Hamburg. Nachweise für den scheuen Otter gibt es aus vielen Gewässern der Stadt. Eine Entenart hat besonderes Gefallen an Hamburg gefunden.

Noch vor wenigen Jahren waren viele Menschen der Ansicht, der Fischotter sei in Hamburg ausgestorben. Doch nun taucht das possierliche Tierchen, das zu Familie der Marder zählt, auch in der Hansestadt wieder auf. „Inzwischen gibt es von vielen Gewässern im gesamten Stadtgebiet Fischotternachweise“, sagt Victor Reinhold, Fischotterspezialist im Team des Projektes Lebendige Alster.

Sogar an der viel frequentierten Außenalster könnte es seiner Ansicht nach durchaus Otter geben. "Der Nachweis der scheuen Tiere erfolgt vorwiegend über Kot- und Trittspuren unter Brücken und ist daher hier sehr viel schwerer zu erbringen", so der Experte.

Eiderente bricht in Hamburg einen neuen Rekord

Wenn der Fischotter, der bis zu 1,30 Meter groß und circa zehn Kilo schwer wird, genügend Nahrung findet, Rückzugsräume und verkehrsarme Wanderkorridore in der Stadt besitzt, könne die Tierart auch in Hamburg wieder eine Chance haben. Das Projekt „Lebendige Alster“ setzt sich für Naturschutzmaßnahmen an den Gewässern in Hamburg ein, durch die Tierarten wie der Fischotter profitieren.

Lesen Sie auch:

Und es gibt eine weitere erfreuliche Nachricht aus der Tierwelt: Die Eiderente bricht in Hamburg einen Rekord. Denn fast die Hälfte des deutschen Bestandes brütet auf den Hamburger Inseln Scharhörn und Nigehörn.

Eiderente: 490 Brutpaare auf Scharhörn und Nigehörn

"Die diesjährige Nesterfassung ergab einen Rekordwert von 490 Brutpaaren für die Inseln Scharhörn und Nigehörn", teilte die Umweltbehörde am Donnerstag mit. In Deutschland brütet die Eiderente vor allem an den Küsten – 95 Prozent des Brutbestandes findet sich am Wattenmeer ein.

Eine Eiderenten mit ihren Küken: Fast die Hälfte des deutschen Bestandes brütet auf den Hamburger Inseln Scharhörn und Nigehörn (Archivbild).
Eine Eiderenten mit ihren Küken: Fast die Hälfte des deutschen Bestandes brütet auf den Hamburger Inseln Scharhörn und Nigehörn (Archivbild). © picture alliance / Hinrich Bäsemann | Unbekannt

„Die erfolgreiche Vermehrung der Eiderente in Hamburgs Nationalpark belegt, wie wichtig es ist, der Natur und damit der Vogelwelt Rückzugsräume zu geben und diese zu schützen", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). "Ich freue mich sehr darüber, dass die Eiderente dieses Angebot auf Hamburgs Außenposten so zahlreich annimmt.“

Eiderenten sind gut getarnt – und nicht einfach zu erfassen

2019 konnte der Vogelwart vor Ort bei Gängen über die Inseln feststellen, dass die Zahl der Brutpaare stark zugenommen hatte. Eine Nesterfassung ergab damals einen Rekordwert von 370 Brutpaaren. Dieses Jahr hat sich dieser Wert nochmals erhöht.

Durch die gute Tarnung ist eine Erfassung zur Brutzeit der Vögel recht schwer. Die Eiderenten-Weibchen sind mit ihrem braunen Federkleid gut getarnt und sitzen zudem dicht an den Boden geduckt auf ihren Nestern. Um ihre Eier zusätzlich zu schützen, bekoten sie diese mit ihrem stark riechenden Exkrement.