Hamburg. An Deutschlands wichtigstem Bahnhof treffen täglich 550.000 Menschen aufeinander. Nicht alle haben ehrliche Absichten.

550.000 Fahrgäste und Besucher täglich, 800 Züge des Nah- und Fernverkehrs und 1200 S-Bahnen: Nur am Pariser Gare du Nord verkehren europaweit mehr Menschen als am Hamburger Hauptbahnhof. Entsprechend häufig kommt es auch zu Straftaten.

Große Bahnhöfe in städtischen Ballungszentren entfalteten eine „Sogwirkung auf Kriminelle“, schreibt das Bundesinnenministerium, was vor allem an deren ständigem Betrieb, ihrer „Betriebsamkeit“, an Möglichkeiten zur Ver- und Entsorgung und zur An- und Abreise liege. In der Nähe lägen zentrale Omnibusbahnhöfe, Sozialstationen und Drogenkonsumräume: Das geht aus einer der dpa vorliegenden Auskunft des Ministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Hamburger Hauptbahnhof bei Gewaltdelikten vorn

Zwischen Juli und Dezember 2020 wurden am Hauptbahnhof 300 Fälle von Gewaltdelikten und 572 Diebstähle und ähnliche Taten verzeichnet. Während Hamburg bei Gewalttaten vor Frankfurt (238) und Nürnberg (189) liegt, wurden die meisten Diebstähle in Frankfurt (744) angezeigt, die Hansestadt liegt auf Platz zwei vor Köln (504). Bei Drogendelikten liegen drei Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen vorn: Köln, Essen und Düsseldorf.

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Von den bundesweit 198 Bundespolizisten, die im Abfragezeitraum bei gewaltsamen Auseinandersetzungen verletzt wurden, erlitt der überwiegende Teil nur leichte Blessuren: Lediglich 35 Beamte konnten ihren Dienst zunächst nicht fortsetzen. Ein vergleichsweise hoher Anteil an Verdächtigen hat bei den abgefragten Taten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit: Im Bereich Gewaltdelikte sind es mehr als 40 Prozent, bei Drogendelikten ist es rund ein Drittel, bei Eigentumsdelikten sogar mehr als die Hälfte.

Wissenswertes zum Hamburger Hauptbahnhof

  • Das Empfangsgebäude ist 206 Meter lang und 135 Meter breit
  • An ihrem höchsten Punkt ist die Empfangshalle 37 Meter hoch
  • knapp 550.000 Reisende und Besucher täglich
  • rund 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs täglich
  • rund 1200 S-Bahnen täglich
  • Einweihung 6. Dezember 1906
  • 1949–1952 Instandsetzung nach Kriegsende
  • 1974–1980 Modernisierung
  • 1991: Eröffnung der Wandelhalle
  • 1991 Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs ab Hamburg