Hamburg. Gut zwei Monate nachdem das Mädchen bei einer Party in Winterhude kollabiert war, steht die Todesursache fest.
Gut zwei Monate nach dem Drogentod eines 16 Jahre alten Mädchens auf einer Privatfeier in Hamburg-Winterhude liegt nun das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung vor. Wie die Staatsanwaltschaft Hamburg auf Nachfrage mitteilte, kann aufgrund der bislang vorliegenden Gutachtenergebnisse sicher davon ausgegangen werden, dass die Geschädigte nach dem Konsum von Ecstasy an einer MDMA-Überdosierung verstorben ist.
"Aufgrund eines intensivmedizinischen Gutachtens gehen wir zudem davon aus, dass sie auch durch einen frühzeitigen Notruf nicht hätte gerettet werden können", sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Die 16-Jährige aus Finkenwerder war am 12. September zu der Party ihrer Freundin in den Novalisweg in der Jarrestadt gefahren. Die etwa zehn Jugendlichen tranken, später sagten Zeugen, es seien zudem Pillen mit chemischen Drogen konsumiert worden. Auch die 16-Jährige machte dabei mit.
Hamburg: 13-Jährige mit Ecstasy-Vergiftung in Klinik
Gegen 1.20 Uhr wurde schließlich ein Notarzt und ein Rettungswagen gerufen. Als die Retter eintrafen, war die Jugendliche bereits nicht mehr ansprechbar, lag leblos auf dem Boden. Die Sanitäter versuchten, das Mädchen wiederzubeleben. Erfolglos. Sie verstarb noch in der Wohnung ihrer Freundin – wie nun sicher feststeht, an Ecstasy.
Das synthetische Rauschgift gilt als „Partydroge“. Eine Erhebung aus dem Jahr 2018 ergab, dass in Hamburg 3,4 Prozent der 14- bis 17-Jährigen schon einmal Ecstasy genommen haben. Die Wirkung ist nur schwer einschätzbar. Die illegalen Pillen, die schon für weniger als zehn Euro angeboten werden, variieren stark bei den Inhaltsstoffen. Mittlerweile enthalten die Pillen mehr als dreimal so viel Wirkstoff MDMA wie vor zehn Jahren.
16-Jährige an Ecstasy gestorben – 18-Jähriger in U-Haft
Vergangenes Wochenende lief in Hamburg erneut eine Geburtstagsfeier mit der Partydroge aus dem Ruder. Nach einer Feier in einer Wohnung in Bramfeld wurde ein erst 13 Jahre altes Mädchen mit einer Ecstasy-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Das Kind schwebt nach wie vor in Lebensgefahr. Auch zwei weitere minderjährige Mädchen kamen ins Krankenhaus. Sie hatten ebenfalls die synthetische Droge konsumiert. Ein 17-Jähriger soll den Mädchen das Ecstasy besorgt haben.
Im Fall der 16-Jährigen soll ein 18-Jähriger, der in U-Haft sitzt, die Drogen beschafft haben. Er steht im Verdacht, der Jugendlichen Betäubungsmittel verabreicht oder zum unmittelbaren Gebrauch überlassen und dadurch leichtfertig ihren Tod verursacht zu haben