Hamburg. Mehr als 50 neue Stellen sind nun geplant. Andy Grote: Die Encrochat-Ermittlungen werden Polizei und Justiz noch Jahre beschäftigen.

Im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität hat Hamburg aufgerüstet und mehr als 50 zusätzliche Stellen für Polizei und Justiz geschaffen.

Der Hintergrund: Europol hatte im vergangenen Jahr Ermittlungsverfahren gegen den Kommunikationsdienstleister Encrochat - umgangssprachlich auch „Verbrecher-WhatsApp“ genannt - eingeleitet. Dabei stießen die Ermittlungsbehörden auf massenhaft illegale Tätigkeiten im Bereich der organisierten Schwerstkriminalität, insbesondere Drogenhandel und Waffengeschäfte.

Mehr als 100 Haftbefehle in Hamburg durch Encrochat

Und: Die Daten und Spuren führten auch nach Hamburg. Die bisherigen Ermittlungen führten unter anderem zur Vollstreckung von mehr als 100 Haftbefehlen, zu rund 220 Durchsuchungen und der Beschlagnahme von Bargeld in Millionenhöhe. Etwa 300 Ermittlungsverfahren wurden bislang eingeleitet. Nach Einschätzung von Innensenator Andy Grote werden die Encrochat-Ermittlungen Polizei und Justiz wohl noch Jahre beschäftigen.

Konkret geht es in der Justiz nun um 28 neue Planstellen, darunter für Richter, Staatsanwälte und Servicepersonal.

34 neue Stellen bei Hamburger Polizei geplant

Um die große Zahl der Verfahren bewältigen zu können, sollen am Landgericht außerdem drei zusätzliche Strafkammern aufgebaut werden. Bei der Polizei sind 34 zusätzliche Kräfte eingeplant, davon 24 neu eingestellte Mitarbeiter und zehn Dienstzeitverlängerer. Weiter sollen künftig unter anderem spezialisierte Analytiker, Datenspezialisten und IT-Forensiker die Ermittlungen unterstützen.

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Dazu Innensenator Grote: „Noch nie konnten Ermittlungsbehörden in einem vergleichbaren Umfang Kommunikationsdaten aus der internationalen organisierten Kriminalität auswerten. Diese einmalige Chance, dem organisierten Verbrechen einen wirksamen Schlag zu versetzen, wollen wir entschlossen nutzen.“