht. Im Rahmen eines Modellprojekts sind bei Meister THW Kiel am Mittwoch (19.05 Uhr/Sky) gegen den HBW Balingen-Weilstetten in der Wunderino-Arena 9000 Zuschauer möglich. Die Halle in Kiel ist bis auf die 1285 Stehplätze ausverkauft. Ob alle Zuschauer kommen, die in Besitz einer Dauerkarte sind, ist jedoch ungewiss.

Der THW verfährt zu Saisonstart nach dem 2G-Modell, dass Geimpfte und Genesene Zugang erhalten. Für Kinder im Alter bis zu zwölf Jahren gibt es eine Ausnahme. Sie dürfen mit einem negativen Test und einem Begleiter in einen Sonderblock der Halle. Dort wird auf Abstand geachtet. In der gesamten Halle gilt Maskenpflicht, auch während des Spiels. Es reichen medizinische Masken.

135 mobile Corona-Impfteams sollen ab Oktober Impfzentren ersetzen

Nach der Schließung der Corona-Impfzentren sollen ab Oktober in Niedersachsen landesweit bis zu 135 mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Sie sollen die Quote der Impfungen gegen das Coronavirus nach oben treiben und in Alten- und Pflegeheimen mit den Auffrischungsimpfungen starten. Niedersachsen trete in eine „neue Phase der Impfkampagne“ ein, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag in Hannover. Dazu arbeite man eng mit den Kommunen zusammen.

Neben den Drittimpfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie den Einrichtungen der Eingliederungshilfe sollen die Impfteams auch dezentrale Impfaktionen zur Steigerung der Impfquote übernehmen. Geplant sind diese etwa an Schulen und Hochschulen, außerdem an belebten Orten wie Bahnhöfen. Bei einem akuten regionalen Infektionsgeschehen würden die Teams, die aus bis zu 12 Leuten bestehen, auch in betroffene Regionen geschickt.

In Niedersachsen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 68,7 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und 63,3 Prozent vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Behrens sagte, es seien noch nicht genügend Menschen geimpft, um in einen sicheren Herbst zu starten. Bis zur Schließung der 50 stationären Impfzentren am 30. September würden dort noch Zweitimpfungen mit mRNA-Impfstoffen und dezentrale Impfaktionen mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson vorgenommen. Weiterhin führen die niedergelassenen Ärzte und viele Betriebsärzte Impfungen durch.

Corona: Erste mobile Luftfiltergeräte an Hamburger Schule angekommen

Am Dienstag hat Schulsenator Ties Rabe an der Grundschule Richardstraße in Eilbek gemeinsam mit Schulleiterin Marion Bottek die ersten mobilen Luftfiltergeräte in Empfang genommen. Diese haben ungefähr die Größe eines mittleren Kühlschranks und sollen verbrauchte Luft aus den Klassenräumen saugen und über ein feines Filtermedium reinigen. Dabei werden selbst winzige Partikel wie beispielsweise mit Coronaviren verunreinigte Aerosole aus der Luft herausgefiltert.

Um Hamburgs Schüler besser vor Corona zu schützen, werden ab Anfang September alle Klassenräume und viele Unterrichtsräume mit Luftfiltergeräten ausgestattet (Symbolbild).
Um Hamburgs Schüler besser vor Corona zu schützen, werden ab Anfang September alle Klassenräume und viele Unterrichtsräume mit Luftfiltergeräten ausgestattet (Symbolbild). © picture alliance/dpa

"Ich freue mich sehr, dass die Auslieferung der mobilen Luftfiltergeräte wie geplant jetzt beginnt und allein in dieser Woche mindestens an 83 Grundschulen im ganzen Stadtgebiet geliefert werden", erklärte Rabe. Bis zu den Herbstferien sollen in Hamburg 18.000 Geräte ausgeliefert werden, der Rest erfolge bis Ende des Monats. Hier lesen Sie mehr zu den Plänen der Schulbehörde im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht lockern

Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht zum 20. September lockern. Sie soll bei Veranstaltungen, im Sport und in der Gastronomie entfallen, wo das sogenannte 3G-Prinzip (geimpft, genesen oder getestet) greift. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Kiel an. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Senat informiert über Corona-Lage in Hamburg

Am Dienstagmittag informierte der Senat auf einer Landespressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt. "Die Inzidenz ist am Dienstag leicht gesunken. Der R-Wert in Hamburg liegt gegenwärtig bei 0,93", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer.

Marcel Schweitzer, Pressesprecher des Hamburger Senats, auf einer Landespressekonferenz im Rathaus (Archivbild).
Marcel Schweitzer, Pressesprecher des Hamburger Senats, auf einer Landespressekonferenz im Rathaus (Archivbild). © picture alliance / PublicAd

1,2 Millionen Hamburger sind vollständig geimpft. Damit liege Hamburg bundesweit auf Platz 4. Bei den Erstimpfungen liege Hamburg auf Platz fünf. Dennoch: "Wir müssen mit höheren Inzidenzen rechnen", so Schweitzer.

Setzt Hamburg auf Durchseuchung bei den unter Zwölfjährigen? Bei dieser Frage verwies Schweitzer darauf, dass es für diese Altersstufe keinen Impfstoff gebe. Zudem sei der Verlauf einer Corona-Erkrankung bei Kindern wesentlich milder als bei Älteren oder Menschen mit einer Vorerkrankung.

Die angepassten Quarantäne-Regeln an Schulen sollen in Hamburg unverzüglich umgesetzt werden, erklärte Schweitzer.

Gericht: Bei Urlaub in Quarantäne kein Anspruch auf Ersatz

Jedem Arbeitnehmer steht per Gesetz Erholungsurlaub zu. Wer während des Urlaubs allerdings krank wird, kann sich nicht erholen. Nur fair, dass Krankheitstage nicht auf den Jahresurlaub angerechnet werden. Anders verhält es sich für den Quarantäne-Fall.

So können Arbeitnehmer nicht darauf hoffen, sich den Urlaubsanspruch im Falle einer Quarantäne zurückholen zu können, wie es bei einer Erkrankung der Fall ist. Das zeigt ein Urteil, auf das der DGB Rechtsschutz in Düsseldorf hinweist.

Das Arbeitsgericht Neumünster hat kürzlich die Klage eines Arbeitnehmers zurückgewiesen (AZ: 3 Ca 362 b/21), der genau dieses Recht bei seinem Arbeitgeber einklagen wollte. Denn nachdem der Urlaub des Arbeitnehmers bereits genehmigt worden war, ordnete das Gesundheitsamt für diesen eine Absonderung an, die sich über den gesamten Urlaubszeitraum erstreckte. Der Mann durfte die eigene Wohnung nicht verlassen. Als Kontaktperson hatte sich der Kläger jedoch nicht selbst infiziert.

Weil der Mann nicht arbeitsunfähig war, konnte deshalb die Gesetzesvorschrift, die den Krankheitsfall während des Urlaubs regelt, nach Ansicht des Gerichts keine Anwendung finden. Weil es für den Quarantäne-Fall keine gesonderte Regelung gibt, bekam der Arbeitgeber des Klägers recht.

Dass andere Arbeitsgerichte in einem solchen Fall zu einem abweichenden Urteil kommen, hält Till Bender vom DGB Rechtsschutz für sehr unwahrscheinlich. Insofern könnte das Urteil aus Neumünster als Präzedenzfall wegweisend sein.

Inzidenz, Infektionen, Patienten: Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Dienstag hat die Sozialbehörde 245 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 50 Fälle mehr als am Montag, aber zehn weniger als am Dienstag vor einer Woche (255 Fälle). Damit bleibt der Inzidenzwert unverändert und liegt nun bei 90,2 (Vortag: 90,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche lag der Wert bei 91,4.

Corona News für Hamburg: Auch weiterhin infizieren sich in der Hansestadt jeden Tag zahlreiche Menschen mit dem gefährlichen Virus (Symbolbild).
Corona News für Hamburg: Auch weiterhin infizieren sich in der Hansestadt jeden Tag zahlreiche Menschen mit dem gefährlichen Virus (Symbolbild). © picture alliance/NurPhoto

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 87.245 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 81.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.284.669 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.200.888 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 122 Corona-Patienten behandelt, und damit deutlich mehr als noch vor dem Wochenende (108). 49 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1654 Menschen gestorben.

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Kinder und Jugendliche machen größten Anteil der Neuinfektionen aus

Kinder und Jugendliche sind derzeit von Corona besonders betroffen. In der vergangenen Woche hatten die Sechs- bis 14-Jährigen mit 319 von insgesamt 1680 Fällen den größten Anteil an den Neuinfektionen, teilte der Senat am Dienstag mit. Weitere 98 Fälle der Woche gehen auf die Null- bis Fünfjährigen zurück, 156 Fälle auf die 15- bis 19-Jährigen. Stark betroffen ist laut Senat auch die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen mit 294 Fällen. Das zeigt: Das Infektionsgeschehen betrifft derzeit im starken Maße die Jüngeren.

Generell stecken sich die meisten Infizierten im privaten Umfeld an, nur 30 Fälle sind auf eine Ansteckung im Ausland zurückzuführen, insbesondere in der Türkei, Nordmazedonien und Kroatien. Insgesamt haben sich bisher 1170 vollständig geimpfte Hamburgerinnen und Hamburger mit Sars-Cov-2 angesteckt. Die Quote der sogenannten Impfdurchbrüche liegt damit laut Senat bei 0,11 Prozent. In den Zahlen seien auch Nachmeldungen enthalten.

In 69 Fällen wurde für geimpfte Infizierte eine Krankenhausbehandlung erforderlich. Der Senat weist darauf hin, dass mit zunehmender Anzahl an Infektionen und gleichzeitig zunehmender Zahl an komplettierten Impfserien erwartungsgemäß auch die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Dennoch sei das Risiko, wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, durch eine Corona-Schutzimpfung weiterhin erheblich reduziert.

Corona-Inzidenz in Niedersachsen leicht gesunken

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen ist am Dienstag im Vergleich zum Vortag minimal zurückgegangen. Die Sieben-Tages-Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag von 72,5 auf 71,2 – so viele Menschen pro 100 000 Einwohnern steckten sich binnen einer Woche neu mit dem Virus an. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Im kleinsten deutschen Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 115,4 – dies war der höchste Wert unter den Bundesländern. Die Stadt Bremen verzeichnete 93,0. Bremerhaven hatte mit 227,2 die zweithöchste Inzidenz im bundesweiten Vergleich der Städte und Landkreise.

In Niedersachsen gibt es aktuell ein Corona-Warnstufensystem mit drei Kategorien. Wenn in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt fünf Tage lang in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen die Zahl 50 überschreitet, sind etwa Innengastronomie, Friseure oder Fitnessstudios in der Regel nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zugänglich. Die höchsten Werte hatten am Dienstag die Städte Delmenhorst mit einer Inzidenz von 156,1, Salzgitter (145,4) und Wolfsburg (114,7).

Weiter ausschlaggebend ist die Zahl der Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern in Niedersachsen sowie die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten. Werden in mindestens zwei der drei Kategorien Schwellenwerte erreicht, können die Kommunen eine Warnstufe per Allgemeinverfügung feststellen.

Corona Hamburg: So funktioniert das neue 2G-Modell

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    Inzidenz in Lauenburg jetzt bei 325,7

    Im Kreis Herzogtum Lauenburg wurden am Sonnabend 18 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert, am Sonntag waren es vier und am Montag sieben (Stand 15.50 Uhr). Die Inzidenz beträgt am Dienstag 67,2. In Lauenburg – bei den Städten und größeren Gemeinden bereits einsamer Spitzenreiter – ist der Wert weiter angestiegen und liegt jetzt bei 325,7.

    Lauenburg ist im Kreis bei der Inzidenz einsamer Spitzenreiter (Symbolbild).
    Lauenburg ist im Kreis bei der Inzidenz einsamer Spitzenreiter (Symbolbild). © imago/Future Image

    Geesthacht kommt auf 97,7, Schwarzenbek auf 54,2, Büchen auf 48,9 und Wentorf auf 37,1. Auf den Intensivstationen der beiden Krankenhäuser in Geesthacht und Ratzeburg befindet sich ein Covid-Patient in Behandlung. Das Impfzentrum Geesthacht (Dialogweg) impft ohne Termin von Mittwoch bis Sonntag zwischen 13 und 17.30 Uhr.

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    „Die Gesundheitsämter werden dabei auch in Zukunft einen Ermessensspielraum haben, aber es ist ganz wichtig, dass Kinder und ihre Eltern hier nun mit Blick auf den Herbst und Winter mehr Klarheit und ein Stück weit Planungssicherheit haben“, sagte die SPD-Politikerin in Hannover. Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hält die neuen Regeln für einen wichtigen Beitrag zu „möglichst viel Präsenzunterricht und Normalität in den Schulen“. Geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler bekommen den Plänen zufolge grundsätzlich keine Quarantäne verordnet.

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    Schleswig-Holstein: Fünf neue Todesfälle

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    Am Montag vor einer Woche hatte die Inzidenz bei 47,2 gelegen. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 171 Neuinfektionen gemeldet, am Montag vor einer Woche waren es 155. An Montagen sind die Zahlen oft niedriger, weil am Wochenende weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

    In den Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge 67 Covid-19-Patienten behandelt. 19 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 16 werden dort beatmet.

    Unter den Kreisen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz in Kiel am höchsten, nun mit 97,3 (Vortag: 92,1). Die niedrigste Inzidenz hat weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit nun 18,3 (Vortag: 17,3).