Hamburg. Der Tag im Überblick: Gefangene in Hamburg wegen Corona früher entlassen. Gedämpfte Hoffnung im Adventsgeschäft.

Wegen der Corona-Pandemie gelten auch in Hamburg ab dem 1. Dezember strengere Auflagen: Die Kontaktregeln werden auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten verschärft, in Geschäften wird die Zahl der Kunden stark reglementiert. Am Sonnabend lag die Zahl der Neuinfektionen bei 300, die Inzidenz sank auf 109,3.

Währenddessen will Schleswig-Holstein das Paket nicht vollständig umsetzen und weist auf seine vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen hin. So sollen sich weiterhin bis zu zehn Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen, auch Hotelübernachtungen werden wie in Hamburg für Weihnachtsbesuche bei der Familie gestattet.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Sonnabend, 28. November:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 300 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 24.606), 312 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 79 auf Intensivstationen), insgesamt 281 Todesfälle (+0 im Vergleich zum Vortag). Sieben-Tage-Wert: 109,3 (Stand: Sonnabend)
  • Schleswig-Holstein: 180 neue Corona-Fälle (13.965), 118 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 22), 248 Todesfälle (+3), Sieben-Tage-Wert: 44,5 (Stand: Freitagabend)
  • Niedersachsen: 859 neue Corona-Fälle (70.092), 1140 Todesfälle (+19). Sieben-Tage-Wert: 87,7 (Stand: Sonnabend, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Krankenhaus-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 187 neue Corona-Fälle (5697), 114 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 27), 58 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert: 47,1 (Stand: Donnerstag)
  • Bremen: 107 neue Corona-Fälle (9758), 177 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 37), 115 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 137,6, Stadt Bremerhaven: 84,9 (Stand: Donnerstag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)

18 neue Corona-Fälle im Landkreis Lüneburg

Am Sonnabend wurden bis zum Nachmittag 18 weitere Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die betroffenen Personen befinden sich in Quarantäne, ihre Kontakte wurden vom Gesundheitsamt ermittelt und häuslich isoliert, teilte der Landkreis mit. Insgesamt sind im Landkreis Lüneburg jetzt 856 Coronavirus-Infektionen gemeldet, davon sind 670 Betroffene inzwischen genesen und sieben Menschen verstorben.

Das heißt: Derzeit gibt es 179 akute Corona-Fälle. Sechs Personen sind wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, zwei davon werden beatmet. Die offizielle Kennzahl zu Corona-Neuinfektionen liegt laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt (NLGA) für den Landkreis Lüneburg bei 61,4.

Niedersachsens Handel mit gedämpfter Hoffnung im Adventsgeschäft

Mit gedämpften Hoffnungen haben die Adventsonnabende für den Einzelhandel in Niedersachsen begonnen. Der sogenannte Black Friday mit seinen Rabattaktionen am Freitag sei von den Kunden gut beachtet worden, sagte Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, am Sonnabend. Diesen Schwung wolle man in die Adventsonnabenden mitnehmen. „Der Handel hofft, dass es die Menschen auch trotz der Corona-Maßnahmen in die Städte zieht.“ Da die Situation völlig neu sei, seien Vergleiche aber schwierig.

Das Weihnachtsgeschäft in Niedersachsen beginnt am ersten Adventswochenende mit gedämpften Hoffnungen – die Einzelhändler müssen im Dezember verschärfte Corona-Auflagen umsetzen.
Das Weihnachtsgeschäft in Niedersachsen beginnt am ersten Adventswochenende mit gedämpften Hoffnungen – die Einzelhändler müssen im Dezember verschärfte Corona-Auflagen umsetzen. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

In der Innenstadt von Hannover belebte sich das Geschäft ab dem Mittag deutlich. Vor manchen Läden großer Modeketten mussten Kundinnen und Kunden wegen der Abstandsregeln auf Einlass warten. Einige Läden hatten den Verkehr sogar mit Absperrgittern geregelt. Schlangen gab es auch vor einigen besonders kleinen Geschäften, in die wegen der Pandemie-Auflagen nur wenige Kunden passen. Viele Menschen waren mit Tüten unterwegs – ein Zeichen, dass gekauft wurde.

300 neue Corona-Fälle in Hamburg – Inzidenz sinkt erneut

Hamburg meldet am Sonnabend 300 neue Corona-Fälle, das sind 48 mehr als Freitag. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen steigt auf 24.606. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut auf 109,3 (Vortag: 116,3).

Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in den Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, ist leicht gestiegen. Derzeit werden 312 Corona-Patienten behandelt, am Vortag waren es 309. 79 zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen.

Lesen Sie auch: Das sind die neuen Corona-Regeln in Hamburg

Die Zahl der Corona-Toten, bei denen die Infektion laut Institut für Rechtsmedizin todesursächlich war liegt weiter bei 281, die letzten Todesfälle wurden am 17. November gemeldet.

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Hamburg: Gefangene wegen Corona früher entlassen

22 Hamburger Strafgefangene haben in diesem Jahr von einer vorgezogenen Weihnachtsamnestie profitiert. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie das Gefängnis sogar schon einen Monat eher als vom Gesetz eigentlich vorgesehen verlassen, wie die Justizbehörde mitteilte. Die Straftäter seien bereits Ende Oktober freigekommen. Die vorzeitige Entlassung solle den Gefangenen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft in Zeiten der Pandemie erleichtern, hieß es.

Der Haupteingang zur JVA Billwerder in Hamburg: In der Hansestadt konnten Gefangene wegen der Corona-Pandemie das Gefängnis schon einen Monat eher als vom Gesetz eigentlich vorgesehen verlassen (Symbolbild).
Der Haupteingang zur JVA Billwerder in Hamburg: In der Hansestadt konnten Gefangene wegen der Corona-Pandemie das Gefängnis schon einen Monat eher als vom Gesetz eigentlich vorgesehen verlassen (Symbolbild). © Christian Charisius/dpa

Die traditionelle Weihnachtsamnestie war 2018 neu im Hamburgischen Strafvollzugsgesetz geregelt worden. Statt Gnadenerweisen durch die Behörde auf individuellen Antrag prüfen nun die Gefängnisleitungen von sich aus, wer für eine maximal fünf Wochen vorgezogene Entlassung in Frage kommt. Bedingung dafür ist, dass die Betroffenen eine Freiheitsstrafe oder eine Ersatzfreiheitsstrafe von weniger als einem Jahr verbüßen. Ihr reguläres Entlassungsdatum muss in die Zeit zwischen dem 1. November und dem 6. Januar fallen.

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180 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Freitagabend 180 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das ist der niedrigste Wert seit Dienstag. Die Zahl der Todesfälle stieg erneut um drei – auf nun 248. Seit Beginn der Pandemie sind 13.965 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern werden aktuell 118 Corona-Patienten behandelt (fünf mehr als am Vortag). 22 von ihnen auf Intensivstationen (Vortag: 19).

Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 10.700 geschätzt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 44,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert in dieser Woche.

Corona in Hamburg - Bürgermeister erklärt die neuen Verbote:

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Die neuen Corona-Maßnahmen ab 1. Dezember für Hamburg:

  • Private Zusammenkünfte werden auf höchstens fünf Personen und höchstens zwei Hausstände begrenzt (ausgenommen Kinder bis 14 Jahre)
  • Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Zulässige Personenzahl liegt bei einer Person pro 20 Quadratmetern
  • Läden mit weniger als 800 Quadratmetern: Zulässige Personenzahl bei einer Person pro zehn Quadratmetern
  • Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Räumen und in einem Abstand von zehn Metern vor Eingängen von Geschäften sowie auf zugehörigen Außenflächen und Parkplätzen
  • Maskenpflicht am Arbeitsplatz, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann oder kein dauerhafter Steh- und Sitzplatz eingenommen wird
  • Maskenpflicht auf engen Straßen und Plätzen in ganz Deutschland (gilt bereits in Hamburg)
  • Hochschulen sollen Lehre grundsätzlich digital durchführen
  • Kindergeburtstage dürfen im kleinen Rahmen mit Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres mit insgesamt bis zu zehn Personen durchgeführt werden
  • alle übrigen im November beschlossenen Maßnahmen (wie etwa die Schließung gastronomischer Betriebe oder Fitnessstudios) hat weiterhin Bestand

Prostitution trotz Corona: Polizei hebt Bordell in Hamburg aus

Die Polizei hat an der Jägerstraße in Harburg ein Bordell ausgehoben, in denen Prostituierte trotz Corona offenbar ihrem Gewerbe nachgingen. „Wir hatten Beschwerden von Anwohnern“, sagt ein Beamter. Daraufhin rückte Freitagnachmittag die Polizei an. Weil den Beamten nicht geöffnet wurde, wurde die Feuerwehr nachgefordert. Die Einsatzkräfte brachen mehrere Türen auf. In den Räumen trafen die Beamten auf vier Frauen und zwei Freier.

Gegen den Betreiber des Bordells wird ermittelt. „Wir hatten bereits beim ersten Lockdown mit dem Etablissement Probleme“, so ein Polizist. Insgesamt wurden im Rahmen des Einsatzes drei Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, die insgesamt mit 10.000 Euro Bußgeld belegt sind.

Hier entstehen die Impfzentren im Norden:

Grote stellt Hamburgs Doppel-Strategie für Silvester vor

„Silvester ist immer eine Herausforderung für die Polizei“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) bei der Landespressekonferenz am Freitag. Wegen der zusätzlichen Belastung durch die Einhaltung der Corona-Verordnungen habe man sich dieses Jahr auf eine „Doppel-Strategie“ geeinigt, so Grote.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) stellte am Freitag die Doppel-Strategie für Silvester vor (Archivbild).
Hamburgs Innensenator Andy Grote (Archivbild). © picture alliance/dpa

Dabei sind Silvesterfeuerwerke am 31. Dezember in Hamburg grundsätzlich erlaubt. „An bekannten Silvester-Treffpunkten wird es ein Feuerwerks-Verbot geben“, teilte Grote am Freitag mit. Dazu zählen der Jungfernstieg, die Binnenalster, der Rathausmarkt, die Landungsbrücken, die Reeperbahn und der Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen. Außerdem darf die Polizei an Silvester durch eine spezielle Anordnungsbefugnis örtliche Ansammlungen auflösen und Feuerwerk untersagen.

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Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für Hamburg und den Rest des Nordens vom 27. November.