Hamburg. Gelände nahe den Elbbrücken wird bis 2025 völlig umgestaltet. Betreiber Peter Merck zieht nach Moorfleet um und hat große Pläne.
Dieser Mann ist ein Visionär. Die Rede ist von Peter Merck. Der Unternehmer ist Gründer der 2005 eröffneten Golf Lounge unweit der Elbbrücken. Er kündigt im Abendblatt-Gespräch an, auf der bisherigen Red Golf Anlage in Moorfleet „ein für Europa einmaliges Konzept aus Event- Freizeit- und Golflocation“ zu realisieren.
Aber der Reihe nach. Die Golf Lounge auf dem Gelände am Billwerder Neuen Deich wird Ende März 2022 nach nunmehr 17 Jahren geschlossen. Das bestätigte Merck dem Abendblatt: „Wir hatten an diesem Standort einfach keine Perspektive mehr. Unser Mietvertrag läuft aus und wir hatten keine Option für eine für uns adäquate Verlängerung. Deshalb nutzen wir jetzt die Chance und ziehen mit der Golf Lounge nach Moorfleet. Hier haben wir rund 30 Hektar, auf denen wir natürlich ganz andere Möglichkeiten haben, um all unsere Ideen in die Tat umzusetzen.“
Seit Jahren soll Golf-Lounge-Gelände am Billwerder Neuen Deich bebaut werden
Seit Jahren soll das Golf-Lounge-Gelände am Billwerder Neuen Deich bebaut werden (wir berichteten). Die Grundstückseigentümer hatten mehrfach gewechselt. Auf der Internetseite des Immobilieninvestors Consus Real Estate ist der Standort Billwerder Neuer Deich als eine Projektentwicklung mit 52.000 Quadratmetern Gewerbefläche und mit 500 Parkplätzen aufgeführt und soll bis 2025 fertiggestellt sein. Eigentlich war das Areal auch für Wohnungsbau im Gespräch. Auf Abendblatt-Anfrage reagierte Consus Real Estate nicht.
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Aber zurück nach Moorfleet. Hier hat Peter Merck in der Elblodge – so hat er das Clubhaus genannt – Platz genommen und nimmt einen Schluck Cappuccino. Anfang der Woche sind die rund 1500 Mitglieder der Golf Lounge darüber informiert worden, dass die Anlage in Moorfleet jetzt ihre neue Heimat ist und haben auch gleich eine Offerte erhalten. „Wir bieten hier die Friend Mitgliedschaft für 99 Euro pro Jahr an. Wer diese bucht, spielt für den halben Preis auf dem Golfplatz und hat auch ansonsten attraktive Vorteile“, sagt Merck.
Lust auf Golf in zwangloser Atmosphäre
Das Angebot richte sich aber an jeden, der Lust auf Golf in zwangloser Atmosphäre mit vielen weiteren Angeboten habe. Merck denkt in großen Dimensionen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir irgendwann Mal bis zu 10.000 Friend Mitglieder haben. Aber natürlich steht unsere Anlage auch allen anderen offen, die einfach Lust auf eine gute entspannte Zeit haben“, sagt Merck.
Bereits vor zweieinhalb Jahren hatte Merck die Red Golf Anlage übernommen – das aber nicht öffentlich kommuniziert. „Erstmal haben wir ein Jahr lang überlegt, was wir hier überhaupt für ein Konzept umsetzen wollen.“ Einiges ist bereits geschehen. Das Clubhaus wurde modernisiert, eine Kaminecke eingebaut und die Küche erneuert. „Die Gastronomie steht natürlich auch Jedermann offen.“
Sechs rote Löcher für Golfanfänger
Und jetzt kommen wir in die Alpen: „Wir haben den Golfplatz ähnlich wie beim Skifahren neu gestaltet, wo es auch schwarze, rote und blaue Pisten mit einem unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad gibt.“ Aus ursprünglich neun Loch wurden 15-Löcher. So gibt es sechs rote Löcher, für Golfanfänger, deren Abschlag und das Grün aus Kunstrasen bestehen. „Das ist sehr viel weniger pflegeintensiv und man spart Dünger und Wasser“, sagt Merck. Dann gibt es noch neun schwarze Löcher für die Fortgeschrittenen.
Dort lässt Merck der Natur rund um die Abschläge freien Lauf. „Wer hier spielt, muss schon 80 Meter weit schlagen können, sonst landet der Ball im hohen Gras.“ Seit Merck hier das Sagen hat, wurden auf dem Gelände auch 100 neue Bäume gepflanzt. Und dann ist in Sichtweite der Elblodge noch ein – so nennt es Merck – Minigolfplatz für diejenigen geplant, „die keine Golfspieler sind und einfach in ihrer Freizeit mit der Familie oder Freunden ein paar nette Stunden haben wollen.“
Das ursprüngliche Konzept der Golf Lounge war, dass sie eine Driving Range – Übungswiese für Golfer – über mehrere Etagen mitten in der Stadt ist. Natürlich gibt es eine solche Driving Range auch in Moorfleet, die erste Etage soll demnächst überdacht und rund 40 Boxen zum Abschlagen mit Loungeatmosphäre eingerichtet werden. Bis zu 250 Meter weit kann man schlagen: „Wir werden wie am Billwerder Neuen Deich hier die spezielle Trackman Range Technik anbieten“, sagt Merck.
Die Anlage soll für Events und Hochzeiten genutzt werden
Lange Zeit galt Golfen als elitärer Sport. Aber in den vergangenen Jahren haben sich die Clubs immer mehr geöffnet und auch Merck hat keine Lust auf Standesdünkel. „Golfen soll bei uns einfach nur Spaß machen und durch unsere verschiedenen Angebote, ist auch für jeden Geschmack etwas dabei.“
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Vor kurzem ist ein großes offenes Zelt neben dem Clubhaus aufgebaut worden. „Dieses Zelt werden wir für Events nutzen. Überhaupt bietet die gesamte Anlage alle Möglichkeiten für Veranstaltungen. Wir hatten vor Corona in der Golf Lounge bis zu 500 Veranstaltungen pro Jahr. Dieses Ziel haben wir langfristig auch für die neue Anlage. Wir werden erstmal langsam starten, zum Beispiel mit einem Klassikabend für einen kleinen Kreis und uns dann nach und nach auf Events mit ein paar hundert Gästen steigern.“ Natürlich soll auch die beliebte Almhütte, die noch auf dem Gelände der Golf Lounge steht, künftig ihren festen Platz in Moorfleet erhalten.
„Da können Firmen ihre Gäste nach einer Golfrunde einladen, aber auch Hochzeiten oder Geburtstage gefeiert werden“, so Merck. Merck wäre nicht Merck, wenn er nicht schon ganz viele Pläne hätten. Hier nur zwei Beispiele. „Ich möchte hier gerne Oldtimertreffen machen oder einen Gemüsemarkt mit Erzeugnissen aus den Vier- und Marschlanden.“ Dem Vernehmen nach, soll die Red Golf Anlage umbenannt werden und künftig nach dem Umzug im Frühjahr 2022 Golf Lounge Resort heißen.