Hamburg. Auch Tschentscher, Fegebank und Zamperoni melden sich bei Twitter zu Wort, nachdem Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt haben.

Die Bilder von der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Anhänger von Präsident Donald Trump sorgen weltweit für Entsetzen. Und auch in Hamburg führten die Ausschreitungen, bei denen das Gebäude verwüstet und vier Menschen starben, zu heftigen Reaktionen, die sich zwischen Wut und Trauer bewegen. Heftige Kritik für seinen Wortbeitrag ernte dabei jedoch der CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß.

Reaktionen aus Hamburg auf den Sturm auf das US-Kapitol:

Peter Tschentscher: "Erschreckende Bilder"

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach bei Twitter von erschreckenden Bildern aus Washington. "Ich hoffe, dass die Lage schnell unter Kontrolle gerät", so Tschentscher.

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Christoph Ploß erntet massive Kritik für seine Pressemitteilung

Der CDU-Landesvorsitzende in Hamburg, Christoph Ploß, mahnte am Donnerstag, dass die Bilder aus den USA auch eine Warnung für uns in Deutschland sein sollten, "dass die Demokratie schneller gefährdet sein kann, als manche denken". Auch in Deutschland gebe es von Links- und Rechtsextremisten immer wieder Angriffe auf demokratische Strukturen, Institutionen, auf Pressevertreter oder auf jüdische Einrichtungen.

Christoph Ploß, Landesvorstand der CDU in Hamburg
Christoph Ploß, Landesvorstand der CDU in Hamburg © Andreas Laible / FUNKE Foto Services | Andreas Laible

"Weder die Antifa noch Neo-Nazis dürfen verharmlost oder gar durch demokratische Parteien gesellschaftsfähig gemacht werden", sagte Ploß. "Für alle demokratischen Parteien bedeutet das auch, eine klare Brandmauer zur Linkspartei und zur AfD zu ziehen." Wer sich auf diese Parteien einlasse, "legt die Axt an demokratische Fundamente unseres Landes" und bereite den Boden dafür, dass es auch in Deutschland irgendwann Bilder wie in Washington geben könne.

Till Steffen empört Pressemitteilung von Ploß

Kritik erntete Ploß kurz nach Veröffentlichung seiner Pressemitteilung von dem Grünen-Politiker Till Steffen. "Wie ist das bei der CDU in Hamburg?", fragte Steffen via Twitter. "Wird nach solchen einschneidenden Ereignissen einmal nachgedacht oder gibt es für alle Anlässe nur 2-3 Texte, die ständig als PMs recycelt werden? Kommt mir irgendwie unterkomplex vor."

Steffens Fraktionskollegin Jenny Jasberg, Vorsitzende der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, äußerte sich ebenfalls in sozialen Netzwerken zu den Äußerungen von Ploß. Sie schrieb:  "Eine Brandmauer der Konservativen zu Faschisten, wie sie gestern und in den vergangenen Jahren schmerzlich bei den Republikanern vermisst wurde, wäre die richtige Forderung einer anständigen demokratischen Partei."

Linkenfraktion empört: CDU warnt nach Trump-Randale vor Linken

Auch anderen Hamburger Politikern missfielen die Worte von Ploß. Empört zeigte sich unter anderem die Linken-Bürgerschaftssfraktion.  Für Hamburgs CDU-Chef sei der Sturm auf das US-Kapitol offenbar der perfekte Anlass, vor Links- und Rechtsextremisten zu warnen und Antifaschisten in einem Atemzug mit Neo-Nazis als Gefahr für die Demokratie darzustellen, heißt es vonseiten der Linksfraktion.

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SPD-Frau: Ploß sollte sich um Abgrenzung zur AfD kümmern

"Wie verstrahlt muss man denn sein, ausgerechnet in so einem Moment gegen uns Linke zu hetzen?", fragen Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus, Fraktionsvorsitzende der Linken-Bprgerschaftsfraktion. "Oder die Haltung und das wichtige Engagement von Antifaschisten mit den Gewaltexzessen von Neo-Nazis gleichzusetzen und damit dann die Gefahr von Rechts zu verharmlosen? Schon seltsam: Ob Sachsen-Anhalt oder Thüringen – immer wieder wirft die CDU sich begeistert irgendwelchen AfD-Faschisten an den Hals." Und wenn es dann schief gehe, komme das Hufeisen aus der Mottenkiste. "Vielleicht sollte Herr Ploß mal bisschen an seinem Demokratie-Verständnis feilen. Wir helfen ihm da gern."

Die Hamburger SPD-Bundestagabgeordnete Dorothee Martin gab Christoph Ploß via Twitter ebenfalls einen Tipp: "Christoph Ploß sollte sich vielmehr um eine klare Abgrenzung zur AfD kümmern", so die SPD-Politikerin. "Keine Gefahr ist derzeit für unsere Demokratie und den Rechtsstaat größer als die von Rechtsaußen!"

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Katharina Fegebank: "Zwischen Entsetzen, Wut und Trauer"

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) postete bei Twitter ein Video der Erstürmung des Sitzes von Senat und Repräsentantenhaus und schrieb kurz und knapp dazu: "Zwischen Entsetzen, Wut und Trauer".

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Ingo Zamperoni: Ein schwarzer Tag

Auch "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni, der mit der US-Amerikanerin Jiffer Bourguignon verheiratet ist und viele Jahre als Korrespondent für das ARD-Auslandsstudio in Washington gearbeitet hat, fasste sich bei Twitter kurz. Er schrieb: "Schwärzer hätte dieser Tag für die amerikanische Demokratie kaum verlaufen können..."

Lesen Sie auch:

Melanie Leonhard: "Möge es gelingen, diese tiefen Wunden zu lindern"

"Was sind das für schlimme Nachrichten und Bilder aus den USA, die uns gestern und heute Nacht erreicht haben", teilte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag via Facebook mit. "Gewaltsame Angriffe auf die Demokratie, fast belobigt von einem (noch) Präsidenten, dessen dunkelste Momente die letzten Tage und Stunden seiner Amtszeit beson ders überschatten."

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Olaf Scholz: "Unerträglicher Anschlag auf die Demokratie"

Bundesfinanzminister und Hamburgs Ex-Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) nannte die Bilder aus Washington "verstörend". Auf Twitter teilte er mit: "Das ist ein unerträglicher Anschlag auf die Demokratie." Präsident Trump habe das Land tief gespalten.

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Seiner Ansicht nach trage Donald Trump die Verantwortung für das, was am Kapitol geschehen ist. "Er erkennt das Wahlergebnis nicht an, hat viele Menschen in den USA aufgestachelt", so Scholz am Mittwoch. "Das ist das, was man erlebt, wenn Populisten Macht bekommen und das muss allen klar sein."

Stefanie von Berg: "Sperrt Trump bei Twitter dauerhaft"

Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) postete am Donnerstag einen Appell bei Twitter. Ihrer Meinung nach muss Donald Trump bei Twitter dauerhaft gesperrt werden.

Stefanie von Berg stürzte mit ihrem Fahrrad auf dem Weg ins Altonaer Rathaus (Archivbild).
Stefanie von Berg (Grüne), Bezirksamtleiterin in Altona © HA | Roland Magunia

"Trump hat über Jahre Twitter dazu benutzt, systematisch Hass zu säen und die braune Brut im Land zu stärken. Die Faschist*innen im CapitolBuildung gestern sind das Ergebnis. Dieses Propagandainstrument muss Trump ein für alle mal entzogen werden."

Till Steffen lobt Journalisten von CNN

Der Grünen-Politiker Steffen zollte am Donnerstag den Journalisten von CNN Respekt. Bei Twitter schrieb er: "Mein Mega-Respekt für die Journalist*innen von CNN und anderen, die inmitten dieser gefährlichen Irren live berichtet haben."

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Anna Gallina: "Demokratie niemals als selbstverständlich hinnehmen"

Auch Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) teilte bei Twitter einen CNN-Beitrag über das Chaos in Washington. Dazu schrieb Sie: "Never take democracy and the rule of law for granted, beaucause it‘s the guarantee for peaceful transfer of power".  Sie hofft, dass Joe Biden und Kamala Harris in 14 Tagen die Demokratie "great again" machen.

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Rüdiger Kruse: "Angriff auf das Parlament ist abscheulich"

Entsetzt reagierte auch der Hamburger CDU-Bundestagabgeordnete Rüdiger Kruse auf die Bilder aus dem Herzen der Vereinigten Staaten von Amerika. "Die Bilder machen fassungslos", sagte Kruse am Donnerstag. "Völlig überraschen tun sie nicht."

Ein Angriff auf das Parlament sei "abscheulich und entlarvend". "Man sieht hier deutlich, was die Worte eines geistigen Brandstifters bewirken können", so der CDU-Politiker. "Worten folgen Taten. Auch in Deutschland haben wir wieder geistige Brandstifter, sogar in unseren Parlamenten. Wehret den Anfängen!"

Carola Veit: "Gesellschaft in den USA tief gespalten"

Die Hamburgische Bürgerschaft veröffentlichte auf Facebook ein Statement von der Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). Die Gräben zu überwinden, könne nicht durch Radikalisierung, sondern nur mit den Mitteln der Demokratie gelingen, so Veit.

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