Hamburg. Hamburg hat keine hohen Berge, aber trotzdem kann man hier gepflegt Schlitten fahren. Am Wochenende könnte es wieder klappen.

Der Schnee des vergangenen Wochenendes ist weitgehend weggetaut, aber möglicherweise kommt in diesen Tagen Nachschub. Wer das Glück hat, einen Schlitten im Keller oder auf dem Dachboden zu haben, wird wieder hinaus wollen an die frische Luft. Und auch wenn die Hügel und Berge in Hamburg überschaubar sind, ist auch hier perfekter Rodelspaß möglich. Allerdings gilt wie bei allen Aktivitäten derzeit, dass unbedingt die Kontaktbeschränkungen und die nötigen Abstände eingehalten werden müssen. Das Abendblatt stellt die besten Strecken vor.


Die Lange – Rasantes Rodeln am Doktorberg im Bergedorfer Gehölz

Am Doktorberg im Bergedorfer Gehölz befindet sich die wohl längste Rodelpiste Hamburgs. In den 1930er-Jahren angelegt, begeistert die kurvenreiche und über einen Kilometer lange Strecke seit bald 90 Jahren Schneebegeisterte der Hansestadt.

Auch wenn das Gefälle der Piste für norddeutsche Verhältnisse nicht unerheblich ist, eignet sich der Doktorberg am Reinbeker Weg für kleine wie für große Schlittenfahrer, solange diese von einer Aufsichtsperson begleitet werden. Erreichen lässt sich die Rodelbahn im Osten Hamburgs am besten mit dem Auto oder dem 235er-Bus ab der S-Bahnstation Bergedorf bis zur Haltestelle Waldschloss.

Die Schöne – Rodeln fürs Auge an der Hamburger Elbe

Nicht nur eine, sondern gleich eine ganze Reihe schöner Rodelpisten mit herrlicher Aussicht auf die Hamburger Elbe befinden sich entlang der Elbchaussee von Blankenese über Klein Flottbek bis nach Ottensen. Neben dem Baurs Park in Blankenese eignen sich besonders der Hindenburg Park, der Rosengarten und der Donnerspark in Othmarschen und Ottensen für eine Rodeltour mit Ausblick. Ein weiterer Höhepunkt ist der Schinckels Park in Blankenese, der mit einer speziell präparierten Eispiste sogenannte Kreek-Fahrer anlockt.

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Kreeks sind flache Kastenschlitten, die traditionell in Blankenese hergestellt werden und sich dabei Stück für Stück von ihrer ursprünglichen Funktion als Lastenschlitten entfernt haben. Konventionelle Schlitten sind hier daher nur ungern gesehen, die Anleitung für den Bau eines eigenen Kreeks ist jedoch schnell im Internet gefunden!

Die Schnelle – Rodeln auf dem Mellenberg in Volksdorf

Was für Süddeutsche ein Hügel ist, ist für Hamburger schnell mal ein Berg. Tatsächlich kommt nichts im Hamburger Norden der herkömmlichen Vorstellung so nahe wie der rund 63 Meter hohe Mellenberg in Volksdorf. Allen rodelbegeisterten Hanseaten beschert das eine der schnellsten Abfahrten, die hier zu finden sind.

Die 150 Meter lange Strecke mitten im Buchenwald eignet sich für Erwachsene und Schulkinder – jüngere Kinder sollten etwa auf den Eimsbütteler Park ausweichen, der sich hervorragend für Familien eignet. Für alle anderen bietet sich bei der Anfahrt die Linie U 1 bis zur Haltestelle Meiendorfer Weg an. Von dort sind es zu Fuß rund 1700 Meter bis zur Rodelpiste.

Die Zentrale – Familiäres Rodeln im Schanzenpark

Ein Rodelparadies für Familien ist der Schanzenpark im Herzen Hamburgs. Direkt an der U- und S-Bahnstation Sternschanze gelegen, ist der Park sehr einfach mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen und bietet alles, was es für einen schönen Rodelausflug braucht. Die breite Piste mit einer Länge von rund 100 Metern flacht nach einem schnellen Start etwas ab und führt vom Wasserturm ausgehend weit in den Park hinein.

Einziges Manko für Rodler ist wohl, dass der Schanzenpark sich auch bei Spaziergängern und Hundebesitzern einer großen Beliebtheit erfreut und von ihnen daher ein erhöhtes Maß an Achtsamkeit fordert. Und man muss sich etwas Mühe geben, um die notwendigen Abstände einzuhalten. Dafür entschädigen aber die zahlreichen Cafés und Restaurants der Hamburger Schanze, bei denen warme Getränke für durchfrorene Hände abgeholt werden können.

Die Kleine – Entspanntes Rodeln im Eppendorfer Park

Der Eppendorfer Park an der Breitenfelder Straße ist zentral gelegen und bietet kleinen Rodlerinnen und Rodlern trotz seiner überschaubaren Fläche ein großes Wintervergnügen. Neben einer kleinen Rodelpiste haben die Kinder viel Platz für Schneeballschlachten und können auf dem angrenzenden Spielplatz auch im Winter toben und spielen. Besonders für Eltern mit Kleinkindern ist der Eppendorfer Park aufgrund seiner Rodelstrecke mit einem geringen Gefälle ideal.

Die Abwechslungsreiche – Vielfältiges Rodeln am Öjendorfer See

Am Südende des Öjendorfer Sees befindet sich ein Rodelberg, der besonders für Familien geeignet ist, deren Mitglieder unterschiedliche Vorstellung von einer idealen Rodelstrecke haben. So führt nicht nur eine Piste vom Hügel hinab, sondern gleich eine ganze Reihe.

Was Steilheit und Geschwindigkeit angeht, müssen also keine Kompromisse gefunden werden, sondern es bleibt jeder Person selbst überlassen, welche Abfahrt sie wählt. Der Öjendorfer Park lässt sich entweder mit dem Auto über den Barsbütteler Weg oder mit dem 263er-Bus bis zur Haltestelle Gleiwitzer Bogen erreichen.
 

Die Idyllischen – Rodeln in den Harburger Bergen

Im Süden der Stadt sind es vor allem die Harburger Berge, die mit einer Vielzahl kleiner und großer Rodelpisten Besucher anlocken. Unter anderem findet sich hier auch der Reiherberg, eine immerhin 80 Meter hohe Erhebung, von der verschiedene Rodelstrecken abgehen.

Weitere Rodel-Hotspots liegen an der Kuhtrift in Heimfeld und im Harburger Stadtpark am Außenmühlenteich. Echte Klassiker sind auch die Abfahrten in der Nähe der Kärntener Hütte, die sich entweder mit dem Auto über die Cuxhavener Straße oder mit dem Bus Linie 141 bis zur Haltestelle Haake gut erreichen lassen.

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Noch nicht genug? Diese weiteren Rodelpisten gibt es in Hamburg:
Innocentiapark in Harvestehude, Goßlers Park in der Blankeneser Landstraße gegenüber von Lühmanns Teestube, Fischbeker Heide neben dem Parkplatz der Neugrabener Bahnhofstraße, Müllberg in Hummelsbüttel an der Glashütter Landstraße, Kiesgrube in Rissen, Rodelhang am Rahweg in Niendorf.