Hamburg. Der Tierschutzverein kann das Gebäude, in dem sich unter anderem der OP-Bereich befindet, nicht mehr benutzen und wirbt nun um Spenden.
Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) steht vor einem weiteren Problem: Neben den Sorgen um eine Abgabewelle von im Zuge der Corona-Pandemie angeschafften und nun lästig gewordenen Haustieren treibt der Zustand der Gebäude im Tierheim Süderstraße die Tierschützer um. Es herrscht Einsturzgefahr.
Weil die Fundamente in den 1960er-Jahren auf einer ehemaligen Müllkippe errichtet wurden, "gibt der Untergrund permanent nach", so der Verein in einer Mitteilung vom Freitag. Das alte Katzenhaus, in dem neben Quartieren für rund 150 Tiere auch eine Isolationsstation – derzeit primär für illegal gehandelte Welpen genutzt – und der eigene Operations- und Röntgenbereich untergebracht waren, musste gesperrt werden.
Katzenhaus einsturzgefährdet: Auch medizinischer Bereich betroffen
Die Tiere wurden vorläufig in anderen Gebäuden untergebracht, jedoch ist durch die Gebäudesperrung eine ärztliche Versorgung der Schützlinge des Tierschutzvereins nur durch eine "noch engere Zusammenarbeit mit externen Tierarztpraxen und Tierkliniken möglich", heißt es weiter vom Verein.
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"Vor allem die medizinische Versorgung stellt uns vor große Herausforderungen und ist mit einem erheblichen Mehraufwand und Mehrkosten verbunden. Die Bauarbeiten werden zudem einige Zeit in Anspruch nehmen und uns finanziell extrem belasten", erklärt Urte Inkmann, tierärztliche Leiterin des HTV.
Baufälliges Tierheim Süderstraße: Tierschutzverein wirbt um Spenden
Zudem drohe ein Kapazitätsengpass, sollte die Zahl der abgegebenen, aufgefundenen oder auf behördliche Anweisung beschlagnahmten Tiere steigen. Zumal auch ein weiteres Gebäude von der Schließung bedroht ist: Die Fundamente des Hundehauses sacken laut Verein ebenfalls ab. Die zweite Vorsitzende des HTV Gabriele Waniorek-Goerke sagt: „Wir werden auch hier eine Überprüfung der Standfestigkeit des Gebäudes vornehmen müssen.“
Waniorek-Goerke erklärt weiter, dass die benötigten neuen Gebäude den Verein sowohl finanziell als auch räumlich vor große Herausforderungen stelle. Der HTV bittet deswegen dringend um Spenden. Die Tierschützer kalkulieren allein für die Sanierung des Katzenhauses mit Kosten von mehr als einer halben Million Euro. "Die gesamte Sanierung der baufälligen Tierhäuser ist jedoch ein Vorhaben, das im mehrstelligen Millionenbereich liegen dürfte", stellt der Tierschutzverein fest.
Spenden nimmt der Hamburger Tierschutzverein auch online entgegen.