Hamburg. Sieben Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler beraten den Senat künftig bei der Umsetzung des Hamburger Klimaplans.
Der wissenschaftliche Klimabeirat des Hamburger Senats hat am Mittwoch die Arbeit aufgenommen – die erste Sitzung fand digital statt. Das unabhängige, hochkarätig besetzte Gremium, das sich aus 15 stimmberechtigten Mitgliedern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zusammensetzt, soll den Senat bei der Umsetzung des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes und des Hamburger Klimaplans beraten. Der Klimaplan beinhaltet rund 400 Maßnahmen.
Klimaschutz sei das zentrale Thema auf der Hamburger Agenda
„Ich bin sehr dankbar, dass wir im neuen Klimabeirat eine so hochkarätige Besetzung mit Fachkompetenz aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen haben", sagte Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. "Ich freue mich auf diese Unterstützung Hamburgs auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt und bin überzeugt, dass die Hamburger Klimapolitik von der Expertise der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren wird."
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Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) betonte, dass der Klimaschutz das zentrale Thema auf der Hamburger Agenda für die kommenden Jahrzehnte sei. "Dabei brauchen wir die Kompetenz aus Wissenschaft und Forschung als wertvollen Impulsgeber", sagte sie. Die Zusammensetzung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachbereichen unterstreiche, dass Hamburg Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreife und angehe.
„Das entschlossene Handeln in den Metropolen ist für den weltweiten Klimaschutz von größter Bedeutung", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Der Senat bekomme bei der Umsetzung seines Klimaplans kompetente Unterstützung aus der Wissenschaft. "Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Klimabeirates für die Bereitschaft, ihre Expertise einzubringen und die Stadt bei der nachhaltigen Reduzierung von CO-Emissionen in Wirtschaft und Industrie, im Verkehr, beim Wohnen und im privaten Sektor zu unterstützen."
Das sind die Aufgaben des Klimabeirat des Hamburger Senats:
- Inhaltliche Begleitung und fachliche Beratung des Senats sowie der Verwaltung in Fragen der Hamburger Klimapolitik insbesondere bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des Hamburger Klimaplans
- Erarbeitung von Handlungsempfehlungen
- Bei Bedarf des Senats Beratung in Entscheidungsverfahren betreffend Maßnahmenpaketen zu Klimaschutz bzw. -anpassung
- Bewertung der für Klimaschutz und -anpassung beschrittenen Pfade und deren Umsetzung hinsichtlich der Zielerreichung
- Entwicklung neuer Vorschläge in klimarelevanten Bereichen für zusätzliche Maßnahmenpakete und ggf. weiterer Ziele.
Mitglieder des Klimabeirats arbeiten ehrenamtlich
Der Senat benennt die Klimabeiratsmitglieder für fünf Jahre. Der Klimabeirat soll regelmäßig tagen – mindestens zweimal im Jahr. "Die Mitglieder arbeiten weisungsunabhängig und uneigennützig auf ehrenamtlicher Basis", heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
Sieben Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler wurden in den Klimabeirat berufen:
- Prof. Dr. Werner Beba: Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Wirtschaft
- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dickhaut: Professor und Leiter des Fachgebiets Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung an der HafenCity Universität Hamburg, Fachgebiet "Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung"
- Prof. Dr. Anita Engels: Professorin für Soziologie, insbesondere Globalisierung, Umwelt und Gesellschaft an der Universität Hamburg Centre for Sustainable Society Research (CSS)
- Prof. Dr.-Ing. Manfred Norbert Fisch: Mitglied im Steinbeis-Innovationszentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik (SIZ-EGS), Leiter des Instituts Gebäude- und Solartechnik (IGS), TU Braunschweig
- Prof. Dr.-Ing. Peter Fröhle: Professor und Leiter des Instituts für Wasserbau an der Technischen Universität Hamburg
- Dr. Philine Gaffron MLA BSc: Oberingenieurin am Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Technische Universität Hamburg
- Prof. Dr. Daniela Jacob: Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) Hamburg
- Prof. Dr.-Ing. Carlos Jahn: Leiter des Instituts für Maritime Logistik der Technischen Universität Hamburg, Leiter des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen in Hamburg
- Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt: Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg
- Prof. Dr. Claudia Kemfert: Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin, Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität Lüneburg
- Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling: Professor und Leiter des Fachgebiets Stadtplanung und Regionalentwicklung, HafenCity Universität Hamburg
- Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta: Professorin für Abfallressourcenwirtschaft am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft sowie Vizepräsidentin für Lehre an der Technischen Universität Hamburg
- Prof. Dr. rer. nat. Barbara Lenz: ehem. Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Gastprofessorin am Geographischen Institut der Humboldt-Universität, Berlin
- Dr. Martin Pehnt: Wissenschaftlicher Geschäftsführer, Vorstand und Fachbereichsleiter Energie des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
- Prof. Dr. Heinke Schlünzen: Professorin für Meteorologie mit Schwerpunkt kleinräumige atmosphärische Phänomene und Stadtklima an der Universität Hamburg, Meteorologisches Institut, Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit