Hamburg. Pandemiebedingter Rückgang in Hamburg von Januar bis März. Der Fahrraddiebstahl bleibt konstant.

Deutliche Rückgänge bei den Einbrüchen, aber wenig Unterschiede beim Fahrraddiebstahl. Das ist die Essenz aus einem Vergleich der ersten zwölf Wochen dieses Jahres mit den ersten zwölf Wochen des Vorjahres, als Corona noch keine Rolle spielte. Das geht aus internen Zahlen der Polizei hervor. Besonders stark war der Rückgang beim Wohnungseinbruch.

Wurden 2020 noch 1334 Taten in dem Zeitraum angezeigt, so waren es in diesem Jahr nur noch 410. Das entspricht einem Rückgang von knapp 70 Prozent. Dabei sind die Rückgänge beim Wohnungseinbruch über die gesamte Stadt verteilt.

Reisende Tätergruppen fehlen

Die Polizei macht für den starken Rückgang das Fehlen reisender Tätergruppen verantwortlich , die sonst in den Wintermonaten extra nach Hamburg kommen, um in Wohnungen einzusteigen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging aber auch deshalb zurück, weil deutlich mehr Menschen durch Homeoffice oder Kurzarbeit zu Hause sind.

Nicht ganz so gut sehen die Zahlen beim Einbruch in Dachböden, Keller, Geschäfte, Gartenlauben oder Kioske aus. Hier registrierte die Polizei einen Rückgang der Taten in den ersten zwölf Wochen des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 488 Fälle auf 1791.

Marginaler Unterschied bei Fahrraddiebstählen

Das entspricht aber immer noch einem Rückgang von rund 21 Prozent. Hier kommen die Täter oft aus der Gegend. Es gibt Fälle, bei denen die Einbrecher es ausnutzten, dass Geschäfte geschlossen waren. Unter dem Strich machen sich auch in diesem Bereich die Corona-Beschränkungen bemerkbar.

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Marginal ist dagegen der Unterschied bei Fahrraddiebstählen. Wurden in den ersten zwölf Wochen 2020 noch 1930 Fahrräder gestohlen, so waren es in den ersten zwölf Wochen dieses Jahres 1899 Fälle. Das ist ein Rückgang von 1,6 Prozent. In diesem März lag die Zahl der Taten sogar höher als im März vergangenen Jahres.

Starke regionale Unterschiede

Die Polizei rechnet auch im Laufe des Jahres mit vielen Fahrraddiebstählen. Regional gab es zuletzt aber starke Unterschiede. So wurden im Fe­bruar hamburgweit 588 Räder gestohlen, davon kamen aber keine 50 in den beiden Bezirken Harburg und Bergedorf sowie in den Stadtteilen Wilhelmsburg und Finkenwerder weg.

Auch in den kommenden Wochen erwartet die Polizei niedrige Kriminalitätszahlen. „Man kann davon ausgehen, dass die Kriminalität in bestimmten Deliktgruppen aufgrund der Ausgangssperre noch einmal abnehmen wird“, sagt Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Welchen Umfang das haben wird und ob es sich signifikant auf die gesamte Kriminalitätslage auswirken wird, hängt maßgeblich von der Dauer der Beschränkungen ab.“