Hamburg. Seebrücke hat zu einer Solidaritätsdemonstration an den Landungsbrücken aufgerufen. Aktuell keine Neuankünfte in der Hansestadt.
Nachdem die Bundeswehr am Donnerstag ihre Luftbrücke aus der afghanischen Hauptstadt Kabul beendet hat, ruft die Seebrücke Hamburg für diesen Sonnabend zu einer Solidaritätsdemonstration auf. Die Kundgebung beginnt um 14 Uhr an der Stralsunder Straße, Ecke Steindamm. Von dort soll der Demonstrationszug bis zu den Landungsbrücken laufen. Angemeldet sind laut Veranstalter 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Nach dem Ende der militärischen Evakuierung aus Kabul sind vorerst keine weiteren Geretteten vom Landeskommando Hamburg in die Hansestadt gebracht worden. Dies bestätigte Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde, am Freitag auf Abendblatt-Anfrage. „Zu weiteren Ankünften ist uns nichts bekannt“, sagte Schaefer. Man müsse nun warten, wie sich die Pläne des Auswärtigen Amtes zur Hilfsaktion für deutsche Staatsangehörige und afghanische Helferinnen und Helfern in den kommenden Wochen gestalten.
Über 200 Menschen aus Afghanistan in Hamburg
Die Hamburger Innenbehörde erwartet in den kommenden Tagen außerdem eine Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dazu, wie die bisher Geretteten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen auf die Bundesländer verteilt werden sollen. Dann werde sich auch entscheiden, wie viele Personen dauerhaft in Hamburg bleiben.
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Aktuell sind 205 Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung am Neuen Höltigbaum untergebracht, darunter 82 Kinder. Insgesamt befinden sich wohl noch mehr geflüchtete Afghaninnen und Afghanen in Hamburg, so Schaefer. Dazu gehörten auch Menschen, die nicht von der Bundeswehr begleitet wurden, sondern sich allein auf den Weg gemacht hätten und nun bei Verwandten aufhalten könnten.
Nicht die erste Demonstration in Hamburg
Bereits am vergangenen Sonntag hatten am Jungfernstieg mehr als 2500 Menschen unter anderem für ein Bleiberecht für bedrohte Menschen aus Afghanistan demonstriert.