Hamburg. Die luxuriösen Hochhäuser The Crown und Fiftynine werden erst 2023 fertig, aber ein Großteil der Wohnungen ist bereits verkauft.

Die 75 Eigentumswohnungen im Luxushochhaus The Crown am Strandkai in der HafenCity sind erst Mitte 2023 bezugsfertig. Aber schon jetzt sind 62 Wohnungen verkauft und vier weitere reserviert. Dazu gehört auch das 415 Quadratmeter große Penthouse in der 15. und 16. Etage mit unverbaubaren Wasserblick und einer Raumhöhe von bis zu sechs Metern. Auch auf die Elbphilharmonie und die Innenstadt können die künftigen Eigentümer blicken.

Zu dem Penthouse gehören vier Dachterrassen, auf denen mediterrane Bäume gepflanzt werden. Drei Schlafzimmer, drei Salons und drei Bäder inklusive Sauna darf der Käufer sein Eigen nennen. Die exklusive Wohnung kostet dem Vernehmen nach mehr als zehn Millionen Euro. Das Penthouse nebenan mit 426 Quadratmetern ist noch zu haben, es soll sogar elf Millionen Euro kosten.

Mehr als 80 Prozent der Wohnungen sind verkauft

Der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter liegt bei diesem Bauvorhaben bei 17.700 Euro. Damit dürften die Wohnungen in dem Turm im neuen „Be-Strandkai“-Quartier, die zwischen 53 und 426 Quadratmetern groß sind, zu den teuersten in Hamburg gehören. Trotzdem sind gut zwei Jahre vor der Fertigstellung bereits mehr als 80 Prozent verkauft. Und das, obwohl jetzt erst mit der öffentlichen Vermarktung begonnen wird.

„Wir haben bislang nur vorgemerkte Kunden von Dahler & Company angesprochen und konnten uns über eine große Nachfrage freuen. Das liegt natürlich an der Exklusivität dieses Wohnturms und an der besonderen Lage direkt an der Elbe mit Blick auf die Elbphilharmonie“, sagt Björn Dahler, geschäftsführender Gesellschafter bei DC Developments. Das Unternehmen baut The Crown gemeinsam mit Aug. Prien Immobilien aus Hamburg.

Käufer aus Hamburg und dem Umland

Björn Dahler ist einer der bekanntesten Luxusmakler der Stadt und hatte Dahler & Company gemeinsam mit seiner Frau Kirsten bereits 1993 gegründet. „Wir haben uns mit dem Strandkai eines der begehrtesten Filetgrundstücke in der HafenCity gesichert. Und das Gebäude, das zum Dach hin wie eine Krone anmutet und mit seinen dreieckigen Balkonen ein Hingucker ist, setzt neue architektonische Maßstäbe“, sagt Dahler im Abendblatt-Gespräch in seiner Firmenzentrale am Großen Grasbrook. Von dem Besprechungsraum in der zweiten Etage hat der Branchenexperte die Baustelle im Blick. The Crown wurde entworfen von dem Düsseldorfer Stararchitekten Christoph Ingenhoven.

Die Simulation
zeigt den
Wohnbereich eines
Penthouses. Diese
Wohnungen verlaufen über zwei
Ebenen und haben
jeweils vier
Dachterrassen.
Die Simulation zeigt den Wohnbereich eines Penthouses. Diese Wohnungen verlaufen über zwei Ebenen und haben jeweils vier Dachterrassen. © DC Developments | DC Developments

Es ist nicht etwa so, dass sich reiche Oligarchen oder Scheichs aus Saudi-Arabien Wohnungen in dem Luxushochhaus sichern. „Wir haben vor allem Käufer aus Hamburg und dem Umland. Einige von ihnen werden The Crown als Zweitwohnsitz nutzen. Die Kombination aus einem Anwesen vor den Toren der Stadt und einer luxuriösen Wohnung in der pulsierenden HafenCity ist doch eine perfekte Kombination“, sagt Dahler.

HafenCity ein Top-Standort in Hamburg

Die HafenCity habe sich zu einem Top-Standort in der Hansestadt entwickelt. Dieses Prestige trage dazu bei, dass hier auch entsprechende Preise aufgerufen werden können und bezahlt werden. Dem Vernehmen nach lassen die Makler bei The Crown nicht mit sich handeln, und die Kunden versuchen es auch gar nicht erst. „Es ist bei unserem The-Crown-Projekt wie bei den 1-a-Lagen rund um die Alster. Wenn sie ein außergewöhnliches Objekt in einer begehrten Lage haben, ist die Nachfrage auch bei Preisen im Bereich von mehr als zwei Millionen Euro hoch“, sagt Dahler.

Momentan ist der Wohnturm, in dem im Erdgeschoss eine große Gastronomiefläche entsteht, noch ein Rohbau. Bislang wurden rund 50.000 Kubikmeter Beton verbaut. Zehn der insgesamt 17 Stockwerke stehen inzwischen.

Potenzielle Käufer erleben ihr künftiges Zuhause auf dem Bildschirm

Beim Ortstermin in luftiger Höhe sagt Lothar Schubert, der auch geschäftsführender Gesellschafter bei DC Developments ist: „Wir haben zurzeit rund 130 Bauarbeiter, die hier sechs Tage pro Woche im Einsatz sind. Wir liegen im Zeitplan.“ Der Immobilienexperte lässt den Blick aus dem Rohbau auf die Elbphilharmonie und die Kohlbrandbrücke schweifen. Auch der Michel und die Tanzenden Türme auf dem Kiez sind von hier aus zu sehen. Es habe nur mit wenigen Kunden eine Besichtigung der Baustelle gegeben, sagt Schubert.

Lothar Schubert beim Ortstermin
auf der Baustelle.
Lothar Schubert beim Ortstermin auf der Baustelle. © Marcelo Hernandez

Stattdessen wurde ein Konfigurationstool entwickelt. Das heißt, die potenziellen Käufer erleben ihr künftiges Zuhause auf dem Bildschirm. „Dafür wurde jede der insgesamt 75 Wohnungen detail- und maßstabsgetreu von den Armaturen bis hin zu den durchdachten Einbauten mit jeder der drei Designlinien durchkonzipiert“, sagt Makler Dahler.

Opulente Holzvertäfelungen

Es stehen drei von den Designern Randi Schumacher und Armin Panahi entwickelte Einrichtungsstile zur Verfügung. „Pure“ besteche durch schlichte Eleganz, während „coco“ mehr auf luxuriöse Marmor- und Goldelemente auffalle, sagt Dahler. Bei „silk“ fallen bei der virtuellen Tour durch die Wohnung die opulenten Holzvertäfelungen ins Auge. Allerdings müssen die Kunden dafür extra bezahlen, wenn sie ihr Objekt in einer der Designvarianten ausstatten lassen wollen. Im Kaufpreis ist nur die Wohnung mit luxuriösen Bädern inklusive.

Aber zurück auf die Halbinsel, die eine Großbaustelle ist. Denn im „Be-Strandkai“-Quartier bauen DC Developments und Aug. Prien derzeit auch 147 frei finanzierte Mietwohnungen, die neben The Crown liegen. Ein weiterer direkter Nachbar sind 174 Mietwohnungen, die von Baugenossenschaften errichtet und für die „preisgedämpfte Mieten“ um die 14 Euro aufgerufen werden sollen.

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Auch der von dem Hamburger Stararchitekten Hadi Teherani entworfene Wohnturm Fiftynine wird auf dem Baufeld realisiert. Bislang stehen acht der 16 Etagen. Anfang 2023 sollen hier die ersten Bewohner einziehen. 73 der 76 Wohnungen sind bereits verkauft. Auf der Spitze des Strandkai-Areals entsteht ein öffentliche Platz, den die Stadt baut und zu dem eine Promenade am Wasser entlangführen soll.