Hamburg. Im Innern der Anlage gibt es bald eine Kletterwand und Proberäume für Bands. Projekt kostet 1,3 Millionen Euro.

Im Zweiten Weltkrieg bot der Florabunker in der Sternschanze vielen Hamburgern Schutz. Nun wird der Hochbunker zur Heimat für Vereine. Im Sommer sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

In den 1980er-Jahren wurde der graue Hochbunker zum Ziel der Graffiti-Sprayer-Szene, manche Kunstwerke fanden international Beachtung. Das Umfeld galt indes als Brennpunkt mit hoher Kriminalitätsrate und einer sehr präsenten Drogenszene. Im Jahr 2000 entstand dann die Idee, die Außenwände zum Klettern zu nutzen. 

Im Bunker wird künftig intensiv geprobt

Seit Jahren können nun kleine und große Kletterer unter Anleitung von erfahrenen Trainern des Vereins Kilimanschanzo den Bunker hochkraxeln. Künftig werden ihre Bedingungen viel besser – und witterungsunabhängiger. Denn im Innern des Bunkers entstehen eine Übungskletterwand, ein Lager, eine Werkstatt und ein Umkleideraum.

Zudem wird im Bunker künftig intensiv geprobt. Der Verein RaumTeiler wird dort Räume für Bands schaffen. Dritter Nutzer ist der Verein JesusCenter mit seiner  Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. „Wir freuen uns, dass es mit den Ausbauarbeiten so zügig vorangeht und wir neue Räume für ortsansässige Vereine in der Sternschanze schaffen können“, sagt Stefanie von Berg (Grüne), Bezirksamtsleiterin in Altona.

Kosten von 1,3 Millionen Euro

Das Projekt realisiert die Stadtentwicklungsgesellschaft Steg als Treuhänderin des Bezirks Altona, der den Bunker 2013 vom Bund erwarb. Seit 2019 wird der Bunker nun umgebaut, den Innenausbau übernehmen die Vereine selbst.

2014 wurde noch mit Kosten von 764.000 Euro gerechnet, ursprünglich sollte das neue Stadtteilzentrum bereits 2016 eröffnen. Die Bezirksversammlung Altona stellte dafür 404.000 Euro aus der sogenannten Wasserturmmillion zur Verfügung. Die Schweizer Unternehmensgruppe Mövenpick hatte diese Summe einst für die Genehmigung, den Wasserturm im Schanzenpark in ein Hotel zu verwandeln, für Stadtteilprojekte gezahlt.

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Nun kostet das Projekt 1,3 Millionen Euro, die Kostensteigerung erklärt sich vor allem aus der Bauverzögerung sowie Korrosionen an Bauteilen und erhöhten Sicherheitsanforderungen. Die Lücke konnte vor allem durch einen Zuschuss aus dem Sanierungsfonds der Stadt „Hamburg 2020“ geschlossen werden.