Hamburg. Plant der Konzern den Neubau einer Filiale? Politiker bestehen auf Handwerkerhof als Anlaufstelle für Menschen aus der Umgebung.
Wird der ehemalige Max-Bahr-Baumarkt an der Straße Rugenbarg bald zu einer Lidl-Filiale umgestaltet? Es sieht ganz danach aus. Nach Abendblatt-Informationen hat der Lidl-Konzern das Gebäude, das seit mehr als fünf Jahren vor sich hin gammelt, gekauft. Matthias Dahlke, Leiter des Lidl-Immobilienbüros Hamburg, bestätigt auf Nachfrage zwar diesen Kauf, bleibt ansonsten aber einsilbig.
„Bitte haben Sie Verständnis, dass wir darüber hinaus keine weiteren Angaben zu diesem Standort machen, da wir uns noch in der Planungsphase befinden“, so Dahlke. Wie das Abendblatt von Insidern erfuhr, plant Lidl möglicherweise, seine nur wenige Hundert Meter entfernt liegende Filiale an der Straße Am Osdorfer Born aufzugeben, um an der Ecke Rugenbarg neu und vor allem größer zu bauen. Das Unternehmen gibt auch dazu keine Auskunft.
Seit der Räumung des „Camps“ steht das Gebäude leer
Der ehemalige Baumarkt und das große Gelände drum herum waren nach der Max-Bahr-Insolvenz 2013 von der Möbelhauskette XXXL-Einrichtungshäuser gekauft und bis Ende 2016 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Seit der Räumung des „Camps“ steht das Gebäude leer und verfällt genauso wie seine unmittelbare Umgebung. Eigentlich wollte XXXL an der Stelle einen großen Möbelmarkt errichten, doch dagegen verwahrte sich der Bezirk.
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Er verweist auch weiterhin auf den Bebauungsplan Osdorf 45, der das Grundstück als Teil des Gewerbegebiets Brandstücken ausweist. Ein entsprechender Beschluss wurde schon 2017 in der Bezirksversammlung gefasst. Wohnungsbau und Einzelhandel sind dort offiziell ausgeschlossen. Politiker aller Fraktionen setzten sich energisch dafür ein, dass auf einem Teil des Geländes, vereinfacht beschrieben hinter der jetzigen Ruine, ein Handwerkerhof als Anlaufstelle für Menschen aus der Umgebung entsteht.
„Kleinteilig nutzbare Gewerbeflächen“ schaffen
Auf diese Weise sollen „kleinteilig nutzbare Gewerbeflächen“ geschaffen werden. Die Politikerinnen und Politiker verweisen in diesem Zusammenhang auf den starken Rückgang von Gewerbeflächen im gesamten Bezirk Altona. Beispiele seien unter anderem die Flächen des ehemaligen Kolbenschmidt-Geländes und das Holstenareal.
Wie Lidl mit dieser Vorgabe umgehen wird, ist noch offen.