Hamburg. Initiative übergibt auf dem Rathausmarkt symbolisch 16.000 Unterschriften für den Erhalt des Bauwerks in Altona.

Sie trugen Masken der besonderen Art: Symbolisch übergab die Initiative Sternbrücke am Mittwoch auf dem Hamburger Rathausmarkt rund 16.000 Unterschriften aus ihrer Online-Petition für den Erhalt der Sternbrücke. Dafür streiften sich Mitglieder der Initiative Fotos von Bürgermeister Peter Tschentscher, Verkehrssenator Anjes Tjarks sowie vom früheren Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (jetzt Staatsrat für Wirtschaft und Innovation) über die Gesichter.

Die Initiative wirft vor allem Rieckhof eine Fehlplanung vor: „Er hat über Jahre die gesamte Planung unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorangetrieben und noch kurz nach der Bürgerschaftswahl im März abschließend abgesegnet.“ Tschentscher und Tjarks müssten jetzt für eine Neuplanung sorgen – unter Beteiligung der Bürger.

Erbitterte Diskussion um Neubau der Brücke

Seit Monaten wird erbittert über das Bauvorhaben diskutiert, das ab 2027 die 1925/26 mit sechs Stützen errichtete denkmalgeschützte Sternbrücke ersetzen soll. Die von der Deutschen Bahn geplante stützenfreie Konstruktion mit nach innen gekippten Stabbögen ist aus Sicht von Kritikern wie der Hamburgischen Architektenkammer überdimensioniert.

Auch die SPD Altona stellt sich gegen den Entwurf. „Er ist architektonisch ganz furchtbar und passt überhaupt nicht ins Viertel“, sagt Matthias Bartke (SPD), direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Altona. Denkmalrat und Denkmalverein plädieren für eine Sanierung der bestehenden Brücke.

Neue Brücke schafft mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger

Die Befürworter des Projekts verweisen dagegen auf den großen Vorteil einer stützenfreien Konstruktion. Besonders für Radfahrer und Fußgänger gebe es unter der neuen Brücke endlich mehr Platz. Dies sei bei der vom Denkmalverein geforderten Sanierung nicht machbar, diese Variante wäre zudem extrem teuer.

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Weiterer Nachteil aus Sicht des Konzerns: Bei einer Sanierung müsste einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte im Norden für einen langen Zeitraum gesperrt werden. Die neue Brücke soll dagegen auf der benachbarten Brammer-Fläche gebaut und dann eingeschwenkt werden.

Die Initiative für den Erhalt der Brücke sieht dagegen trotz der Stützen gute Chancen, den Radverkehr sicherer zu machen, wenn man unter der Brücke den Platz für den Autoverkehr reduzieren würde. Zudem würde das Projekt teurer als die jetzt veranschlagten 125 Millionen Euro, die sich Stadt und Bahn teilen.