Hamburg. Mit dieser Variante können Händler weiterhin Geschäfte betreiben und Kunden den lokalen Einzelhandel stärken.
An diesem Mittwoch beginnt der zweite landesweite Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Bis auf Geschäfte für den täglichen Bedarf (etwa Lebensmittel, Drogerien, Tierfutter) müssen alle Läden bis zum 10. Januar schließen.
Im Gegenzug erlaubt der Hamburger Senat demEinzelhandel aber die Praxis „Click & Collect“ (Bestellen und Abholen): Kunden können also telefonisch oder über das Internet Waren bestellen und vor Ort an der Ladentür abholen – natürlich mit Maske und Abstand. Viele Händler hätten sich schon darauf vorbereitet, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). „Deshalb haben wir uns für das Verfahren entschieden. Ansonsten würden ja nur die großen Onlinehändler profitieren.“
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) rief die Bürger auf, das Angebot zu nutzen: „Wenn das dazu führt, dass ein bisschen mehr beim Einzelhandel bleibt und ein bisschen weniger beim Onlinehandel, dann haben wir alle etwas davon.“
Geschäft trotz Lockdown: Nachteil für kleine Läden?
Andreas Bartmann, Präsident des Handelsverbands Nord, begrüßte den Schritt: „Ich finde es gut, dass die Politik dem Handel diese Möglichkeit eröffnet“, sagte er dem Abendblatt. „Ich fürchte aber, dass davon vor allem große Läden profitieren.“ So seien Bau- und Elektronikmärkte dafür prädestiniert, weil sie über die nötigen Warenwirtschaftssysteme und Ausgabestellen verfügten.
Bei kleineren Händlern habe er dagegen Zweifel, ob sich das Angebot rechne, so Bartmann: „Am Ende ist das eine betriebswirtschaftliche Entscheidung.“ Sein Unternehmen, der Outdoor-Ausrüster Globetrotter, habe sich dagegen entschieden, weil man einen funktionierenden Versandhandel anbiete.
Dagegen kündigte die Hamburger Buchhandelskette Thalia an, dass in allen Geschäften Abholstationen eingerichtet werden. Kunden könnten „bequem online, per E-Mail oder telefonisch“ bestellen und die Ware danach abholen.
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Wie Hamburg dem Einzelhandel hilft
Allein seitens der Stadt stünden 1,5 Milliarden Euro für vom Lockdown gebeutelte Firmen zur Verfügung, so Dressel und appellierte an Firmen: „Nutzen Sie diese Hilfe!“ Wichtigstes Mittel zur Stützung des Einzelhandels sei aber die „Überbrückungshilfe III“ des Bundes, die bald zur Auszahlung kommen soll.