Hamburg. 25 Klassen in Quarantäne. Schüler und Lehrer in Hamburg erneut weit überdurchschnittlich von Infektionen betroffen.

Die Zahl der festgestellten Corona-Infektionen an der Ida-Ehre-Schule steigt immer weiter. Mittlerweile gibt es laut Gesundheitsbehörde 56 bekannte Infektionsfälle an der Schule. 51 Schüler und fünf Lehrer sind laut Auskunft der Gesundheitsbehörde betroffen.

Massentest an Ida-Ehre-Schule: Mittlerweile 56 bekannte Infektionsfälle

Der Großteil der Fälle wurde durch einen Massentest entdeckt, bei dem rund 1200 Menschen an der Schule auf das Virus untersucht wurden. Am Montag hatte die Schulbehörde nach Vorliegen von rund 1000 Ergebnissen bereits 40 Fälle gemeldet.

Die Schulbehörde sprach am Dienstag, anders als die Gesundheitsbehörde, von nur 55 Fällen. „Bei 22 Personen war die Infektion bereits gekannt, unter den 1200 getesteten Personen wurden jetzt weitere 33 Corona-Fälle ermittelt“, sagte Schulbehördensprecher Peter Albrecht dem Abendblatt. „Die betroffenen Schülerinnen und Schüler stammen aus insgesamt 25 Schulklassen, die jetzt komplett vom zuständigen Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt worden sind.“

Infektionsquellen außerhalb und innerhalb der Ida-Ehre-Schule

Die bisherigen Erkenntnisse ließen darauf schließen, „dass die Quellen der Infektionen sowohl außerhalb als auch innerhalb der Schule zu verorten sind“, so Albrecht. Mithin: Einige Infektionen wurden eingeschleppt, es gab aber auch Ansteckungen an der Schule selbst.

„Vor diesem Hintergrund empfiehlt das Gesundheitsamt, dass alle Schülerinnen und Schüler der Schule sich bis zum Ablauf der Quarantänezeit in freiwillige Selbstisolation begeben“, so der Behördensprecher. „Die Schulbehörde hat deshalb nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt entschieden an der Ida-Ehre-Schule bis Ende der Quarantänezeit am 20. November ausschließlich Distanzunterricht durchzuführen.

Der Unterricht werde „über digitale Medien durch die Schule organisiert“, so Albrecht. „Die Gesundheit geht vor, die Schule ist digital gut vorbereitet und wird den Unterricht in den nächsten Tagen als Fernunterricht umsetzen.“

Zahlreiche Infektionen an Hamburger Schulen

Auch an anderen Schulen hat es derweil zahlreiche neue Infektionen gegeben. Die Schulbehörde meldete am Dienstag 111 Neuinfektionen an 66 Schulen. Damit sind Schüler und Lehrer – wie bereits in der vergangenen Woche – erneut deutlich überdurchschnittlich von Corona-Infektionen betroffen.

Obwohl ihr Anteil an der Hamburger Bevölkerung nur etwas mehr als 15 Prozent ausmacht, lag ihr Anteil an den Neuinfektionen bei mehr als 26 Prozent der am Dienstag hamburgweit registrierten 422 neuen Fälle.

Bereits in der vergangenen Woche waren Schüler und Lehrer an jedem Schultag bei den Neuinfektionen überdurchschnittlich stark vertreten. Über das Wochenende dagegen hatte der Anteil niedriger gelegen.

97 Schüler und 14 Schulbeschäftigte neu an Corona erkrankt

Betroffen von den 111 Neuinfektionen waren am Dienstag 97 Schülerinnen und Schüler sowie 14 Schulbeschäftigte. Höhere Anzahlen von Infizierten sind laut Schulbehörde gemeldet worden von der Beruflichen Schule für Sozialpädagogik – Anna-Warburg-Schule (sechs Fälle), der Beruflichen Schule Hamburg-Harburg (neun Fälle) und der Grund- und Stadtteilschule Eppendorf (neun Fälle). Es wurden laut Behörde für neun weitere Klassen und für 14 Schulbeschäftigte Quarantänemaßnahmen veranlasst.

Insgesamt gibt es derzeit laut Senat 730 akute Infektionen von Menschen aus dem schulischen Kontext an 220 Schulen. Betroffen sind 585 Schülerinnen und Schüler sowie 145 Schulbeschäftigte. Aktuell sind insgesamt 81 Klassen sowie 285 Schulbeschäftigte in Quarantäne.

Seit Ende der Herbstferien hat die Behörde 1242 Neuinfektionen im Schulumfeld registriert, davon 982 bei Schülerinnen und Schülern und 260 bei Schulbeschäftigte.