Hamburg. Die Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen hat sich halbiert. Neue Ticketfunktion Check-In/Be-Out soll im Herbst kommen.
Die Hamburger Hochbahn konnte in den vergangenen Jahren stetige Zuwächse bei den Fahrgastzahlen verbuchen. So waren es in 2019 rund 467 Millionen, die Busse und Bahn nutzten. Doch bedingt durch die Corona-Lockdowns ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel stark zurückgegangen. Das Verkehrsunternehmen rechnet mit einem Umsatzverlust von mehr als 100 Millionen Euro.
Im ersten Lockdown von März bis Mai waren die Fahrgastzahlen im Vergleich zu Ende 2019 um rund 70 Prozent eingebrochen. "Seit Anfang November gibt es einen zweiten Lockdown und aktuell liegt die Nachfrage bei rund 50 Prozent. Das heißt wir haben 20 Prozentpunkte mehr Fahrgäste als im ersten Lockdown. Für uns ist das ein Beweis dafür, dass unsere Kunden der Hochbahn vertrauen und sich in unseren Fahrzeugen auch in Zeiten von Corona sicher fühlen", sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk am Donnerstag.
Hochbahn fährt im Corona-Lockdown nach normalem Fahrplan
Allerdings werde es voraussichtlich bis Ende 2022 dauern, bis die Zahl der Fahrgäste wieder das Niveau erreicht habe wie Ende 2019. Das Verkehrsunternehmen fährt auch im zweiten Lockdown nach dem regulären Fahrplan.
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"Es ist uns wichtig, das die Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, weiterhin das komplette Angebot nutzen können", sagte Falk. Ein wichtiger Schritt sei die Einführung der Maskenpflicht gewesen. Diese werde von bis zu 98 Prozent der Fahrgäste eingehalten, so Falk.
Check-In/Be-Out-System soll bis Herbst kommen
Außerdem kündigte Falk an, dass das Check-In/Be-Out-System parallel zum ITS Weltkongress, der vom 11. bis 15. Oktober in Hamburg veranstaltet werden soll, eingeführt werde. Dieses Angebot kann über die HVV Switch App genutzt werden. "Mit dieser Funktion checkt sich der Fahrgast per App einmalig ein, wenn er Bus und Bahn fährt. Nach 24 Stunden wird der günstigste Ticketpreis für den Kunden berechnet. Das heißt man braucht sich nicht mehr mit den Tarifen zu beschäftigen", sagte Falk.
Dadurch werde die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel noch attraktiver. Zunächst soll das Angebot nur für einen Teilbereich von Hamburg eingeführt werden und ab Anfang 2022 dann im gesamten Stadtgebiet.