Hamburg. Die Schiffe können im Hafen nun ihre Dieselgeneratoren abschalten – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Was das Projekt kostet.

Nach Kreuzfahrtschiffen können sich im Hamburger Hafen nun auch Fahrgastschiffe mit Landstrom versorgen. An den St. Pauli Landungsbrücken wurden am Mittwoch drei Landstromanlagen für Binnenschiffe offiziell in Betrieb genommen. Die Kosten bezifferte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) auf rund 225.000 Euro, wobei knapp 170.00 Euro der Bund übernehme. Verwendet werde ausschließlich Ökostrom.

Insgesamt investiere Hamburg deutlich mehr in die Landstromtechnik. Um es etwa auch Container- und Frachtschiffen zu ermöglichen, während der Liegezeit im Hafen die Dieselgeneratoren abzuschalten und damit Luftschadstoffe wie Stickstoff- und Schwefeloxide, klimaschädliche CO2-Emissionen aber auch Lärm zu vermeiden, wolle die Hansestadt insgesamt rund 98 Millionen Euro ausgeben - 92 Millionen für die See- und sechs Millionen Euro für die Binnenschifffahrt. Der Bund übernehme dabei rund 61 Millionen Euro.

Hamburgs Reeder leisten Beitrag zu Klimaschutz

"Am Anfang haben alle gesagt, das ist technisch viel zu kompliziert", sagte Westhagemann. Dann hieß es, das sei wegen hoher Stromkosten alles viel zu teuer und betriebswirtschaftlich nicht darstellbar. Heute hätten die Reeder aber selbst erkannt, dass sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten müssten "und sind heute viel schneller bereit, sich an eine Landstromanlage zu hängen", sagte Westhagemann.

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Der CDU-Hafenexperte Götz Wiese begrüßte die neue Landstromanlage und hofft, dass sie anders als die Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe rege genutzt werde. "Hamburgs Wirtschaftssenator muss sich allerdings fragen lassen, weshalb der wichtige Wirtschaftszweig Binnenschifffahrt erst jetzt teilweise in den Genuss kommt, nachdem bereits 2016 der erste Landstromanschluss für Kreuzfahrtschiffe eingeweiht worden ist", sagte Wiese.