Hamburg. Der vom Bund geplante Verbindungstunnel zwischen dem Hauptbahnhof und Altona soll Nahverkehr nicht beeinträchtigen dürfen.

Es ist eines der größten Verkehrsvorhaben: Der Bund plant den Bau eines Verbindungstunnels zwischen Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhof Altona am Diebsteich sowie dem weiterhin bestehenden S-Bahnhof Altona. Der Tunnel soll die S-Bahn-Verkehre aufnehmen, die bisher die Verbindungsbahn nutzen – und dort so mehr Kapazitäten für Fernzüge schaffen. Das ist aus Sicht des Bundes nötig, um den „Deutschland-Takt“ mit der Bahn umzusetzen. Dieser soll Deutschlands größte Städte durch Züge verbinden, die mindestens alle 30 Minuten zur selben Zeit fahren.

Hamburgs SPD und Grüne haben jetzt Bedingungen für den Bau des vom Bund geplanten neuen Tunnels gestellt – und zum Thema einen Bürgerschaftsantrag eingereicht. Darin wird das Projekt zwar grundsätzlich begrüßt. Zugleich betonen die Koalitionspartner aber, dass „Maßnahmen nicht zulasten des Betriebskonzepts der S-Bahn Hamburg gehen dürfen“ und die Hansestadt in die Planungen eng einbezogen werden müsse.

Viele Fragen zu Deutschland-Takt in Hamburg ungeklärt

Die vorgesehene Machbarkeitsstudie müsse wesentliche Fragen beantworten, sagte SPD-Verkehrspolitiker Ole Thorben Buschhüter, etwa: „Welche Züge fahren durch den Tunnel, welche weiterhin auf der Verbindungsbahn? Was passiert mit den S-Bahn-Haltestellen Sternschanze und Holstenstraße? Wie sieht die Streckenführung des Entlastungstunnels aus und wie die Einbindung am Hauptbahnhof und am neuen Bahnhof Altona am Diebsteich?“ Auch die S-32-Planung dürfe durch den Tunnel nicht ins Hintertreffen geraten.

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„Mit dem von uns lange geforderten Deutschland-Takt fahren von Hamburg halbstündlich Bahnen in alle Himmelsrichtungen, das Umsteigen wird bequemer und der für den Hamburger Hafen so wichtigen Schienengüterverkehr wird gestärkt“, sagte Grünen-Verkehrspolitiker Gerrit Fuß. „Der Verbindungsbahnentlastungstunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona ist ein Herzstück des Deutschland-Takts in Norddeutschland. Nichtsdestotrotz sind aus Hamburger Sicht noch viele Fragen ungeklärt.“ 

So müsse auch überprüft werden, „ob sich ein Fernverkehrs- oder ein S-Bahn-Tunnel besser eignet“, so Fuß. „All diese Ergebnisse, die im kommenden Jahr erwartet werden, geben uns in Hamburg dann eine Diskussions- und Entscheidungsgrundlage. Klar ist: Dieses Fernverkehrsprojekt des Bundes darf keine Verschlechterung für den S-Bahn-Verkehr in Hamburg bedeuten.“