Hamburg. Die Veranstaltung soll Corona-konform sein, dabei aber dennoch Menschen in dieser schwierigen Zeit verbinden.

„Bei uns brennt die Hütte“, sagte am Mittwoch eine Pastorin im Nordosten Hamburgs. Auch ihre Kirchengemeinde hat wegen steigender Corona-Zahlen kurzfristig alle Präsenz-Veranstaltungen abgesagt. Sie waren wochenlang akribisch vorbereitet worden. Und nun müssen alternative Angebote geschaffen werden. Wer Heiligabend am liebsten in den eigenen vier Wänden verbringt, kann sich trotzdem mit vielem Menschen verbunden fühlen: Auf Initiative der Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sind Interessierte aufgefordert, am 24. Dezember um 20 Uhr „Stille Nacht, heilige Nacht“ zu singen.

Weil viele Gottesdienste und Begegnungen nicht möglich sind, soll damit ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden. „Wir laden ein, allein am geöffneten Fenster oder mit der engsten Familie auf dem Balkon zu singen. Immer mit dem nötigen Abstand, vielleicht mit einer Kerze in der Hand, hinaus in die dunkle Nacht – ein tröstendes Zeichen an einem Abend, der stiller sein wird, als die Weihnachtsabende, die wir kennen“, sagt die Landesbischöfin.

Unterstützung von Radiosendern

Inzwischen haben sich weiteren Landeskirchen der Aktion rund um das weltweit bekannteste Weihnachtslied angeschlossen. Radiosender unterstützen dieses so genannte Distanz-Singen und spielen zur gleichen Zeit eine Instrumentalversion. Auch in der Christmette mit Papst Franziskus im Vatikan erklingt in diesem Jahr „Stille Nacht“, in seiner italienischen Version „Astro del Ciel“.

Die Christmette im römischen Petersdom beginnt aufgrund der Ausgangssperre in Italien um 19.30 Uhr und wird auch auf der Website www.vaticannews.va und in der ARD übertragen. Wer bequem im heimischen Weihnachtszimmer einen evangelischen Gottesdienst hören will, ist beim Abendblatt richtig. Die Website www.abendblatt.de überträgt am Heiligen Abend, ab 16 Uhr, live die Christvesper aus dem Michel.

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Hauptpastor Alexander Röder hält die Predigt, Sopranistin Bettina Pahn und Organist Jörg Endebrock gestalten den musikalischen Rahmen. Zuschauer können sich auf die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel (Lukas 2) ebenso freuen wie auf die Weihnachtlieder „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ und „O du fröhliche“. Auch das NDR-Fernsehen verbessert die Weihnachtsstimmung und überträgt am Heiligen Abend um 14.30 Uhr den Weihnachtsgottesdienst aus der evangelischen Auferstehungskirche in Hamburg-Lohbrügge – aus Gründen des Gesundheitsschutzes ohne Gemeinde.

Moderator Carlo von Tiedemann liest die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Sängerin Jessy Martens, die mit ihrem Auftritt bei der Trauerfeier für Jan Fedder im Hamburger Michel ein Millionenpublikum rührte, singt „Stille Nacht“. Durch den Gottesdienst führen Pastor Jonas Goebel und NDR-Redakteur Daniel Kaiser.

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