Hamburg. Masken zu Niedrigpreisen, Smartphones für wenige Euro: Verbraucherschützer warnen vor angeblichen Schnäppchen. So schützen Sie sich.
Die Schnäppchen klingen auf den ersten Blick traumhaft: das neueste Smartphone, die angesagtesten Sneaker oder auch dringend benötigte Atemschutzmasken – alles direkt verfügbar und dazu noch 20 bis 50 Prozent günstiger als bei der Konkurrenz.
Mit solchen falschen Angeboten locken Fake-Shops im Internet derzeit immer mehr Hamburger in die Falle. "An uns wenden sich zunehmend Menschen, die Probleme mit diesen Online-Shops haben", sagt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Mehr Onlineshopping in Hamburg wegen Corona
Auch die Polizei in der Hansestadt hat im vergangenen Jahr einen Anstieg bei den Betrugsdelikten im Internet festgestellt. "Dabei nutzen die Täter insbesondere auch das durch die Pandemie veränderte Kaufverhalten sowie die Informationsflut aus unseriösen Quellen aus", sagt Polizeisprecher Florian Abbenseth.
"Wer in einem Fake-Shop bestellt, steht am Ende ohne Ware da und sieht sein Geld nicht wieder", warnt Verbraucherschützerin Rehberg. "Weil den vermeintlichen Händlern so schlecht beizukommen ist, sollte man auf die verlockenden Schnäppchen besser nicht hereinfallen."
Fake-Shops werden immer professioneller
Doch Fake-Shops sind heutzutage professionell gemacht und auf den ersten Blick oftmals kaum noch von den Seiten seriöser Anbieter zu unterscheiden. "Selbst ein Impressum ist mittlerweile in vielen Shops zu finden. Allerdings können die Angaben frei erfunden sein", so Rehberg weiter. "Wer trotz Skepsis Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten."
Schwarze Liste der Online-Betrüger
Die Hamburger Verbraucherzentrale hat nun eine Liste mit besonders dreisten Schein-Läden im Netz erstellt, um Kunden zu warnen. Darauf findet sich etwa der Anbieter northfacedeutschland.com, über den sich vermeintlich Jacken oder Schuhe des Outdoorspezialisten The North Face bestellen lassen und dessen Webseite dem echten Shop auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sieht.
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Ein andere Fake-Shop bietet gleich reihenweise die neuesten Smart-TVs zu Preisen von ein paar Hundert Euro an, das Impressum des Unternehmens ist laut Verbraucherzentrale aber gefälscht und die Firma nicht im Handelsregister eingetragen. Wieder andere Betrüger verkaufen angeblich Babyanhänger fürs Fahrrad zu besonders günstigen Preisen, verlangen bei einer Bestellung aber eine Zahlung per Vorkasse auf ein Konto in Estland.
Miese Geschäfte mit der Corona-Pandemie
Besonders dreist: "Inzwischen bauen die Betrüger die Corona-Pandemie auch unmittelbar in ihre Maschen ein", so Polizeisprecher Abbenseth. "Mit Phishing-Mails wollen sie an sensible Daten gelangen und sie bieten auch minderwertige Medizinprodukte oder unwirksame Arzneimittel gegen Covid-19 an."
Die wichtigsten Regeln beim Onlineshopping:
- Misstrauisch sein, wenn in einem Online-Shop Waren zu besonders günstigen Preisen angeboten werden. Vergleichsangebote auf anderen Shopping-Plattformen checken.
- Fehlen im Impressum wichtige Angaben über den Vertragspartner oder fehlt es ganz, besser nicht bestellen.
- Im Registerportal prüfen, ob der Händler tatsächlich unter der angegebenen Handelsregisternummer registriert ist.
- Auf den Websites von Zertifzierern checken, ob möglicherweise abgebildete Gütesiegel wie beispielsweise Safer Shopping oder Trusted Shops tatsächlich an den Shop vergeben sind.
- Nicht per Vorkasse zahlen, sondern sichere Zahlwege bevorzugen, zum Beispiel den Kauf auf Rechnung.