Hamburg. Rot-Grün fordert den Senat auf, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, um Kindern ein zügiges Angebot machen zu können.

Erst vor wenigen Tagen hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Alarm geschlagen: Weil wegen der Corona-Pandemie so viele Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche ausfielen, drohe die Zahl der Nichtschwimmer stark zuzunehmen. In einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag fordern die Fraktionen von SPD und Grünen jetzt, Schwimmintensivkurse für Anfänger einzurichten, sobald es die Corona-Lage zulässt.

Rot-Grün fordert den Senat auf, gemeinsam „mit der DLRG und dem Hamburger Schwimmverband ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, um Kindern – sobald es das Infektionsgeschehen zulässt – ein zügiges Angebot machen zu können, um mindestens das erste Schwimmabzeichen erreichen zu können“.

Es drohen mehr Badeunfälle

Bei den ersten Öffnungsschritten von Schwimmbädern soll berücksichtigt werden, dass möglichst vielen Kindern die Schwimmkompetenz ermöglicht wird. „Hierfür könnten Hallenzeiten zur Verfügung gestellt werden, bevor die komplette Schwimmhallennutzung für die breite Öffentlichkeit vorgesehen ist“, heißt es in dem rot-grünen Antrag.

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Grundsätzlich hat der Schwimmunterricht in der Schule das Ziel, allen Kindern, unabhängig von der familiären und finanziellen Situation, das Schwimmenlernen zu ermöglichen. „Durch die Schul- und Schwimmhallenschließungen während des coronabedingten Lockdowns wird (…) ein ganzer Schuljahrgang Defizite in der Schwimmkompetenz aufweisen“, so SPD und Grüne.

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Es sei notwendig, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Anfänger-Intensivkursen „am Nachmittag, am Wochenende und in den Ferien das erste Schwimmabzeichen“ erhalten können. In dem Antrag wird der Senat aufgefordert, in die Planung auch private Schwimmschulen und -bäder einzubeziehen. Zudem sollten die Angebote für die Schülerinnen und Schüler, bei denen der Schwimmunterricht nicht stattfinden konnte, „möglichst kostenfrei“ sein.

Heiko Mählmann, Präsident des DLRG-Landesverbands, hat darauf hingewiesen, dass wegen der beiden Lockdowns die „nächste Nichtschwimmer-Generation nachdrängt“, und die Gefahren verdeutlicht. Es drohten im Sommer deutlich mehr Schwimm- und Badeunfälle als in früheren Jahren. „Für viel mehr Kinder als in normalen Jahren wird dann Lebensgefahr bestehen“, sagte Mählmann.