Hamburg. Beamte waren im Bereich von Geldinstituten unterwegs, um über Maschen zu informieren. Besonders ältere Menschen betroffen.

Mit einer gezielten Aktion ist die Hamburger Polizei gegen Trickbetrug vorgegangen. Im Fokus stehen besonders ältere Menschen, die sich die Täter oftmals als Opfer aussuchen. Sie sollen besser auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. An der Fuhlsbüttler Straße waren Beamte vor allem im Bereich von Geldinstituten unterwegs, um über die Tricks zu informieren. Der Grund ist die weiterhin hohe Zahl von Taten, aber auch hohe Schadensummen.

Es geht um gezielte Anrufe, vor allem bei älteren Menschen, mit denen gut organisierte Tätergruppen Geld erbeuten wollen. Fällt ein Opfer auf eine der Maschen herein, sind es in der Regel hohe Summen, die die Täter erbeuten. Allein im vergangenen Jahr entstand so ein Schaden von rund 2,7 Millionen Euro.

Trickbetrug: Angebliche Polizisten kontaktieren Opfer

Am weitesten verbreitet ist weiterhin die Masche, bei der angebliche Polizisten die Opfer kontaktieren und ihnen vorgaukeln, dass bei einem festgenommenen Einbrecher ein Zettel mit ihrer Adresse gefunden wurde. Dann werden die Opfer überredet, Geld an angebliche Beamte zu übergeben, damit es vermeintlich in Sicherheit gebracht werden kann. 935 Fälle wurden bei der Polizei im ersten Halbjahr angezeigt. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau.

Auch im zweiten Halbjahr bleibt die Zahl der Taten hoch. Allein am Montag gingen bei der Polizei 15 Anzeigen wegen solcher Anrufe ein. Gesunken ist dagegen die Schadenssumme. Wurden im ersten Halbjahr 2020 noch etwa 656.000 Euro mit der Masche erbeutet, waren im gleichen Zeitraum dieses Jahres etwa 276.000 Euro. Damit hat sich die Schadensumme mehr als halbiert.

Viele Enkeltrickbetrügereien in Hamburg

Weiterhin hoch ist die Zahl der Enkeltrickbetrügereien mit 170 angezeigten Taten. Dabei wird vorgegaukelt, dass ein naher Verwandter in einer finanziellen Notlage ist. 94.000 Euro erbeuteten die Täter so.

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Deutlich höher fiel die Schadenssumme durch sogenannte Schockanrufe aus, bei denen Anrufer dem Opfer suggerieren, dass ein Verwandter einen schweren Unfall oder eine schwere Erkrankung hat und teure Medikamente braucht, um sein Leben zu retten. Hier hat sich die erbeutete Summe im ersten Halbajhr 2021 im Vergleich auf 66.000 Euro verdoppelt.