Hamburg. Der Bundesverkehrsminister und Hamburgs Bürgermeister werden für den Spatenstich am Montag erwartet. Kritik gibt es von Anwohnern.
Trotz noch laufender Streitigkeiten vor Gericht erfolgt am heutigen Montag der erste Spatenstich für den Bau der neuen S-Bahn-Linie 4 – dazu wird neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Hamburg erwartet.
Die S 4 soll, wie berichtet, auf einem neuen Doppelgleis fahren und Ahrensburg (Kreis Stormarn) und Wandsbek mit dem Hauptbahnhof verbinden. Rund 1,847 Milliarden Euro kostet das Gesamtprojekt. 17 Kilometer lang ist die Strecke.
Bahn beginnt mit Bauarbeiten in Hamburg
Nur für den ersten Bauabschnitt von Hasselbrook bis Luetkensallee liegt bislang eine Genehmigung vor – über deren Rechtmäßigkeit voraussichtlich im Oktober jedoch noch das Bundesverwaltungsgericht entscheiden soll. Zwei weitere Planfeststellungsbeschlüsse stehen aus.
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Und auch für diese Genehmigungen, wenn sie denn erfolgen sollten, haben Anwohner Klagen angekündigt. Die Bahn beginnt die Bauarbeiten jedoch und verweist auf die bestehende Genehmigung. Das sei „üblich“, hieß es in der vergangenen Woche zur Begründung.
Hamburger erheben schwere Vorwürfe gegen Bahn
Die S-4-Kritiker von „Lärm- und Umweltschutz Marienthal“ hatten zuletzt erneut schwere Vorwürfe gegen die Bahn erhoben. Insbesondere werfen die Wandsbeker Anrainer der Ausbaustrecke der Bahn vor, die Genehmigung für die nun beginnenden Bauarbeiten am ersten Streckenabschnitt „unter Vorspiegelung falscher Tatsachen“ beantragt zu haben.
Die Planung sei überdies „offensichtlich fehlerhaft“ und würde die Kapazität der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck halbieren. „Wir hoffen und erwarten, dass das Bundesverwaltungsgericht diese Mängel nicht absegnet, sondern ein klares Signal auch für zukünftige Planungen setzt“, so der 1. Vorsitzende der Initiative, Arnold Harmsen.