Hamburg. Pädagoge Heinz Grasmück war früher Schauspieler und Theaterregisseur. Was den 59-Jährigen für die Stelle in Hamburg qualifiziert.

Einer der wichtigsten Posten im Haus von Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist neu besetzt: Eine Auswahlkommission unter Vorsitz von Schulstaatsrat Rainer Schulz hat Heinz Grasmück zum neuen Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) berufen. Der 59 Jahre alte Pädagoge mit den Unterrichtsfächern Deutsch, Religion, Philosophie, Ethik und Theater, der seit 2019 stellvertretender LI-Direktor war, setzte sich in einer bundesweiten Ausschreibung gegen zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber durch.

„Mit Heinz Grasmück haben wir einen ausgesprochen qualifizierten Fachmann gewinnen können, der über eine umfangreiche Expertise in Verwaltung, Wissenschaft und als Pädagoge verfügt und zudem Hamburg sehr gut kennt“, sagte Rabe. Zentrale Aufgabe der nächsten Jahre werde die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Hinblick auf das digitale Unterrichten sein.

Grasmück baute „Haus des digitalen Lernens“ auf

Grasmück hat seit 2019 das „Haus des digitalen Lernens“ des LI mit dem digitalen Werkstattraum ISE aufgebaut, in dem Lehrkräfte die Möglichkeit haben, zeitgemäßes, digital unterstütztes Lernen in vielfältigen Szenarien zu erproben. Zudem soll die Fortbildung der Mathematik-Lehrkräfte reformiert werden, um der Schwäche von Hamburger Schülerinnen und Schüler in dem Fach zu begegnen.

Das LI ist auch pädagogisch hauptverantwortlich für die unterschiedlichen Angebote der „Corona-Lernförderung“ und bereitet unter anderem rund 500 Mentoren auf ihren Einsatz an Schulen vor. Schließlich absolvieren 810 Referendare – so viele wie noch nie – den theoretischen Teil ihres Ausbildung am Landesinstitut in Eimsbüttel.

Grasmück beim Deutschen Schauspielhaus in Hamburg

Grasmück hat nicht nur eine eindrucksvolle pädagogische Karriere hinter sich, die ihn vom Studienrat am Gymnasium Hamm über den Posten des Referatsleiters Unterrichtsentwicklung Deutsch/Künste/Fremdsprachen an die Spitze des LI führte. In seinem „ersten“ Berufsleben war Grasmück seit Ende der 80er Jahre Schauspieler unter anderem am Deutschen Schauspielhaus, Theaterregisseur in Heidelberg, Köln und Berlin sowie Regieassistent wiederum am Schauspielhaus.

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„Eine der Herausforderungen wird vordringlich sein, Bildungschancen zu verbessern und ein umfassendes inklusives Bildungsverständnis zu vertreten. Ein besonderes Anliegen ist es mir, hier auch Kreativität und kulturelle Bildung als unverzichtbare Fertigkeiten für Lernende im 21. Jahrhundert zu fördern“, sagte Grasmück zum Amtsantritt. Vorgänger Prof. Josef Keuffer war nach zehn Jahren an der Spitze des LI in den Ruhestand gegangen. Das LI ist das größte Institut der Behörde mit rund 600 Mitarbeitern, für Aus- und Fortbildung der Referendare sowie rund 20.000 Lehrkräfte und die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität verantwortlich.