Hamburg. In den nächsten vier Jahren kommt es immer wieder zu Sperrungen und Umleitungen – an einem neuralgischen Punkt in der Stadt.

Mitten in Hamburg, an einer vielbefahrenen Kreuzung in der Innenstadt, wird es eng – und das nicht nur kurzfristig, sondern immer wieder im Laufe der nächsten vier Jahre. Zwei Eisenbahnbrücken "haben durch die hohen Belastungen aus dem Eisenbahnbetrieb und aufgrund ihres Alters das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreicht und müssen erneuert werden" – etwas weniger blumig ausgedrückt: Die Brücken "Am Ferdinandstor" und "An der Alster" sind marode und werden abgerissen.

Die Vorarbeiten für Abriss und anschließenden Neubau an der Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Dammtor haben bereits im Frühjahr begonnen, nun soll kommende Woche die zweite Vorbereitungsphase beginnen: Eine 110.000-Volt-Hochspannungsleitung wird auf eine Kabelbrücke umgelegt, ebenso wie weitere Leitungen, die durch die in die Jahre gekommenen Brücken verlaufen.

Ferdinandstor wird für vier Jahre zum Stauschwerpunkt

Dadurch kommt es ab Montag (2. August) "auch zu Beeinträchtigungen im Verkehrsraum", so die Bahn in ihrer Mitteilung vom Mittwoch. Noch sind aber keine Vollsperrungen der Straße Ferdinandstor geplant, lediglich einzelne Fahrspuren müssten je nach Ablauf der Arbeiten gesperrt werden.

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Noch bis kommendes Jahr sei die Durchfahrt in beide Richtungen aber zu jeder Zeit möglich – wenn auch zeitweise nur auf einer Spur je Fahrtrichtung. Das ändert sich im Februar 2022 mit Beginn des Brückenabrisses: Von diesem Zeitpunkt an bis zum geplanten Abschluss der Arbeiten Ende 2025 wird die Durchfahrt nur noch in Fahrtrichtung stadteinwärts möglich sein.

Brückenabriss in der Innenstadt: Vollsperrungen "absolute Ausnahme"

Vollsperrungen seien nur "in absoluten Ausnahmen und für kurze Zeitfenster in den kommenden Jahren" geplant: Die erste soll für zwei Wochen im Oktober 2022 stattfinden, auch in den drei Folgejahren sind jeweils zwei Wochen lange Sperrungen geplant. Während dieser Zeit sei auch die ansonsten gewährleistete Zufahrt zur Kunsthalle nicht möglich.

Während die Verkehrsplanung für den motorisierten Verkehr weiträumige Umfahrungen vorsieht, sollen Radfahrer und Fußgänger (außer während der Vollsperrungen) die Baustelle im direkten Umfeld umfahren können. Die Baumaßnahmen an den Brücken wurden mit der Stadt so koordiniert, dass sie erst nach Abschluss der gerade laufenden Arbeiten neben dem Dammtor-Bahnhof beginnen.

Deutsche Bahn reißt Brücken ab – vorerst keine Auswirkungen auf Zugverkehr

Die im August beginnenden Arbeiten zur Kabelverlegung führen laut Deutscher Bahn zu keinen Einschränkungen im Bahnverkehr – welche Auswirkungen Abriss und Neubau haben werden, werde kommuniziert, sobald diese feststünden.

Laut Deutscher Bahn fahren täglich rund 900 Züge des Nah- und Fernverkehrs sowie die S-Bahnen der Linien S11, S21 und S31 über die Brücken, die vom Hamburger Hauptbahnhof zum Bahnhof Dammtor führen. Das jüngere Bauwerk ist fast 60 Jahre, Teile der Brücke "An der Alster" sind sogar 110 Jahre alt.